Mittelalterband Narrengold kommt mit seinen Ohrwürmern ins VAZ St. Pölten
ST. PÖLTEN. Die Wiener Mittelalterband Narrengold wird beim Mittelalterspektakel am Samstag, 28. Juli, 18 Uhr, im VAZ den musikalischen Reigen vor Fuchsteufelswild, Harpyie, Corvus Corax und Schandmaul eröffnen. Höchste Zeit, sie ein bisschen näher kennenzulernen.
Tips: Wie habt ihr Spielleute euch anno 2009 zu der Band Narrengold zusammengefunden?
Narrengold: Wir haben bei Bier und Wein an einem lauen Spätsommerabend beschlossen, eine Mittelalterband zu gründen. Davor haben wir schon gemeinsam in einer Rock-Bandgespielt, und wir suchten auf diese Weise neue Herausforderungen und Wege, Musik zu machen.
Tips: Woher rührt der Name Narrengold?
Narrengold: Über diesen Begriff sind wir gestolpert. Er klang für uns damals gleich sehr mittelalterlich, denn wir hatten zu dem Zeitpunkt noch nicht sehr viel Ahnung vom Mittelalter. „Narrengold“ sollte auch die lockere und schelmische Herangehensweise an das Thema symbolisieren, denn wir nehmen uns auch gerne selbst auf die Schaufel.
Tips: Warum habt ihr euch für die mittelalterliche Spielweise und den mittelalterlichen Klang entschieden?
Narrengold: Ein wirklich toller Aspekt der Mittelaltermusik ist, dass man einerseits nicht örtlich gebunden ist, und andererseits auch nicht unbedingt Strom benötigt. Im Prinzip können wir uns mit unseren Instrumenten jederzeit und überall hinstellen und Musik machen. Das erlaubt eine gewisse Flexibilität und Freiheit. In unserer jetzigen Folk-Rock-Besetzung ist das natürlich wieder ein bisschen schwieriger, aber der Grundgedanke der ungebundenen Spielleute ist natürlich immer ein romantisches Bild in unseren Köpfen.
Tips: Wo und warum habt ihr erlernt, so exotische Instrumente wie Cister, Dudelsack, Davul zu spielen?
Narrengold: Die Frage nach dem Warum ist recht leicht erklärt – wenn man mittelalterliche Klänge produzieren will, liegt es auf der Hand, das gleich über dementsprechende Instrumente zu bewerkstelligen. Ein Weg über elektronische oder synthetisierte Musik stand für uns nie zur Diskussion, wir lieben handgemachte Musik. Vieles haben wir in Eigenregie und autodidakt erlernt. Zur Weiterbildung gibt es z.B. im Fall vom Dudelsack sogenannte „Bordunseminare“, wo Spielweisen und Verzierungstechniken erlernt werden können. Auf solchen Seminaren schließen sich etwa 50 Verrückte ein paar Tage lang in einem Schloss ein und geben sich die volle Dröhnung der Bordune.
Tips: Was zeichnet die Musik und die Verse von Narrengold aus?
Narrengold: Bei unserer Musik ist uns vor allem der Ohrwurm-Charakter wichtig. Wenn wir neue Songs schreiben, dann achten wir darauf, dass die Melodie und der Refrain leicht im Ohr bleiben. Außerdem sind unsere Texte meist mit einem Augenzwinkern zu verstehen. Das Gesamtpaket soll Spaß machen und gute Laune verbreiten!
Tips: Warum hat euch Samoth 2012 verlassen und wie kam es zu der Aufnahme von Bernhard?
Narrengold: Samoth hat die Band aus privaten Gründen verlassen und wollte sich auf ein anderes Projekt konzentrieren. Bernhard haben wir über andere Spielleute vermittelt bekommen und in ihm gleich eine tolle Bereicherung für die Band gefunden. Da er schon Erfahrung im Mittelalter-Bereich hatte, war er für uns ideal.
Tips: Auf welchen Festen und in welchen fernen Ländern erklingen eure Weisen?
Narrengold: Bisher gab es Narrengold - abgesehen von Österreich - in Deutschland, den Niederlanden und in Belgien zu hören. Außerdem gab es sogar eine Live-Übertragung eines Konzertes nach Mali, Afrika. Bald kommt noch Tschechien dazu. Wir haben auf kleinen und großen Festen gespielt, unterm Torbogen in der Seitengasse bis hin zur großen Bühne des Hauptabendkonzerts.
Tips: Wie stießen Dan und Pat zu euch?
Narrengold: Wir suchten neue Musiker, um unsere Formation in Richtung Folk-Rock zu erweitern. Dafür wollten wir einen Bassisten und einen Geiger haben, und haben so lange gesucht, bis wir sie gefunden haben. Die Mittelalterszene ist sehr familiär, unter den Musikern kennt man sich eben. Sowohl Dan, als auch Pat haben wir schon zu einem früheren Zeitpunkt auf Mittelalterfesten kennen gelernt und konnten sie für unser Vorhaben begeistern.
Tips: Erfüllt es euch mit Stolz mit dem Eggenb. Stip. Ausgezeichnet worden zu sein?
Narrengold: Jede Form der Anerkennung unserer Musik macht uns unglaublich glücklich – sowohl der Applaus des Publikums, als auch so besondere Auszeichnungen wie das Eggenburger Musikstipendium. Die „Zeitreise Eggenburg“ ist eines der größten und bekanntesten Mittelalterfeste in Österreich. Insofern ist es für uns selbstverständlich eine große Ehre, in unseren anfänglichen Jahren in den erlesenen Kreis der Stipendiaten aufgenommen worden zu sein.
Tips: Wie unterscheiden sich Allerley Weisheit und Dudelsack is supa?
Narrengold: Auf unserer ersten CD „Allerley Weisheit“ sind unsere zarten Anfänge festgehalten. Die CD ist voller Ohrwürmer, allerdings ist die Instrumentierung noch etwas zaghafter. Auf „Mein Dudelsack is supa“ sind wir mit mehr Selbstvertrauen und Power an die Sache herangegangen. Das zweite Album ist erwachsener als das erste, und kann auch durchaus in Clubs zum Tanzen aufgelegt werden. Die beiden Alben wurden in Trio-Formation aufgenommen.
Tips: Gibt es schon Kunde von einer neuen CD von Narrengold?
Narrengold: Es gibt tatsächlich Gerüchte, dass noch dieses Jahr eine neue CD-Produktion gestartet werden soll! Wir haben einige neue fetzige Lieder, die brennend darauf warten, auf CD gebrannt zu werden. Das kommende Album soll jedenfalls in der Folk-Rock-Besetzung aufgenommen werden.
Tips: Mit welchen Eindrücken soll ein Besucher nach einem Narrengoldkonzert von dannenziehen?
Narrengold: Die Besucher sollen nach unseren Konzerten die euphorische und ausgelassene Stimmung mitnehmen. Die Menschen sollen bei einem Narrengold-Konzert feiern, hüpfen und tanzen, und noch stundenlang danach unsere Ohrwürmer im Kopf haben.
Tips: Welch heheren Ziele gedenkt ihr in eurem Spielleute-Leben zu erreichen?
Narrengold: Wir möchten mit unserer Musik viele Leute erreichen – das heißt, wir wollen große Bühnen und große Festivals bespielen. Wir möchten vor allem den deutschsprachigen Raum erobern, aber auch Konzerte in ferneren Ländern spielen. Wir möchten den Menschen nachhaltig in den Ohren bleiben
Kommentare sind nur für eingeloggte User verfügbar.
Jetzt anmelden