Leaderregion Südliches Waldviertel unterstützt unsere lebenswerte Region seit Jahren mit wichtigen Projekten
BAD TRAUNSTEIN. Egal ob Kräutertanten, Gesundheitshotel oder der neue Vitalitäts- und Sensotorikpark - in der Gemeinde Bad Traunstein wird das Thema Gesundheit vorgelebt. „Der Gesundheitstourismus ist für unsere Gemeinde ein sehr wichtiger Faktor. Nicht nur wir als Gemeinde profitieren davon, sondern viele, viele Menschen aus nah und fern auch“, betont Nationalratsabgeordnete Angela Fichtinger. In ihrer Zeit als Bürgermeisterin von Bad Traunstein wurden in diesem Bereich auch mehrere Leader-Projekte umgesetzt.
Im Gesundheitshotel Bad Traunstein informierten kürzlich Geschäftsführer Thomas Heindl und Obmann Dieter Holzer über die Initiativen des Vereins Leaderregion Südliches Waldviertel. 33 Gemeinden in den Bezirken Zwettl, Melk und Krems werden vom Verein in wichtigen Projekten unterstützt. Seit Gründung im Jahr 2002 wurden 500 Projekte gefördert, die der Steigerung der Wertschöpfung, der Festigung und Weiterentwicklung des kulturellen Erbes mit ihren natürlichen Ressourcen und der Stärkung des Gemeinwohles dienen. Land- und Forstwirtschaft, Tourismus und Wirtschaft, Klein- und Mittelunternehmen, aber auch Ein-Personen-Unternehmen werden gefördert, indem Projekte dem Verein vorgestellt werden.
Vorzeigeprojekte
Im Jahr 2017 konnte der Verein das Projekt der Niederösterreichischen Landesausstellung im Schloss Pöggstall abwickeln, von dem die ganze Region profitiert hat. Das Mohndorf Armschlag ist ein weiteres Vorzeige-Beispiel für Durchführungen, die erfolgreich umgesetzt wurden. Für die Leaderregion ist es wichtig, dass die besonderen Gustostückerl im Waldviertel wie zum Beispiel Direktvermarkter, Produzenten, Gewerbebetriebe oder Tourismus zusammenarbeiten, um gemeinsam unsere Region entsprechend zu präsentieren. Kultur, Manufaktur und das traditionelle Handwerk spielen dabei ebenso eine große Rolle. Nachfolgeprojekt der Landesausstellung ist das Weitwandern im Waldviertel am Lebensweg, das viele Gemeinden umfasst, von nördlich der Donau beginnend bis in die Region Bad Traunstein. Bei der Stärkung der für das Gemeinwohl wichtigen Strukturen geht es um soziale Dienstleistungen, die Erhaltung und der Ausbau der Nahversorgung.
Abwicklung eines Projektes
Geschäftsführer Thomas Heindl berichtete darüber, wie die Einreichung eines Projektes funktioniert. Von der europäischen Union wird ein Budget zur Verfügung gestellt, mit dem die Möglichkeit besteht, Projekte zu unterstützen. Anhand einer Strategie, welche in Sieben-Jahresetappen läuft, wird die Situation der Region angepasst. Es wird begutachtet, wo der Verein Entwicklungspotentiale sieht. Jeder mit Firmen und Vereinssitz, Wohnsitz in der Region oder ein Zusammenschluss von Menschen kann ein Projekt machen. Ideen werden beim Verein eingereicht, es wird abgeklärt, ob es Eigenmittel dazu gibt, wie man es finanzieren kann und was es für die Region und dem Betrieb bringt. Danach wird das Projekt vom Verein fertig entwickelt. Dem Ort wird das Konzept vorgestellt und das regionale Auswahlgremium bewertet dieses, das nach dem Erreichen anhand eines Punkte-Wertesystems genehmigt werden kann. Die Landesregierung überprüft schlussendlich die formalen Kriterien.
