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Naschgarten für alle: Guerilla-Gardening inmitten von Steyr

Angelika Hollnbuchner, 17.06.2020 12:32

STEYR. Vorm Eingang des Mehrparteienhauses ihrer Wohnadresse hat Monika Görig eines schönen Tages Beeren gepflanzt. Mittlerweile ist ein kleiner Naschgarten entstanden, den besonders die Kinder im Wohngebiet gern besuchen.

Monika Görig bei ihren Beeren inmitten der Resthofer Hochhäuser Fotos: privat
  1 / 2   Monika Görig bei ihren Beeren inmitten der Resthofer Hochhäuser Fotos: privat

Am kleinen Vorplatz in der Dr. Josef-Ofner-Straße gedeihen Beerensträucher und fünf kleine Obstbäume. Auch ein Gemüsebeet gibt es. „Quasi ein Schaugarten, damit Kinder erleben, wie etwas wächst“, erklärt Monika Görig. Seit 2008 bindet sie Kinder aller Nationen in die Arbeiten des von der GWG geduldeten Gartens ein. Immer neue junge Besucher aus dem großen Wohngebiet Resthof kommen vorbei. „Die Ernte wird geteilt – manchmal eine Tomate für fünf Kinder“, lacht sie. Kürzlich seien vier Mädchen im Alter von etwa zwölf Jahren bei ihr gewesen. „Sie fragten mich, was eine Knospe ist“, erzählt Görig. „Das zeigt mir, wie dringend es ist, dass wir Kindern Natur in der Praxis vermitteln.“

Kinder packen gerne mit an

Um ein wenig am gemütlichen Naturplätzchen verweilen zu können, hat Görig auch Sitzplätze geschaffen. Zugleich hat sie aber auch feststellen dürfen, dass die Kinder besonders gerne mit anpacken. „Größere Buben fremder Herkunft konnte ich schon vom Handy weg zum Mähen mit dem motorlosen Handrasenmäher animieren. Sie hatten dabei so viel Spaß, dass sie mir zum Abschied sagten: „Danke, dass wir sie kennen lernen durften““, freut sich Görig.

Wertschätzung ermöglichen

Schon in ganz jungen Jahren das Entstehen pflanzlicher Nahrung beobachten zu können, erlaube es auch Hochhaus-Kindern, mehr Wertschätzung für ihr Essen zu entwickeln, als wenn es abgepackt aus dem Supermarkt kommt, ist die Steyrerin überzeugt. Das komme letztlich dem gesamten Planeten zugute: „durch weniger Verschwendung, weniger unbedachtes Kaufen und weniger Wegschmeißen“.

Ribisel-Stadt

Görigs aktuelles Projekt: „Ich möchte Steyr zur Ribisel-Stadt machen.“ Knapp 20 Sträucher habe sie schon an passender Stelle gesetzt. Über Stecklinge, Sträucherspenden oder helfende Hände würde sie sich sehr freuen. Danach gefragt, warum gerade Ribisel, antwortet die Steyrerin: „Sie gedeihen quasi überall und sind pflegefrei. So bekommen große wie kleine Städter einfachsten Zugang zur essbaren Natur – ganz ohne Transportwege von Waren aus fernen Ländern.“ Kontakt: Tel. 0680/2055003, E-Mail: monika.goerig@liwest.at


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