Alltagsmeisterin: "Sie ist Vorbild für uns alle"
GAFLENZ. „Die Arbeit geht uns nie aus, denn die Belastungen im Alltag nehmen auf vielfältige Weise zu“, sagt die diplomierte Sozialarbeiterin Susanne Wachauer. Die Gaflenzerin im „Alltagsmeisterinnen“-Porträt.

Die studierte Sozial- und Wirtschaftswissenschafterin arbeitet seit 2007 bei der Kinder- und Jugendhilfe der BH Steyr-Land. Derzeit ist sie Schulsozialarbeiterin an der Volksschule Garsten. „Die Schule ist ein wichtiger Lebensraum für unsere Kinder: Hier verbringen sie viel Zeit, hier werden auch Probleme sichtbar, die Sorgen bereiten können. Nicht alle können in der Schule gelöst werden“, erzählt Wachauer, „einige Familien benötigen Unterstützung. Meine Aufgabe ist es, diese anzubieten.“
Down-Syndrom
Die verheiratete 44-Jährige ist selbst Mutter von drei Buben. Sohn Hannes kam mit Down-Syndrom und Herzfehler zur Welt, musste mit sechs Wochen operiert werden. Termine bei Physiotherapie, Logopädie, Orthopädie, bei Augenarzt, Zahnarzt, Kinderfacharzt und Herzspezialisten gehören zum Alltag. „Je gezielter die individuelle Förderung, desto selbstständiger können sie ihr Leben meistern“, macht Susanne Wachauer anderen Eltern Mut zu einem erfüllten Leben mit Kind mit Beeinträchtigung. Hannes ist überdurchschnittlich sozial, umsichtig und auf seine Art vorausschauend. Er teilt sehr gerne und deckt leidenschaftlich den Tisch mit allem, was er im Kühlschrank findet. Einladungen zum Spielen seien jedoch eher die Ausnahme, und so ist der Opa gleichzeitig Hannes‘ bester Freund, mit dem er gerne spielt und musiziert.
„An Sonderschulen wird Großartiges geleistet“
Zur Schule geht Hannes in Waidhofen. Dort werden sogar Wald- und Kochtage angeboten. Für die einfühlsame Frühförderung schon vor Schulbeginn und die gute Integration im Kindergarten in Gaflenz ist die Familie dankbar. „Sonderschulen haben zu Unrecht ein eher negatives Image. Hier wird Großartiges geleistet“, so Wachauer, die auch in den Omas der Familie eine tolle Stütze hat.
Selbst ist die Gaflenzerin noch ehrenamtlich engagiert: beim örtlichen Tennisclub und für die Gesunde Gemeinde. Vize-Bürgermeister. Andreas Kaltenbrunner schätzt ihre humorvolle, flexible Art: „Susanne ist in der Gemeinde ein Vorbild für uns alle.“
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