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Mühlviertler sind Busfahrer aus Leidenschaft

Mag. Jacky Stitz, 11.08.2023 09:24

URFAHR-UMGEBUNG/ROHRBACH. Unter dem Motto „Ohne dich gehts nicht“ sucht der OÖ Verkehrsverbund (OÖVV) nach neuen Buslenkern: Immerhin fehlen derzeit rund 120 Lenker, um das in Oberösterreich wachsende Öffi-Netz am Laufen zu halten. Im Tips-Talk geben die beiden Busfahrer – die gebürtige Puchenauerin Karin Fritz und Udo Anders aus Haslach – Einblicke in ihren Arbeitsalltag und erklären, warum ihnen das Fahren im Mühlviertel so gefällt.

Busfahrerin Karin Fritz fährt im Mühlviertel. (Foto: Privat)
  1 / 4   Busfahrerin Karin Fritz fährt im Mühlviertel. (Foto: Privat)

Bereits jeder zehnte Regionalbus wird laut OÖVV von einer Frau gelenkt – eine davon ist Karin Fritz. Die 33-Jährige kommt ursprünglich aus Puchenau, lebt heute in Niederwaldkirchen und fährt seit sieben Jahren Bus. Wie die gelernte Konditorin auf die Idee gekommen ist, beruflich umzusatteln? „Ich war auf Saison in der Küche. Das war mir zu ruhig. Mir fehlte der Kundenkontakt. Ein Bekannter, der auch Busfahrer ist, schwärmte mir von seinem Job vor. Und schon machte ich den Busführerschein“, so die taffe Lady, deren Vater in Puchenau ein Baggerunternehmen hat, wo Karin Fritz auch zum LKW-Fahren angefangen hat. Heute fährt sie bei den Leitner-Linien, vom Oberen Mühlviertel von Haslach, Helfenberg über den Haselgraben bis nach Linz.

Was ihr denn besonders an ihrer Arbeit gefällt? „Ich bin ein Freizeitmensch, habe einen fixen Dienstplan und eine Vier-Tage-Woche, arbeite Vollzeit und kann mir meinen Alltag super planen. Ich bin halt privat immer unterwegs“, verrät Fritz, die sich privat auch für Musik und das Tortenbacken begeistert, im Tips-Talk. Sie ergänzt: Im Alltag bekomme ich von den Fahrgästen ein super Feedback. Busfahrer ist heute ein angesehener Beruf, ich finde den Job cool, er ist abwechslungsreich. Mein Traumberuf halt. Und ja, ich bin stolz darauf.“

Ob denn Wind und Wetter kein Problem für sie darstellen? „Überhaupt nicht. Mit dem Bus ist man sicherer unterwegs als mit dem Auto, vor allem im Winter. Stressig ist nur manchmal der Stau in Linz. Und ich muss mich permanent konzentrieren, auch für die anderen Verkehrsteilnehmer mitdenken“, hält die Mühlviertlerin fest.

Busfahr-Kollege Udo Anders aus Haslach ist des Jobs wegen 2018 von Augsburg, Deutschland, ins Mühlviertel gekommen: „Weil man hier als Buslenker viel besser verdient als in Deutschland“, sagt er und ergänzt: „Die Fahrgäste haben mich als Sachse in Österreich gleich akzeptiert.“ Er ist auf der Linie 279: Haslach, Bad Leonfelden, Glasau, Voest bzw. Linie 277: Rohrbach bis Freistadt „on Tour“. Die Busfahrer-Leidenschaft liegt wohl in der Familie, denn auch seine Frau fährt beruflich einen Kleinbus.

Frauen und große Fahrzeuge, wie passt das für Anders zusammen? „Ich ziehe den Hut vor jeder Frau, die diesen Job macht. Bei uns sind mehrere Frauen im Betrieb als Buslenkerinnen beschäftigt. Und unsere Chefin Sandra Leitner von Leitner-Linien kann jeden Bus in der Firma sicher bewegen“, ist der Wahl-Mühlviertler sichtlich stolz. Was er persönlich als größte Herausforderungen im Job ansieht? „Das Verhalten einiger Fahrgäste gegenüber dem Fahrpersonal. Und die Wochenenddienste.“


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