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"Bogenbär" Horst Katzmaier aus Schenkenfelden: Bogensport ist großer Gewinner der Corona-Krise

Mag. Jacky Stitz, 25.07.2022 12:35

SCHENKENFELDEN. „Schon als kleiner Bub haben mich Bogen und Pfeile fasziniert“, berichtet der als „Bogenbär“ bekannte Horst Katzmaier. Der Schenkenfeldner ist nicht nur mehrfacher Sieger vieler Bewerbe (etwa 2010: Österreichisches Meister mit historischem Bogen), staatlich geprüfter Bogensport-Instructor, sondern als „Pfeil-Spezialist“ über die österreichischen Landesgrenzen hinaus bekannt. Der 57-Jährige weiß: „Unser Sport hat von der Covid-Krise voll profitiert.“

"Bogenbär" Horst Katzmaier aus Schenkenfelden. (Foto: Privat)
  1 / 6   "Bogenbär" Horst Katzmaier aus Schenkenfelden. (Foto: Privat)

In seiner Schulzeit hat er schon seine Leidenschaft für Pfeil und Bogen entdeckt. Mit 13, 14 Jahren war dann mal kurz Schluss: „Mein Papa sagte, mach was Gscheites Bub, geh hackeln. So hab ich bis Anfang 20 den Bogen zur Seite gelegt“, berichtet Horst Katzmaier schmunzelnd. Aber dann, dann hat ihn plötzlich in die Lust wieder gepackt: „Mein Arbeitskollege hat mich eines Tages Sonntags zum Bogenschießen abgeholt. Und am nächsten Tag, Montag, hab ich mir gleich selbst ein ganzes Bogen-Set gekauft“, verrät der ehemalige IT-Techniker. Das war wohl die wahre Geburtsstunde seiner Bogensport-Karriere und von da an nahm der Weg sein Lauf: „Die Beratung war vor rund 15 Jahren bei uns war ziemlich bescheiden, es gab zwar Bögen und Zubehör, aber nichts Ordentliches halt. Jeder hatte ein bisschen was, doch es gab keinen wirklichen Spezialisten. Ich wollte aber andere Bögen, Sehnen und Farben“, berichtet der 57-Jährige, wie er über die Jahre hinweg zu seinem eigenen Bogen-Shop in Schenkenfelden kam.

Elternhaus mit Bögen „wiederbelebt“

Sein Elternhaus am Ortsplatz stand viele Jahre leer, früher hatte hier sein Vater ein Elektrogeschäft betrieben. „Ich nutzte die Gunst der Stunde und eröffnete so meinen eigenen Laden“, sagt Katzmaier, der hier für Einsteiger bis hin zum Profi hochwertige Bögen samt Zubehör anbietet. Von Bogensport-Freunden wird er als der „Pfeil-Spezialist“ bezeichnet, seine Kunden diesbezüglich kommen nicht nur aus Österreich, sondern auch aus Deutschland, der Schweiz, Tschechien und auch aus Italien: „Wichtig ist immer, den passenden Pfeil zum Bogen zu finden“, weiß der „Bogensport-Lehrer“ aus Erfahrung.

Bögen für den Eigengebrauch baut er sich auch selbst, Pfeile für seine Kunden werden auf Wunsch in Windeseile in Schenkenfelden ruckzuck von Katzmaier gefertigt: „Im Shop sind 99 Prozent der Pfeile von mir selbst gemacht. Ich setze auf Regionalität, die Bögen bei mir sind großteils aus österreichischer Erzeugung.“

Entspannung im Grünen - Gewinner der Covid-Pandemie

„Bogenschießen entspannt mich, es holt mich runter, ich genieße den Wald, die Natur, welche mich bei dem Sport umgibt. Für mich ist es Entspannung pur“, sagt Katzmaier. Doch auch für jene, die auf der Suche nach dem Adrenalin-Kick sind, eignet sich dieser Sport: „Etwa bei Wettkämpfen.“ Die meisten Bogenschützen aber betreiben dies als Hobby unter freiem Himmel und unter Gleichgesinnten. „Man kann alleine in den Parcours gehen, wenn man seine Ruhe will. Oder in der Gruppe mit Freunden gemeinsam. Hier ist alles möglich - auch bei jedem Wetter. Total vielseitig eben“, so der staatlich geprüfte Bogensport-Instructor, der unter anderem selbst 2011 Vize-Staatsmeister mit dem Langbogen wurde.

„Die Bogensport-Szene ist sicher einer der großen Gewinner von Corona. Während vieles verboten war, durfte man immer wieder hinaus in die Natur, zu Erholungszwecken, zur Bewegung. Und dieser Boom hält bis heute an, denn Bogenschießen kann man in Wirklichkeit fast jeden Tag“, so der Schenkenfeldner.

Kann denn jeder Bogenschießen?

„Prinzipiell ja, von vier bis 120 Jahren ist das möglich, solange man keine Probleme mit der Halswirbelsäule hat. Aber ich hatte auch schon Rollstuhl-Fahrer mit am Parcours dabei“, klärt der „Bogenbär“ auf.

Wichtig sind vor allem eine ordentliche Ausrüstung, festes Schuhwerk, Armschutz, Handschuhe, ein guter Bogen, gleiche Pfeile: „Und dass man sich an die Regeln hält und immer am vorgegebenen Weg bleibt“, rät Katzmaier. Schlimme Unfälle sind ihm und seinem Team nicht bekannt: „Das ist ein sicheres Hobby bzw. eine sichere Sportart - ungefähr so gefährlich wie Schach spielen, wenn man die Vorgaben einhält.“

Bogensport-Parcours im Mühlviertel - hier ein paar Möglichkeiten:
Bezirk UU: Reichenthal, Gallneukirchen, Kirchschlag/Breitenstein
Bezirk RO: Peilstein, Helfenberg
Bezirk FR: Gutau, St. Oswald, Bad Zell
Bezirk PE: Luftenberg

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