Nationalratsabgeordnete Angela Fichtinger über die Leaderregion und den Gesundheitstourismus
Nationalratsabgeordnete Angela Fichtinger sitzt im Auswahlgremium zur Projektförderung in der Region Bad Traunstein. „Gesundheitstourismus ist hier ein wichtiger Faktor, der im Ort ein sehr großer Betrieb ist und Gesundheit ist etwas Wunderbares, von dem auch viele Menschen profitieren. Wir haben eine wunderbare Gegend hier“, unterstreicht Angela Fichtinger. Das sei ein wichtiger Faktor für die Gemeinde, die knapp über 1.000 Einwohner hat. So ein Projekt strahlt aus, weil es viele Arbeitsplätze gibt, ob das jetzt im landwirtschaftlichen Bereich ist, oder die Direktvermarkter betrifft, die auch im Gesundheitshotel verkaufen. Die Angebote im Kurhaus können auch von der Bevölkerung und nicht nur von Kurgästen genutzt werden. Wichtig sei, dass es ein gutes Angebot gibt wie zum Beispiel das Museum von Josef Elter, dem ehemaligen „Künstlerpfarrer“ aus Bad Traunstein. All das sei für die Gäste anziehend so wie das Wohnzimmer im Freien beim Wachtstein, bei dem man originelle Sitzgelegenheiten findet. Auch von den eigenen Gemeindebürgern wird das sehr gerne in Anspruch genommen, sich dort hinzusetzen und zu verweilen. „Das alles gehört zum Gesundheitstourismus dazu. Man muss darauf aufmerksam machen, Menschen ins Waldviertel zu ziehen“, betont Angela Fichtinger und „Weil es bei uns im Sommer so angenehm kühl ist, wird es auch ein Bett im Freien beim Wachtstein geben.“
Vom Wachtsteinfest bis zum Planetenweg
Heuer gibt es beim Wachtsteinfest etwas Besonderes. Statt dem Country-Fest gibt es dieses Mal ein Blasmusikfest. Ebenso gibt es wunderbare Wanderwege. Vom Kräuterweg bis zum Planetenweg wird hier viel angeboten. Im Förderprojekt der Leaderregion waren auch eine neue Beschilderung für den Kräutergarten und ein Familien-Radweg. Hier wurde eine Route ausgesucht, auf der man im hügeligen Waldviertel durchwegs eben radeln kann. Weiters wurde ein Wirt für das Gasthaus für eine Übergabe gefunden. Das Bildungshaus in Bad Traunstein wurde neu gebaut, damit noch bessere Qualität für die Nächtigungen und Seminarteilnehmer angeboten werden kann. “Es sind eben viele kleine Dinge notwendig, damit ein Ort lebt. Eine Gemeinde ist nur so gut, wie rundherum auch alles gut zusammenpasst und alle zusammenarbeiten“, erklärte die Nationalratsabgeordnete.
Die Kräutertanten von Bad Traunstein
Die Kräutertanten in Bad Traunstein sind ein Projekt, das ebenfalls von der Leaderregion gefördert wird. Die Damen sind schon seit vielen Jahren tätig. Biobäuerin Rosina Haider ist aus der Gegend und Sprecherin der Kräutertanten. Seit geraumer Zeit ist sie in diesem Zusammenschluss tätig, den es seit 1986 gibt. Der Kräutergarten, der ehrenamtlich betrieben wird, war früher im Ortszentrum. Durch die Salz- und Kieselstreuungen im Winter, war das aber nicht der geeignete Ort. Den idealen Platz hat man Dank großartiger Unterstützung der Gemeinde im Jahr 2009 am Fuße des Wachtsteins in Traunstein gefunden. Es hat sich herausgestellt, dass das der beste Ort dafür ist. Die großen Granitfelsen speichern Wärme und rundherum gibt es eine große natürliche Einfassung. Zum Teil wurden Terrassen angelegt, damit diese eben und leichter zu begehen sind. Es hat sich als gutes Klein- und Mittelklima herausgestellt. Im Garten findet man zwischen 250 und 300 Kräuter. Der Kräutergarten ist rund um die Uhr für alle Besucher zugänglich, der auch bei den Kurgästen viel Anklang findet. Für gute Beschilderung, die von der Leaderregion gefördert wurde, haben die Kräutertanten gesorgt, nämlich für all jene, die auch ohne Führung durch das Gelände gehen wollen.
