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STEYR. Ein jahrelanger Rechtsstreit ist der Grund, warum die Firma Höber nun geschlossen werden soll. Betroffen von der Insolvenz sind 36 Mitarbeiter.

Wie der Kreditschutzverband von 1870 am Dienstag berichtete, stehen den Aktiva in Höhe von 1,36 Millionen Euro Passiva von 2,65 Millionen Euro gegenüber. “Der vom Gericht bestellte Insolvenzverwalter wird nunmehr die wirtschaftliche Lage des Unternehmens analysieren und prüfen, ob eine Fortführung möglich ist. Gemäß der aktuellen Gesetzeslage kann das Corona-Kurzarbeitsmodell im Rahmen eines Insolvenzverfahrens nicht in Anspruch genommen werden. Es wird laut unserer Einschätzung eine Betriebsschließung unvermeidbar sein“, sagt Petra Wögerbauer vom KSV1870.

1976 gegründet, seit 1993 in Steyr

Das bereits 1976 gegründete und in dritter Generation geführte Familienunternehmen hatte seinen ursprünglichen Firmensitz in Haibach bei Schärding. Im Jahr 1993 wurde das insolvente Steyrer Installationsunternehmen Kriszan übernommen und der Firmensitz der Gesellschaft nach Steyr verlegt.

Hohe Prozesskosten

Laut dem KSV1870 vorliegenden Informationen liegen die Ursachen der Insolvenz primär in einem Altprojekt aus 2006 begründet. Nach der Installation von Lüftungs- und Kälteanlagen im Rahmen eines Salzburger Großprojektes wurden vom Betreiber Mängel festgestellt und ein Rechtsstreit in die Wege geleitet. Nach über zehnjähriger Verfahrensdauer dieses Prozesses erging für die Antragstellerin im Jahr 2019 überraschend eine negative Entscheidung. Die Berufungsaussichten wurden aufgrund des komplexen Sachverhaltes als sehr unsicher eingeschätzt. An Prozess- und Gutachterkosten waren zwischenzeitig bereits rund 470.000 Euro aufgelaufen.

Faktisch geschlossen

Der Betrieb des Unternehmens ist seit Mitte März faktisch geschlossen, da die Großbaustellen aufgrund der Covid-19 Situation eingestellt sind. Allenfalls können laut Angaben im Insolvenzantrag nach Lockerung der derzeitigen Maßnahmen diverse Aufträge fertiggestellt werden, um Schadenersatzforderungen abzuwenden. Derzeit ist nur ein Notdienst eingerichtet und für die Mitarbeiter wurde Corona-Kurzarbeit beantragt. Zum Insolvenzverwalter wurde der Steyrer Rechtsanwalt Norbert Mooseder bestellt. Die erste Gläubigerversammlung und Allgemeine Prüfungstagsatzung wurde mit 23. Juni 2020 festgelegt.


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