SKN-Fans heizen mit Choreografien die Stimmung in der Südkurve an
ST. PÖLTEN. Engagierte Mitglieder der SKN-Fangruppe „Wolfbrigade“ treffen sich regelmäßig in einem kleinen Raum im Erdgeschoss der NV Arena, um an neuen Choreografien zu basteln. Wie es dazu kam und welche Herausforderungen es dabei zu bewältigen gibt, erzählen die Wolfbrigade-Mitglieder Florian S. und Florian B.
Florian S. ist seit 2011 Mitglied der 2004 gegründeten Wolfbrigade, Florian B. seit 2012. „Wir hatten am Voithplatz schon eine eigene Holzhütte. Das Basteln war dort aber noch nicht so präsent“, erzählen beide. Im neuen Stadion, das anfangs noch „Niederösterreich Arena“ hieß, tastete man sich langsam an größere Choreografien heran, wobei man sich einiges von anderen Vereinen abschaute und mit der Zeit immer mehr dazulernte. Wichtig war zu Beginn der „Bastelgruppe“ Matthias W., der ehemalige Obmann der Wolfbrigade. „Der Hias hat uns sehr motiviert und die Jüngeren von uns mitgezogen“, erinnert sich Florian S. zurück.
Sehnsucht nach zweitem Fanclub
Im Winter 2012/2013 bekam die Wolfbrigade vom SKN St. Pölten einen leerstehenden Raum im Erdgeschoss des Stadions zur Verfügung gestellt. „Platzmäßig sind wir hier besonders im Winter zwar beschränkt, aber das ist Jammern auf höchstem Niveau. Viele Fangruppen würden sich so einen Raum direkt im Stadion unter der eigenen Kurve wünschen“, spricht Florian S. SKN-General Manager Andi Blumauer seinen Dank aus. Im Sommer wird das Basteln eher auf den Stadion-Vorplatz oder ins nahe gelegene Tennisstadion verlegt. Trotz der guten Voraussetzungen gibt es etwas, das die beiden Wolfbrigade-Florians vermissen. „Was wir uns wünschen, ist ein zweiter Fanclub“, stimmen sie überein. „Das wäre nicht nur für uns, sondern auch für den Verein von hohem Nutzen.“
Keine Vorgaben vom Verein
In die Choreografien, die die Wolfbrigade besonders vor wichtigen Spielen wie dem NÖ-Derby gegen die Admira oder Spielen gegen Top-Mannschaften wie Red Bull Salzburg oder den SK Rapid Wien vorbereitet, fließt viel Herzblut. Finanziert werden die Choreos vor allem durch Mitgliedsbeiträge, dem Verkauf eigenproduzierter Fanartikel oder einer Förderung durch die Stadt St. Pölten. Vorgaben gibt es vonseiten des Vereins keine. „Im Oktober gab es die „FARE Aktionswochen“ der UEFA, die unter dem Motto „Ich bin gegen Rassismus“ standen. Dabei konnte sich jede Kurve in Europa beteiligen. Wir haben aber ohnehin bei jedem Heimspiel unsere Fahne „SKN-Fans gegen Rassismus“ hängen“, berichtet Florian B.
Lange Behördenwege bei Pyrotechnik
Probleme gibt es mit den Choreografien nur selten, und wenn, sind sie nicht hausgemacht. „Beim Auswärtsspiel im Oktober gegen Rapid hatten wir einen Doppelhalter (Fahne mit Stäben an beiden Enden) mit der Aufschrift „Kein Fußball den Faschisten“ dabei. Als der Ordnungsdienst von Rapid das sah, mussten wir ihn hinausbringen, weil keine politischen Botschaften in Stadien erlaubt sind“, grinst Florian S. Ist der Einsatz pyrotechnischer Mittel wie im NÖ-Derby gegen den SK Admira (1:1) geplant, muss rechtzeitig am Spieltag eine Genehmigung vorliegen. Diese lässt jedoch aufgrund der Behördenwege mitunter sehr lange auf sich warten. Unerlaubtes Zünden kommt jedoch nicht infrage. Tut man es trotzdem, drohen Stadionverbote und Strafen für den Verein.
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