Für alles ist ein Kraut gewachsen
So findet man im Garten für die großen und kleinen Wehwehchen, angefangen von Erkältungssymptomen über Frauenleiden bis hin zum Immunsystem, ganz viele Kräuter. An die die 25 Kräutertanten hegen und pflegen den Garten, alles ehrenamtlich. „Unkraut darf man ja nicht sagen“, sagt Rosina Haider, und meint damit die Pflanzen, die rund um die beschilderten Kräuter gejätet werden. Der in der Region bekannte Traunsteiner Kräutertee wird von den Kräutertanten hergestellt. Alles wird hier in reiner Handarbeit gesammelt und sogar die Aufgussbeutel werden von Hand bzw. mit der Nähmaschine zugenäht. Dazu wurde in der Gemeinde ein eigenes Kammerl zur Verfügung gestellt, in dem die Damen die Kräuter mischen. „So eine Handarbeit gibt es ganz selten“, sagt Nationalratsabgeordnete Angela Fichtinger. Früher hat man die Tees auf den Marktständen verkauft, aber Dank des Kurhotels ist der Absatz im eigenen Ort so groß, dass die Kaufkraft größer ist, als produziert werden kann. Werbung ist nicht nötig, die Kräutertanten sind froh, wenn sie die Nachfrage abdecken können.
Kurhaus-Direktor Robby Chadha über sein Gesundheitshotel
Kurhaus-Direktor Robby Chadha bedankte sich beim Verein Leaderregion Südliches Waldviertel für die unbürokratische Unterstützung und Umsetzung des Sensotorikparks. Vor Jahren wurde schon die Errichtung der Biomasse-Anlage im Kurhotel Bad Traunstein, mit dem das Haus versorgt wird, vom Verein gefördert. Das Kurhaus gibt es seit 2008. In den letzten zehn Jahren wurde sehr viel im Haus gemacht. Der Großteil der Beschäftigten kommt aus der Region. Ebenso werden viele Produkte aus der Umgebung im Haus verwendet, wie zum Beispiel Äpfel, Erdäpfel und Fische oder Milch und Mohn. “Das ist unsere Dankbarkeit an die Gemeinde, an die Menschen, die in diesem Bereich leben“, betont der Kurhaus-Direktor. Stütz- und Bewegungsapparat, Durchblutungsstörungen, Herz-Kreislauferkrankungen, Wirbelsäulenprobleme und Venenerkrankungen werden im Haus angeboten. Alle Gesundheitsanwendungen, ob das Moorbäder, Moorpackungen, Fango, Massagen und vieles mehr sind, werden sehr erfolgreich behandelt. Zusätzlich gibt es eine Ganzkörper-Kältekammer mit minus 110 Grad, die unter anderem auch sehr gut für die Linderung von Schmerzen bei Rheumaerkrankungen ist, und, verrät uns Robby Chadha, auch ein Anti-Aging Mittel sei.
Das schwarze Gold
Die Mooranwendungen - das schwarze Gold im Haus - sind schmerzlindernd, durchblutungsfördernd und entzündungshemmend. Das Moor bezieht das Kurhaus aus dem Bereich Haselberg. Zirka acht Kubikmeter werden die Woche angeliefert. Das Abbaugebiet ist über fünf Hektar groß. Das Altmoor wird der Natur wieder zurückgeführt, dort ruht es ungefähr zehn Jahre, bis es behördlich wieder verwendet werden darf. Die Ressourcen sind jedoch so groß, dass darauf auf die nächsten 35 Jahre nicht zurückgegriffen werden braucht.
