Bezirkserweiterung: Etwa 1000 zusätzliche Kunden für AMS St. Pölten
SANKT PÖLTEN. Mit 1. Jänner 2017 ist der Bezirk Sankt Pölten-Land durch die Auflösung des Verwaltungsbezirks Wien Umgebung um sechs Gemeinden gewachsen. Unter anderem sind die Arbeitsmarktagenden des Gerichtsbezirkes Purkersdorf vom AMS Tulln zum AMS St. Pölten gewandert. Die jeweiligen Geschäftsstellenleiter Thomas Pop (St. Pölten) und Hans Schultheis (Tulln) sprachen über Änderungen und Herausforderungen.
Die Auflösung des Verwaltungsbezirkes Wien Umgebung war Ursache für die Neuordnung der Zuständigkeiten beim AMS NÖ. „Wir haben dies Veränderung im Rahmen eines Projektes geplant und abgewickelt. Im Zentrum stand dabei die zeitgerechte Information unserer Kunden“, erklärte Thomas Pop. Dieser „Switch“ inklusive 2.500 elektronischer Datensätze und Papierakte sei mit Jahreswechsel „reibungslos über die Bühne gegangen“.
1000 zusätzliche Kunden, 170 Unternehmen
Mit der Eingliederung der Gemeinden Gablitz, Mauerbach, Pressbaum, Purkersdorf, Tullnerbach und Wolfsgraben in den Arbeitsmarktbezirk St. Pölten bekamen etwa 1000 arbeitslose Niederösterreicher sowie 170 Unternehmen eine neue für sie zuständige AMS-Geschäftsstelle. „Die Arbeitsmarktsprengel-Verordnung des Bundesministeriums für Arbeit, Soziales und Konsumentenschutz wurde entsprechend angepasst“, so Pop.
Interpretation der Arbeitsmarktdaten
Um mit vergleichbaren Daten die regionale Arbeitsmarktentwicklung beobachten zu können, haben die Experten des AMS NÖ eigene standardisierte Auswertungen mit ausgesuchten zentralen Kennzahlen erstellt. „Dabei wird für das Jahr 2017 unterstellt, dass die Neuordnung der Arbeitsmarktsprengel schon im Jahr 2016 gegolten hat“, legt Pop dar.
Arbeitslosigkeit um 4,1 Prozent gestiegen
Ein erster derartiger „fiktiver“ Vergleich der Daten für Ende Dezember 2016 mit den Vorjahresdaten zeigt laut Pop, dass die Arbeitslosigkeit in allen vier nun neu geordneten Bezirken jeweils zwischen 1,7 Prozent (Tulln), 1,9 Prozent (Korneuburg) und 4,1 Prozent (Mistelbach und St. Pölten) gestiegen ist. „Dieser Befund ist mehr als plausibel und bestätigt auch unsere Annahme, dass die Neuordnung der Arbeitsmarktbezirke weder positive noch negative Auswirkungen auf den Arbeitsmarkt selbst hat“, so Pop.
Überregionale Dienstleistungen
„In der Dienstleistungserbringung – was wird wo angeboten – muss das Arbeitsmarktservice übersichtlich sein. Unsere Services sind standardisiert und gelten überregional“, stellt der AMS-Chef klar. Freie Stellen stünden wie bisher uneingeschränkt überregional zur Bewerbung zur Verfügung. Die AMS-Geschäftsstelle in St. Pölten verfügt genauso wie in Tulln über ein BerufsInfoZentrum (BIZ). „Regional ansässige Arbeitsmarkteinrichtungen wie die „Hebebühne“ in Purkersdorf arbeiten nun nahtlos auch mit dem AMS in St. Pölten zusammen, um Jobsuchende aus der Region zu unterstützen“, betont Pop. „Selbstverständlich werden auch Vereinbarungen, die mit den Beratern der ehemals zuständigen Geschäftsstelle getroffen wurden, von den Kollegen in St. Pölten eingehalten“, ergänzt der Tullner AMS-Chef Hans Schultheis.
„Reibungsloser Übergang“
Insgesamt sei die Veränderung der Zuständigkeiten in den vier AMS-Bezirken reibungslos über die Bühne gegangen. Im Rahmen eines Projektes seien wesentliche Meilensteine fixiert und abgearbeitet worden. „Es ging darum, die Organisationskonzepte der betroffenen Geschäftsstellen anzupassen, Schnittstellen abzustimmen und zu steuern, Personal und Förderbudget neuzuordnen, Mitarbeiter auf ihren neuen Arbeitsplätzen zu schulen, die Infrastruktur anzupassen und Jobsuchende sowie Unternehmen über die neue Zuständigkeit zu informieren“, erklärt Pop. In St. Pölten seien fünf neue Mitarbeiter aufgenommen worden.
„Nicht alle Betroffenen glücklich“
„Es liegt in der Natur der Sache, dass nicht alle Betroffenen mit der Veränderung glücklich sind. Letztlich werden die neuen Gegebenheiten aber akzeptiert, denn das Ziel aller Beteiligten ist, gut und erfolgreich zusammenzuarbeiten, um die Arbeitslosigkeit so kurz wie möglich zu halten. Wir sind in Tulln uns St. Pölten bereit, das dafür Notwendige zu leisten“, meint der Tullner AMS-Chef Schultheis abschließend.
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