IKONITY: Faire Mode shoppen und Altkleidern eine zweite Chance geben
WIESELBURG/AMSTETTEN. Drei Fachhochschul-Studenten haben sich zusammengeschlossen, um eine umweltfreundliche und sozialverträgliche Alternative zu Fast Fashion zu bieten. Mit IKONITY entsteht am Campus Wieselburg Österreichs erster „Cradle 2 Cradle“-Marktplatz für nachhaltige Mode. Die Kunden können nicht nur faire Mode verschiedener Anbieter erwerben, sondern haben auch die Möglichkeit Altkleider zu retournieren, um ihnen so ein zweites Leben zu schenken.

Am 3. Mai ist es so weit, dann geht IKONITY erstmals online. Der Firmenname ist eine Kombination der Begriffe Ikone und Sustainability, denn man will ein Vorbild in Sachen Nachhaltigkeit sein, erklärt Maximilian Horvatits, einer der drei Gründer. Zusammen mit seinen beiden früheren Studienkollegen Michael Muttenthaler aus Waldhausen (Bezirk Perg) und Matthias Dollfuss aus Purgstall hat der Amstettner den Sprung in die Selbstständigkeit gewagt. Ihr Start-up IKONITY soll der erste „Cradle 2 Cradle“-Marktplatz für nachhaltige Mode in Österreich werden. Das Prinzip setzt eine durchgängige Kreislaufwirtschaft voraus, die sich der Nachhaltigkeit verschrieben hat.
Österreichische Designer
Konkret ist IKONITY ein Online-Shop, in dem die Kunden nachhaltige Mode verschiedener Anbieter kaufen können. Horvatits zufolge handelt es sich dabei um Produkte österreichischer Designer, die sich an Damen und Herren zwischen 20 und 45 Jahren richten. Da Wert auf faire Produktionsbedingungen gelegt werde, sei das Preisniveau etwas höher als üblich angesiedelt. T-Shirts etwa seien zwischen 19,90 und 49,40 Euro zu haben, der Preis für eine Jeans bewege sich zwischen 90 und 120 Euro. Grundsätzlich kann man die Stücke nur online erwerben, gegen Voranmeldung sei jedoch auch eine Abholung in Wieselburg möglich. Laut Horvatits will man außerdem eine kostenlose Lieferung im Raum Scheibbs, Amstetten und Perg anbieten.
Innovatives Serviceangebot
Grundlegend von anderen Online-Modeshops unterscheidet sich IKONITY dadurch, dass das Unternehmen auch Altkleider aller Art zurücknimmt. Dieser Service soll ab Juni angeboten werden. Zumindest in der Startphase können die Kunden jedoch ihr nicht mehr benötigtes Gewand nur spenden, erhalten also kein Geld mehr dafür. „Man wird jedoch über die einzelnen Schritte, die das Textil zurücklegt, informiert und bekommt abschließend eine Information wie viele Einsparungen (CO2, Wasserverbrauch) durch die Spende realisiert werden konnten“, erklärt Horvatits den Unterschied zur Spende an andere Organisation. Außerdem wolle man die Kunden darüber informieren, was aus ihren Altkleidern geworden ist.
Was passiert mit den Altkleidern?
Horvatits zufolge gibt es hier drei Möglichkeiten, je nach Zustand des Kleidungsstücks. Altkleider, die kaum Gebrauchsspuren aufweisen, werden weiterverkauft – entweder durch IKONITY selbst oder durch Dritte. Kleidungsstücke mit deutlichen Gebrauchsspuren werden zum Upcycling verwendet. „Unsere Designer werden mit diesen Textilien beliefert, um neue Produkte aus den benützbaren Stoffen zu schaffen“, verdeutlicht Horvatits. „Sollte sich das Kleidungsstück weder für Second-Hand noch Upcycling eignen, wird es mithilfe von Dritten zu Putzlappen, Dämmmaterial und dergleichen weiterverarbeitet, um so den Lebenszyklus so weit es geht zu verlängern“, schildert der 26-Jährige.
Gründer mit Ehrgeiz
Seinen Anfang nahm IKONITY am Campus Wieselburg der FH Wiener Neustadt. Michael Muttenthaler und Max Horvatits absolvierten dort gemeinsam den Studiengang „Marketing & Produktmanagement“, den beide 2020 mit dem Bachelor abschlossen. Dort begegneten sie Matthias Dollfuss, der zeitgleich das Master-Studium in „Eco Design“ belegte. Der 29-jährige Dollfuss hat sein Studium mittlerweile stillgelegt, um sich voll und ganz IKONITY zu widmen. Stattdessen macht nun sein Kollege Muttenthaler (25) berufsbegleitend den Master in „Eco Design“. Max Horvatits wiederum absolviert aktuell noch einen berufsbegleitenden Master-Studiengang in „Finanz- & Risikomanagement“ an der FH Wiener Neustadt.
Nächste Ziele
Aktuell hat IKONITY sein Büro im Startup Center am Campus Wieselburg. Dieses hat die Umsetzung des Projekts ihrer drei Studenten auch tatkräftig unterstützt. Nach dem erfolgreichen Launch ihres Online-Shops haben die Jungunternehmer bereits ein neues Ziel: auf lange Sicht mit IKONITY eigene Räumlichkeiten zu beziehen.
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