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Landwirtschaft: Familie Postl lädt ab Frühling Kinder zu "Schule am Bauernhof" nach Vorderweißenbach ein

Mag. Jacky Stitz, 20.11.2024 09:30

URFAHR-UMGEBUNG/VORDERWEISSENBACH. „Schule am Bauernhof“ gibt es bereits seit 25 Jahren. In Oberösterreich bieten dies 132 Höfe an, sieben davon befinden sich in Urfahr-Umgebung. Einer dieser Betriebe ist jener der Familie Postl in Vorderweißenbach, der nun neu mit dabei ist. Was man da so macht und worin die Motivation liegt, verrät Sabine Postl im Tips-Talk.

Das Angebot beim "Hofer am Berg", Vorderweißenbach, steht ab dem Frühjahr allen Kindergärten und Volksschulen in der Region zur Verfügung. (Foto: Andrea Engleder Fotografie)
  1 / 3   Das Angebot beim "Hofer am Berg", Vorderweißenbach, steht ab dem Frühjahr allen Kindergärten und Volksschulen in der Region zur Verfügung. (Foto: Andrea Engleder Fotografie)

Ein neuer, zertifizierter „Schule am Bauernhof“-Betrieb im Bezirk ist jener vom Betriebsleiter-Ehepaar Sabine und Harald Postl, vulgo Hofer am Berg, in Vorderweißenbach. Dieser wird als Bio-Hof im Nebenerwerb geführt, gehörte ursprünglich Onkel Heinrich, der auch heute noch tatkräftig mit anpackt und hier lebt. Unterstützung gibt es zudem von den Kindern Johannes (6) und Theresa (2): „Für unseren Buben sind Traktoren und Maschinen das tägliche Highlight, unsere Tochter mag die Tiere am Hof, vor allem die Katzen“, verrät Sabine Postl (36). Hauptbetriebszweige sind die Ochsenmast und die Grünland- sowie Waldbewirtschaftung (Betriebsgröße: 28 Hektar Wald, 26 Hektar Grünland und sechs Hektar Acker). „Im Stall stehen etwa 60 Ochsen. Wir haben auch noch Hühner und Hasen. Einmal im Jahr vermarkten wir in kleinem Stil Bio-Ochsenfleisch ab Hof“, so die 36-Jährige.

Tips:Wie kamen Sie auf die Idee, künftig Schule am Bauernhof auf Ihrem Hof anzubieten?

Sabine Postl: Es war mir schon immer wichtig, Kindern hilfreiches Wissen zu vermitteln. Dazu gehören vor allem die Grundlagen der Lebensmittelproduktion und warum die Landwirtschaft so wesentlich ist. Ursprung ist immer die Natur, mit der es sorgsam umzugehen gilt. Kinder sind zudem ehrlich, neugierig und stellen oft die richtigen Fragen – das macht Schule am Bauernhof so spannend. Ab dem Frühjahr können dann SaB-Anfragen an mich gerichtet werden.

Tips: Wie sehen Ihre Angebote aus?

Postl:Die Programminhalte variieren je nach Jahreszeit. Von Frühjahr bis Herbst tut sich richtig viel am Bauernhof. Manchmal spielt Getreideanbau oder -ernte eine wichtige Rolle. Ein anderes Mal gibt es in der Wiese vieles zu entdecken. Ochse Oskar nimmt die Kinder mit auf eine Reise. Gemeinsam erkunden sie das Leben auf dem Hof. Oskar zeigt den Kindern, was er so alles isst, wie sein Futter entsteht, welche Maschinen es dazu braucht und auch die anderen Tiere des Hofes stellen sich vor. Die halbtägigen Betriebsbesuche dauern dann etwa drei Stunden.

Tips:Was bedeutet die Landwirtschaft für Sie persönlich?

Postl: Landwirtschaft bedeutet für mich Vielfalt. Sie umfasst den Umgang mit Tieren, mit der Natur und mit den Lebensmitteln für uns Menschen. Die vielen Betätigungsfelder ermöglichen auch den Frauen am Betrieb, ihre Stärken unterschiedlich einzusetzen und ihre Rolle am Hof zu finden. Egal, ob Stallarbeit, maschinelle Tätigkeiten, Büroarbeit, das Kreieren neuer Produkte, Marketingüberlegungen, Erwerbskombinationen – Landwirtschaft hat viele Facetten. Landwirtschaft in ihrer Vielfalt ist eine Chance, aber zugleich auch eine Herausforderung. Es ist schon wichtig, den Betrieb so zu gestalten, wo die eigenen Stärken liegen, aber zugleich sollte man sich öfter darauf zurückzubesinnen, warum es Landwirtschaft gibt – um die Menschen mit Lebensmitteln zu versorgen. Eine Kontaktaufnahme diesbezüglich ist unter 0664 4218228 bzw. via Mail: sabine@hoferamberg.at möglich.

Über Schule am Bauernhof

Bei Schule am Bauernhof (SaB) werden die landwirtschaftlichen Betriebe zu besonderen Lernorten für Kinder: Vom Kindergarten bis zu höheren Schulstufen erstreckt sich dabei das Info-Angebot seitens der Bauern. Dabei setzt man auf einfache, praxisnahe Aspekte: Wie fühlt sich ein warmes, frisch gelegtes Ei an? Wie riecht Heu? Aus welchem Getreide wird das Brot gebacken? Wie wird aus Milch Butter gemacht? Wie werden Schweine gehalten und warum ist der Boden mit all seinen Lebewesen so wichtig für die Menschen?

„Diese besonderen Momente und Lernerlebnisse sind von großer Bedeutung für die Konsumenten von morgen“, betont Bettina Vater, Projektleiterin von Schule am Bauernhof in der Landwirtschaftskammer Oberösterreich. Sie betont: „Jeder „Schule am Bauernhof“-Betrieb erfüllt festgelegte Qualitätskriterien und muss nach einer zertifizierten Grundausbildung jährliche Weiterbildungen absolvieren. Sie bekommen eine eigene SaB-Hoftafel.“

Folgende sieben Betriebe bieten im Bezirk Urfahr-Umgebung „Schule am Bauernhof“ an:

  • Andrea Rechberger, Reichenau
  • Gerlinde Hofbauer, Gramastetten
  • Martha Penkner, Engerwitzdorf
  • Veronika Minichberger, Engerwitzdorf
  • Wolfgang Warschenhofer, Gallneukirchen
  • Sabine Postl, Vorderweißenbach
  • Silvia und Gustav Denkmayr, Schenkenfelden

Infos und Kontakt zu Schule am Bauernhof:
www.schuleambauernhof.at;
sab@lk-ooe.at

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