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Steyr als Vorreiter: Bus-Flotte wird komplett elektrisch

Robert Hofer, 16.08.2023 13:40

STEYR. Mit einer EU-Förderung ist es den Stadtbetrieben Steyr (SBS) möglich, mit der Umstellung der Linienbus-Flotte auf E-Mobilität zu starten.

  1 / 2   Ab dem Sommer 2025 sollen sieben E-Busse im Linienverkehr der Stadtbetriebe Steyr unterwegs sein. (Foto: Stimeder)

Die SBS haben schon vor zwei Jahren begonnen, Modelle von verschiedenen Herstellern zu testen. Während zu Beginn die Reichweiten alles andere als zufriedenstellend waren, hatten sich zuletzt die geschafften Kilometerleistungen der Akkus deutlich erhöht und werden damit auch den Anforderungen im hügeligen Steyrer Stadtgebiet gerecht. „Es wurden 300 Kilometer erreicht und damit ist garantiert, dass die Umläufe sicher geschafft werden“, sagt Georg Stimeder, Betriebsleiter des Verkehrsbetriebs.

Start mit sieben E-Bussen 

In einem ersten Schritt kauft man sieben Midi-Busse mit zehn Metern Länge. „Sie haben einen kleinen Wendekreis und die Passagier-Kapazität ist nur unwesentlich geringer als bei einem Zwölf-Meter-Bus“, erklärt Stimeder. Für einen E-Midi-Bus werden 500.000 Euro veranschlagt, ein vergleichbares Diesel-Modell kostet rund 230.000 Euro. „Ohne entsprechende Förderung wäre eine Umstellung auf E-Mobilität nicht zu schaffen“, betont SBS-Geschäftsführer Peter Hochgatterer. Als eines von wenigen Projekten bekam man einen Förder-Zuschlag aus dem Programm Emissionsfreie Busse und Infrastruktur (EBIN), das über das Klimaschutz-Ministerium abgewickelt wird. Geld kommt dafür aus dem EU-Resilienz-Fonds.

80 Prozent der Mehrkosten bei der Anschaffung von Bussen und 40 Prozent der Kosten für das Errichten der Landeinfrastruktur werden gefördert. Das Fördervolumen beträgt bei Gesamtkosten von 4,7 Millionen Euro somit 2,641 Millionen Euro.

Hersteller offen

Von welchem Hersteller die neuen E-Busse kommen, ist offen. Nach der Ausschreibung soll es Anfang 2024 eine Entscheidung geben. Wegen der langen Lieferzeiten können die Busse voraussichtlich ab Sommer 2025 im Steyrer Straßenverkehr unterwegs sein. Geplant ist, die E-Busse vorwiegend in den Stadtteilen Tabor, Gleink, Christkindl, Ennsleite und der Waldrandsiedlung einzusetzen. In rund zehn Jahren soll die komplette Umstellung der Flotte erledigt sein, geplant wird mit insgesamt 22 E-Bussen.

Mit den ersten sieben neuen Bussen könnte ein Drittel des Liniennetzes an 365 Tagen im Jahr elektrisch betrieben werden. „Steyr wird damit Vorreiterin im Bereich der E-Mobilität“, freut sich Bürgermeister Markus Vogl (SPÖ) über diesen Meilenstein. „Wir gehen damit einen großen Schritt in Richtung Klimaneutralität.“ Anrainer können sich über leise und saubere Busse freuen. Mit Start der neuen Busse sollen auch die Fahrpläne, vor allem für dezentrale Stadtteile, noch attraktiver werden.

„Es hat einen großen Vorteil, dass die Stadt das Busnetz selbst betreibt, weil wir damit alle wichtigen Entscheidungen selbst in der Hand haben. Wir können bestimmen, mit welchen Antrieben unsere Busse unterwegs sein sollen. Als Kommune denken wir in Jahrzehnten. So setzen wir schon jetzt die richtigen Schritte für unsere Zukunft“, sagt Vogl. Dank der EBIN-Förderung sei die Umstellung auch betriebswirtschaftlich sinnvoll.


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