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ZP Sport Podbrezova kegelt den BSV Voith aus der Champions League

Thomas Lettner, 22.02.2017 14:42

ST. PÖLTEN. Der BSV Voith verlor vergangenen Samstag nach dem Hinspiel auch das Heimspiel gegen ZP Sport Podbrezova (Slowakei) mit 2:6 und ist damit in der zweiten Runde der Champions League ausgeschieden. Live dabei war auch Ludwig Kocsis, der Präsident des Österreichischen Sportkegel- und Bowlingverbandes.

  1 / 3   Die Sportkegler des BSV Voith waren gegen das slowakische Team ZP Sport Podbrezova chancenlos. Foto: Ludwig Kocsis

Tips: Herr Kocsis, was ist Ihr Fazit nach den Spielen gegen Podbrezova?

Kocsis: In einer Zusammenfassung des Spieles können wir festhalten, dass St. Pölten leider keine Chance hatte gegen Podbrezova. Die Mannschaft hat in beiden Spielen absolute Topleistungen gezeigt und ist verdient in das Final Four, welches am 1. und 2. April in Podbrezova ausgetragen wird, aufgestiegen.

Was macht für Sie den Reiz des Kegelns aus?

Kegeln ist ein sehr athletischer Sport, bei dem es darauf ankommt, dass man körperlich topfit ist. Was den Kegelsport ausmacht, ist auch das Spiel Mann gegen Mann – die direkte Begegnung, wo man sofort weiß, wer gewonnen hat.

Wie läuft ein Kegelturnier ab?

In der Meisterschaft spielt man 4x30 Wurf pro Bahn – 15 Wurf in die Vollen, 15 Wurf Abräumen und nach 30 Wurf wird ein Satzpunkt vergeben. Insgesamt gibt es vier Punkte zu vergeben. Der Spieler, der am Ende mehr Satzpunkte hat, holt einen Mannschaftspunkt für die Wertung. Insgesamt sind sechs Mannschaftspunkte zu holen, das Team, das mehr Kegel hat, bekommt zwei Punkte dazu.

Inwiefern hat sich der Kegelsport in den letzten Jahrzehnten weiterentwickelt?

Der Kegelsport hat früher unter einem gewissen Wirtshaus-Image gelitten. Dieses gehört der Geschichte an. Heute stehen topfitte Sportler auf der Bahn, die nicht nur kegeln gehen, sondern in der Vorbereitung zusätzliches athletisches Training machen müssen – sei es Fahrradfahren oder Krafttraining. Ein Spitzenspieler investiert heute von sieben Tagen in der Woche fünf in seinen Sport. Wenn man heute in der internationalen Spitze mithalten will, muss man zumindest die Kugel mit bis zu 40 Stundenkilometern spielen.

Auf welchem Weltranglistenplatz befindet sich Österreich derzeit?

Österreich hat sich in den letzten Jahren enorm entwickelt. Wir haben letzte Woche den Weltpokal in Straubing gespielt, ein Einzelturnier mit den Mannschaftsbesten der jeweiligen Mitgliedsländer. Wir stellen in der U23 den Weltpokalsieger, wir haben mit Lukas Huber in der Allgemeinen Klasse den dritten Platz geschafft. Wir haben bei der vergangenen WM den dritten Platz bei den Herren geholt und sind bestrebt, diesen Stellenwert zu halten und zu verbessern. Bei den Damen ist noch Potential nach oben.

Wie viele Nationalspieler stellt der BSV Voith?

St. Pölten stellt derzeit in der Allgemeinen Klasse Lukas Huber und in der U23 den Markus Vsetecka. Ein bisschen ins Hintertreffen ist Jakob Prem gekommen. Der BSV stellt auch bei den Damen einige Nationalspielerinnen wie Julia Schweizer. St. Pölten ist nach wie vor ein wichtiges Zentrum für den Kegelsport in Österreich.

Was sind die wesentlichen Unterschiede zum Bowling?

Beide Sportarten sind nicht miteinander vergleichbar. Der Kegelsport ist wesentlich athletischer, beim Bowling kommt es viel auf Präzision an. Beim Bowling hat man zehn Pins, die in Trapezform aufgestellt sind. Beim Kegeln gibt es neun Kegel, die im Quadrat aufgestellt sind. Eine Bowlingkugel ist wesentlich größer, hat um die 7,20 Kilogramm und drei Löcher. Beim Kegeln spielt man mit einer vollen Kugel, die 16 Zentimeter Durchmesser hat und ungefähr 3,20 Kilogramm wiegt. Bowling ist weltweit viel anerkannter. Der Kegelsport konzentriert sich hauptsächlich auf europäische Länder, Bowling wird weltweit betrieben. Es gibt alleine in Amerika 2,5 Millionen lizenzierte Bowlingspieler und auch sehr viele Profispieler im asiatischen Raum.

Wie sehen Sie den Nachwuchs in Österreich?

Wir sind international gesehen sicher auf einem sehr guten Weg. Man muss aber zugehen, dass wir große Nachwuchssorgen haben wie andere Sportarten auch. Es bedarf großer Anstrengungen, die Jugend für den Kegelsport zu begeistern. Deswegen veranstalten wir Schulmeisterschaften und fördern die Kooperationen zwischen Verein und Schule.


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