Ruhewald Hohenegg: Letzte Ruhe inmitten der Natur
HAFNERBACH. Vielen Menschen ist die Bestattung in der Natur eine willkommene Alternative zur konventionellen Beisetzung. Im Ruhewald Hohenegg gibt es seit einem Jahr die Möglichkeit dieser neuen Bestattungskultur.
Der Ruhewald ist ein zehn Hektar großes Waldgebiet nahe der Burg Hohenegg am Südhang des Dunkelsteinerwaldes. Seit 1628 ist es im Besitz der Familie Montecuccoli. Die Idee eines Ruhewaldes entstand laut Initiatoren Felix und Helga Montecuccoli im Rahmen eines Deutschlandaufenthaltes. „Dort und in der Schweiz ist diese Alternative zur konventionellen Beisetzung weit verbreitet. In Österreich gibt es drei Orte, an denen Bestattung in der Natur angeboten wird“, erklärt Helga Montecuccoli.Das Interesse sei groß. „Wir hatten bisher zehn Bestattungen. Es gibt auch einige reservierte Plätze“, so die Ruhewald-Initiatorin. Diese Plätze befinden sich an verschiedensten Bäumen, bei Steinen oder am Waldesrand.
„Würdevolle Bestattung“
„Die Bestattung im Ruhewald findet im Anschluss an eine Einäscherung statt und kann individuell für alle Konfessionen würdevoll gestaltet werden“, erklärt Montecuccoli. Für Verabschiedungsrituale gibt es einen gesegneten Verabschiedungsplatz. Die Asche des Verstorbenen wird in biologisch abbaubaren Urnen aus gepresster Maisstärke oder Holz bestattet. „Die Vertragszeit an einem Bestattungsplatz beträgt 99 Jahre. Für diese Dauer wird eine Plakette mit Daten des Verstorbenen an den Baum oder Stein angebracht“, so Montecuccoli. Als Motivation vieler Menschen für eine Naturbestattung nennt Montecuccoli den Gedanken, dass die Asche in den ewigen Kreislauf des Lebens aufgenommen wird. „Weiters ist keine Grabpflege erforderlich und es entsteht bei uns kein Konsumzwang wie am Friedhof.“
„Sterneninsel“
Seit Kurzem gibt es auch die sogenannte „Sterneninsel“ für vor der Geburt oder kurz nach der Geburt gestorbene Kinder. „Dabei handelt es sich um einen eigenen, abgeschiedenen Bereich mit Bänken. Die Plätze auf der „Sterneninsel“ sind mit keinen Kosten verbunden“, so Montecuccoli.
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