Den Tag verschönern mit Smiley-Buttons
Seit eineinhalb Jahren gibt es einen besonders netten Brauch im Haus. Jeden Mittwoch findet man beim Frühstücksbuffet einen Korb mit Smiley-Buttons. Die Instruktion vom Kurhaus-Direktor ist simpel, aber wirksam. „Meine Mitarbeiter freuen sich riesig“, sagt Robby Chadha, „Ob am Bademantel angebracht oder einfach der Kassiererin im Supermarkt geschenkt, soll es eine nette Geste sein, um den Tag zu verschönern.“ Die 147 Zimmer werden alle auf Vier-Stern-Standard geführt. Seit 2018 gibt es zusätzlich Premium Gold-Zimmer, bei denen an keinem Detail gespart wurde. Im Haus gibt es eine Art Restplatzbörse, bei der alle freien Therapie-Plätze um 25 Prozent billiger angeboten werden. Die Badelandschaft ist von 7 bis 22 Uhr geöffnet. Ab 17 Uhr ist der Wellness-Bereich auch für alle anderen Besucher geöffnet. Der Kosmetikbereich im Haus arbeitet mit Naturkosmetik. Das Kaffeehaus und der Friseur stehen nicht nur den Gästen zur Verfügung, sondern werden auch von den Einheimischen gerne benutzt. Dienstag und Donnerstag wird ein Tanzabend für alle angeboten, bei dem reger Ansturm herrscht. Es finden auch immer wieder Veranstaltungen im Kursaal statt.
Der Sensotorikpark
“Es wird immer über Feinmotorik gesprochen. Das ist ein großer Irrtum. Feinmotorik ist alles über die Hände. Sensotorik ist Grobmotorik“, spricht Robby Chadha. Der Fokus liegt hier auf der Grobmotorik: Kopf, Schulter, Rumpf, Becken und Armbewegungen. In Zusammenarbeit mit Physiotherapeuten, Ärzten und einer innovativen Firma aus Oberösterreich wurde der von der Leaderregion geförderte Sensotorikpark entwickelt, um die Kernkompetenz, den Stütz-und Bewegungsapparat, zu unterstreichen. Als Material wurde witterungsfester Edelstahl verwendet. Der Park steht aber nicht nur den Kurgästen zur Verfügung, sondern wird für alle unbegrenzt angeboten. Zweimal die Woche gibt es von Physiotherapeuten Anleitungen für die Kurgäste, wie der Sonsotorikpark benutzt werden kann. Angela Fichtinger freut sich sehr, dass das Kurhaus in Bad Traunstein entstanden ist. „Man sieht, dass es gut funktioniert und es sich immer wieder weiter entwickelt, weil es einen sehr engagierten Direktor gibt“, sagt sie. „Umsonst kommen die Gäste nicht immer wieder hier her.“
Mit einer Gesamtauslastung von 92 Prozent im Jahr kann sich der Kurhaus-Direktor auch freuen, dabei sind es nicht nur Kassenpatienten, sondern viel mehr Privatgäste, die das Haus immer wieder aufsuchen. Für seinen Einsatz wurde Robby Chadha auch belohnt. Jedes Jahr gibt es eine Vivea Award-Verleihung, bei der ein Gold-Award heuer an das Kurhotel Bad Traunstein ging und erst vor kurzem wurde dem Kurhaus eine Auszeichnung verliehen, die über das Holiday-Check-Portal anhand der hervorragenden Bewertungen verliehen wurde. „Früher gab es Nächtigungen von 5.000 bis 8.000 pro Jahr. Dank dem Gesundheitshotel sind es nun 65.000. Es bereichert die gesamte Umgebung, diese Projekte sind ja nicht nur für die Gemeinde, sondern für die gesamte Region. Wir sind sehr stolz darauf, dass es das gibt und freuen uns“, betonte Angela Fichtinger.
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