"Arbeit - Was bewegt dich?": SPÖ-Bezirksparteivorsitzende Petra Mairinger stellt Ergebnisse der Fragebogen-Aktion vor
ST.FLORIAN/INN. Wie zufrieden sind die Menschen im Bezirk mit ihrer Arbeit? Die Bezirksparteivorsitzende Petra Mairinger präsentiert die Ergebnisse der bezirksweiten Kampagne „Arbeit - was bewegt dich?“ im Beisein der SPÖ-Landesparteivorsitzenden Birgit Gerstorfer in St. Florian.
Wie zufrieden die Arbeitnehmer im Bezirk Schärding sind, hat die SPÖ mittels Fragebögen ermittelt. “Diese Ergebnisse sind die Grundlage für neue Initiativen, die wir so schnell wie möglich umsetzen wollen“, sagt Bezirksparteivorsitzende Petra Mairinger. In 16 Gemeinden wurden zwischen 30. April und 21. Juni 712 Menschen befragt. „Der Großteil der Befragten fühlt sich wohl am Arbeitsplatz“, stellt Mairinger das Ergebnis vor. Doch der Leistungsdruck wächst. Das gab fast die Hälfte der Befragten an.
Mehr als die Hälfte würde mit dem Öffi in die Arbeit fahren
Verbesserungsmöglichkeiten sehen diese im Ausbau des öffentlichen Verkehrsnetzes. Mehr als die Hälfte derer, die mit dem eigenen PKW in die Arbeit fahren (77,6 Prozent), würde gerne auf ein öffentliches Verkehrsmittel umsteigen. Obwohl sich nur knapp 15 Prozent für eine Verbesserung der Kinderbetreuung in ihrer Gemeinde ausgesprochen haben, ist sich Mairinger sicher: „Wenn das Angebot da ist, wird es auch genützt.“ Das bestätigt auch Andorfs Bürgermeister Peter Pichler. „Wir haben in Andorf zwei Krabbelgruppen. Die Erfahrung zeigt, dass diese in Anspruch genommen werden, wenn sie da sind.“
Gerstorfer tritt für würdige Arbeit ein
Mit ihrer Kampagne für gute und würdige Arbeit sagt SPÖ-Landesparteivorsitzende Birgit Gerstorfer der Arbeitslosigkeit und schlechten Arbeitsbedingungen den Kampf an.“Gerechte Entlohnung und Arbeitsbedingungen, die nicht krank machen - das ist würdige Arbeit“, erklärt sie bei ihrem Besuch in St. Florian. „Neben der Arbeit muss auch Zeit für die Familie und Freizeit bleiben.“
Mehr Arbeitslose in der Altersgruppe 50+
Ein Blick auf den Arbeitsmarkt zeigt, dass die Arbeitslosenzahlen seit einigen Monaten rückläufig sind. 924 Menschen im Bezirk waren im Mai auf der Suche nach dem passenden Job. Im Vergleich zum Mai 2016 sind das 121 Personen weniger. Ältere Arbeitssuchende spüren davon allerdings wenig. Ist die Arbeitslosenquote gesamt um 11,6 Prozent gesunken, ist sie in der Altersgruppe 50+ sogar um elf Personen angestiegen. „Wir wollen eine erkennbare Reduzierung der Altersarbeitslosigkeit“, sagt Gerstorfer. Neben dem Beschäftigungsbonus von zwei Milliarden Euro soll die Aktion 20.000 für Langzeitarbeitslose über 50 Jahre 20.000 Jobs in Gemeinden oder öffentlichen Einrichtungen schaffen.
Kinderbetreuung hat sich nicht verbessert
Im Bezirk Schärding haben es Eltern schwer, Familie und Beruf zu vereinbaren. „Leider hat sich die Kinderbetreuungssituation in den letzten Jahren in Oberösterreich kaum verbessert“, sagt Gerstorfer. „Im Bundesländervergleich hinken wir weit hinterher.“ Am besten organisiert ist die Landeshauptstadt mit einer Betreuungsquote von 21,6 Prozent bei den Null- bis Zweijährigen. Im Bezirk liegt diese nur bei 12,7 Prozent. Auch bei den Kindergärten schaut die Situation nicht viel besser aus. 93,4 Prozent der Kinder im Alter zwischen drei und fünf Jahren besuchen einen Kindergarten. Wieder liegt der Bezirk weit hinter dem Spitzenreiter Linz und knapp unter dem Landesdurchschnitt.
Keine einzige VIF-konforme Krabbelstube im Bezirk
Im Bezirk Schärding sucht man nach Krabbelstuben mit dem Qualitätssiegel für Vereinbarkeit von Beruf und Familie vergeblich. Auch VIF-konforme Kindergärten sind in Schärding die Ausnahme. Nur ein einziges Prozent der Kinder im Bezirk besucht einen VIF-konformen Kindergarten. Damit nimmt Schärding den vorletzten Platz ein, nur Rohrbach liegt noch dahinter. Dort gibt es keinen einzigen Kindergarten, der die Vereinbarkeit von Familie und Beruf erlaubt.
Letzter Platz bei den Öffnungszeiten
Was ein Kinderbetreuungsplatz braucht, um die VIF-Kriterien zu erfüllen? Er muss mindestens 45 Wochenstunden geöffnet sein, an vier Wochentagen mindestens 9,5 Stunden lang. Er muss ein warmes Mittagessen anbieten und darf maximal fünf Wochen pro Jahr geschlossen sein. Durchschnittlich haben die Krabbelstuben im Bezirk 32,6 Wochenstunden geöffnet. Diesese Ergebnis bedeutet den letzten Platz in Oberösterreich. Auch bei den Kindergartenöffnungszeiten landet Schärding auf dem letzten Platz mit 35,5 Wochenstunden. „Die gewünschte Wahlfreiheit der Familien, arbeiten zu gehen oder nicht, scheitert schon am fehlenden Angebot“, sagt Gerstorfer.
Recht auf Kinderbetreuung: Land und Bund sollen sich Kosten teilen
Für die Vereinbarkeit von Familie und Beruf hat Gerstorfer im Landtag einen Antrag auf Umsetzung eines Rechtsanspruchs auf Kinderbetreuung eingebracht. Der Anspruch soll für alle Kinder ab dem vollendeten ersten Lebensjahr gelten. Außerdem muss die Kinderbetreuung kostenfrei sein. Die Kosten wären vom Land und vom Bund gemeinsam zu tragen, um die Gemeinden zu entlasten. „Damit wir die Kinderbetreuung ausbauen können, wie es sich die Familien wünschen, brauchen wir deutlich mehr Unterstützung vom Land Oberösterreich“, sagt die SPÖ-Landesparteivorsitzende.
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