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Schwere Unwetterschäden in Teilen des Bezirks: Fast 500 Kameraden im Einsatz

Victoria Preining, 25.06.2021 09:05

URFAHR-UMGEBUNG. Auch am Donnerstagabend sind wieder schwere Unwetter über Oberösterreich und vor allem auch über den Bezirk Urfahr-Umgebung gezogen. Ein schwerer Hagelsturm verursachte starke Schäden bei Wohnhäusern, landwirtschaftlichen Objekten sowie an Schulen und Kirchtürmen.

 (Foto: Pressestelle Urfahr-Umgebung)
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Seinen Anfang nahm das Hagelunwetter um 17.30 Uhr in Linz, ehe es über die Gemeinden Walding, Gramastetten, Eidenberg, Kirchschlag, Hellmonsödt, Haibach und Reichenau hinweg wütete und schließlich in den Bezirk Freistadt weiterzog.

Lange Liste an Schäden

Vor allem der starke Hagel hinterließ deutliche Schäden in den betroffenen Gemeinden: In Walding wurden sämtliche Pkws zweiter Autohäuser beschädigt ebenso wie zahlreiche Wohnhäuser. In Gramastetten waren an die 115 Objekte, landwirtschaftliche Objekte nicht eingerechnet, betroffen. Da das Dach der Schule komplett zerstört wurde, haben die Kinder am heutigen Freitag (25. Juni) schulfrei. Der Kindergarten ist nicht betroffen.

In Eidenberg wurden mehr als 29 Objekte beschädigt, viele Häuser mussten hier mit Planen von den Einsatzkräften provisorisch gesichert werden. In Kirchschlag bei Linz gibt es 35 Einsätze zu vermelden, in Hellmonsödt wurden die Feuerwehren zu 77 Einsätzen alarmiert. Hier wurden viele Objekte im Ortszentrum beschädigt, vor allem die Schule, die Kirche und der Kindergarten. Auch die Gemeinde Reichenau vermeldet zahlreiche Schäden: hier gilt fast jedes Haus und vor allem das Ortszentrum war betroffen. „Die Hagelkörner waren bis zu 10 Zentimeter groß“, berichtet Roland Lichtenauer von der FF Reichenau. Aus Haibach im Mühlkreis heißt es indes vom ehemaligen Bürgermeister, Josef Reingruber: „Tatsache ist, dass der Schaden in der Gemeinde Haibach auch in die Millionen geht. Vor allem große Dachflächen aus Eternit hielten den hühnereigroßen Hagelkörnern nicht stand. Die Feuerwehr verzeichnete innerhalb weniger Stunden 15 Einsatzmeldungen. Unterstützung kam im Gemeindegebiet von den Feuerwehren Kottingersdorf, Alberndorf und Altenberg.“

Zweites Unwetter gegen 22 Uhr

Doch damit sollte es an diesem Tag noch nicht genug sein. Gegen 22 Uhr kam es zu einem zweiten Unwetter, das nördlich des Bezirks vorüberzog und für Überflutungen und umgestürzte Bäume in den Gemeinden Vorderweißenbach, Bad Leonfelden, Schenkenfelden und Reichenthal sorgte.

Fast 500 Feuerwehrleute im Einsatz

Insgesamt wurden von der Feuerwehr 300 Einsätze verzeichnet, bei denen 37 Feuerwehren aus dem Bezirk alarmiert und von 17.30 bis Mitternacht rund 500 Feuerwehrleute im Einsatz waren. Für einen geordneten Einsatzablauf wurde eine „Technische Einsatzleitung“ (TEL UU) im Feuerwehrhaus Zwettl an der Rodl eingerichtet.

Hauptaufgaben für die Einsatzkräfte waren Sturmschäden und Überflutungen zu beseitigen, aber vor allem die schweren Hagelschäden mit teilweise an die 10 Zentimeter großen Geschosse, die die Dächer zerstörte,n mit Planen abzudecken und provisorisch zu sichern. Viele Einsätze werden laut Feuerwehr erst am Freitag abzuarbeiten sein, wobei vermutet wird, dass weitere Einsätze bei Tageslicht dazu kommen werden. Noch in der Nacht des Unwetters wurde außerdem vom Stab der „Technischen Einsatzleitung“, sogenannte F KAT Züge mit mehreren Feuerwehren gemeinsam mit der Landeswarnzentrale aktiviert. Sie wird am heutigen Freitag den ganzen Tag Einsätze kategorisch abarbeiten.

Landeshauptmann bedankt sich bei Einsatzkräften

Dank an die Einsatzkräfte kam am 25. Juni schließlich von Landeshauptmann Thomas Stelzer: „Ich danke allen Einsatzkräften, die in den letzten Tagen und auch noch in diesen Stunden zu zahlreichen Einsätzen ausrücken mussten. Stellvertretend für alle Kameradinnen und Kameraden der Feuerwehren habe ich mich heute telefonisch bei Landesfeuerwehrkommandant Robert Mayer für diesen vorbildlichen Einsatz bedankt und mich über die aktuelle Lage informiert.“ Stelzer fügt an: „Der entstandene Schaden ist enorm. Rasche und unkomplizierte Hilfe ist daher jetzt das Gebot der Stunde. Es gibt ein umfassendes Versicherungswesen in Oberösterreich, das die finanziellen Schäden im Regelfall abdecken sollte. Auch der Katastrophenfonds steht natürlich als Unterstützung zur Verfügung. Bundeskanzler Sebastian Kurz hat ebenso zugesagt, dass der Bund mit Mitteln aus dem Katastrophenfonds des Finanzministeriums helfen wird.“ 


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