Junge Pferdesportart: „La Cuerra ist actionreich und rasant, aber trotzdem pferdeschonend“

„Ich habe bereits vor 26 Jahren die Pferdesportart Horseball, das ist eine Kombination aus Handball und Basketball zu Pferd, nach Österreich gebracht. Horseball hat sich aber mittlerweile in eine für mich falsche Richtung entwickelt“, erklärt Hiesberger. Vor drei Jahren habe er nach dem Motto „Keep it simple and have fun!“ die neue Pferdesportart „La cuerra“ aus dem Horseball-Sport heraus entwickelt.

Pferdeschonend

„Ich habe alles, was unschön und gefährlich für Pferd und Reiter war, herausgenommen und sicherer gemacht. „La Cuerra“ ist actionreich und rasant, aber trotzdem pferdeschonend“, so der erfolgreiche Reiter. Dabei ging es laut Hiesberger unter anderem darum, hinter den dreieinhalb Meter hohen Toren Sicherheitszonen einzurichten. „Ich habe außerdem pneumatische Tore entwickelt, also Tore zum Aufblasen, die das Verletzungsrisiko gering halten“, so Hiesberger.

Das Spiel

Gespielt werde auch nicht auf zwei Halbzeiten. Die Spielzeit werde in vier Viertel aufgeteilt. Eine Einheit betrage fünf Minuten, danach gebe es zwei bis drei Minuten Pause. „Jeder Spieler einer Mannschaft muss den Ball maximal zehn Sekunden besitzen, dann darf er ins Tor gehen. Dabei ist es auch wichtig, dass jeder Teilnehmer in Spielrichtung reiten muss und nicht querreiten darf“, erklärt Hiesberger die Regeln. Unerlässlich ist der typische „La Cuerra“-Ball, also ein Ball, der mit Lederriemen umgeben ist.Die Pferde müssen laut Hiesberger bandagiert und mit Hufglocken ausgestattet sein. Zum Aufheben des Balles sind die Steigbügel durch einen Gurt verbunden.

Variables Spielfeld

„Wir sind jetzt auch vom Spielfeld und von der Größe der Mannschaften her variabel. Es können drei gegen drei Spieler oder vier gegen vier Spieler auf dem Feld stehen. Auch der Aufbau eines Spielfeldes ist einfach. Die Tore werden aufgeblasen, der Untergrund des Spielfeldes ist egal. Es sind keine Banden nötig“, erklärt Hiesberger.

Sattelfeste Reiter

Voraussetzung für die Ausübung dieser Sportart sei ein sattelfester Reiter. „Die Pferde werden ohne Zügel geritten, nur mit Gewicht und mit den Schenkeln dirigiert. „La Cuerra“ ist mit jedem Sattel und mit jedem Pferd möglich“, unterstreicht Hiesberger. Vorteil dieser Sportart sei, dass die Reiter lernen würden, die Pferde ohne Zügel zu führen und schneller sowie unbekümmerter zu reiten. Und auch für die Pferde bedeute „La Cuerra“ viel Spaß. „Die Pferde bewegen sich auch frei auf der Koppel in „La Cuerra“-Spielzügen. Sie entwickeln einen richtigen Ehrgeiz und wissen nach etwa einem halben Jahr ganz genau, worum es geht“, so Hiesberger, der seine junge Pferdesportart auch gerne als „Schachspiel zu Pferd“ bezeichnet. „Es geht hier nicht nur um Ballgefecht und Schnelligkeit. Ich möchte demonstrieren, dass man mit der richtigen Technik und Taktik ein elegantes, aber nicht minder spannendes Ballspiel zu Pferd zeigen kann.“

Derzeit vier Mannschaften

Derzeit gibt es laut Hiesberger in Österreich vier „La Cuerra“-Mannschaften. Zwei in Markersdorf, eine in Wien und eine in St. Peter in der Au. Im Reitsportzentrum Hiesberger gibt es auch eine Pony-Mannschaft ab zehn Jahren. „Am Sonntag ist Trainingstag. Um 15 Uhr trainieren die Kinder, ab 17 Uhr die Erwachsenen“, so Hiesberger, der in seinem Reitsportzentrum auch Kurse anbietet.

Deutschland-Tournee

Um „La Cuerra“ auch international bekannt zu machen, plant Hiesberger 2018 eine Deutschland-Tournee. In Italien stellte er die Pferdesportart bei einem internationalen Turnier bereits vor. „Sie fand derartigen Anklang, dass der Veranstalter die Gründung einer „La Cuerra“- Mannschaft plant“, freut sich Hiesberger.

Hausturnier

Abgesehen von laufenden Kursangeboten können sich Interessierte beim Hausturnier am 10. und 11. Juni 2017 auf der Anlage des Reitsportzentrums in Markersdorf, neben Dressur- und Springbewerben auch bei Polo- und La Cuerraspielen persönliche Eindrücke verschaffen.

Weitere Informationen auf www.lacuerra.at.