Normalerweise tendieren Menschen dazu, für einen Urlaub ihre Heimatregion zu verlassen. Auch ich fahre gerne weg, aber für Kurzurlaube entdecke ich auch gerne meine eigene Umgebung. Meinen letzten Kurzaufenthalt verbrachte ich über ein Wochenende in der Böhmerwaldregion. Der Böhmerwald ist Europas größtes Waldgebiet und erstreckt sich über Österreich, Deutschland und Tschechien. Obwohl ich ganz in der Nähe wohne, habe ich trotzdem bisher nicht gewusst, dass das zum Böhmerwald gehörende Biosphärenreservat Šumava ein großräumiges Naturschutzgebiet ist. Es umfasst den größten Nationalpark der Tschechischen Republik und das Landschaftsschutzgebiet. Gemeinsam bilden sie eines der größten und artenreichsten Schutzgebiete in Mitteleuropa.

Zurück zu meinem Kurztrip: Ich startete an einem Donnerstag frühmorgens und bin nach rund zwei Stunde Autofahrt schon bei meiner Unterkunft, einem Chaletdorf, angekommen. Die Wetterprognose war perfekt: 3 Tage ein Wechsel aus Wolken und Sonne. Für meine Pläne war dies das optimale Wetter, denn ich wollte so viel Sport wie möglich machen. Dafür ist der Böhmerwald gut geeignet. Nach dem Check-In bin ich sofort mit meinem Mountainbike losgestartet. Ich habe mich für die Moldaustausee-Radroute entschieden. Ich liebe den Moldaustausee! Ich war dort früher schon oft zum Baden. Diesmal wollte ich den See aber mit dem Rad erkunden, habe das von vielen Freunden schon empfohlen bekommen. Startort der Radroute ist Aigen-Schlägl. Die Route dauert rund vier Stunden. Mit einigen Pausen habe ich aber ca. fünf Stunden gebraucht. Die Strecke verläuft durch den Nationalpark Šumava, den ich ohnehin unbedingt sehen wollte! Außerdem hat man einen perfekten Blick auf die Bayrische Au: Ein Hochmoor im Böhmerwald. Schlussendlich kommt man am südlichen Ufer des Moldaustausees an. Dort hätte es mich sehr gereizt, mich im See abzukühlen, doch dafür war es noch etwas zu kühl.
Mein zweiter Tag begann mit einem kräftigen Frühstück. Danach ging es auch schon wieder sportlich weiter – mit Klettern! Ich besuchte den Hochseilpark Böhmerwald. Das ist der größte Hochseilpark Oberösterreichs. Es gibt viele verschiedene Touren. Leider fehlte mir für die schwierigeren Parcours das Können. Somit startete ich mit einem Einstiegsparcours. Danach konnte ich direkt auch noch den Parcours „Bärenstein“ testen. Das sind elf Übungen in rund fünf Meter Höhe. Für mich war es die erste Klettererfahrung und ich muss sagen, ich bin begeistert! Ich glaube, dass ich damit tatsächlich ein neues Hobby für mich entdeckt habe. Dieser war garantiert nicht der letzte Besuch im Hochseilpark. Ich beendete diesen zweiten Urlaubstag mit etwas Wellness und Entspannung im Hotel.
Nun zum dritten Tag: Da ich noch etwas mehr über den Böhmerwald erfahren wollte, entschied ich mich für eine Wanderung: Die lange Bärensteinrunde – das war ein tolles Erlebnis! Die Runde ist rund elf Kilometer lang und man gelangt zum Bärenstein. Von dort hat man perfekte Aussicht über die Böhmerwaldregion und den Moldaustausee. Das war für mich noch die perfekte Gelegenheit, einige schöne Fotos zu schießen. Ich wollte meinen Freunden natürlich auch an meinem Sportwochenende teilhaben lassen.
Schlussendlich war auch leider schon wieder mein vierter und somit letzter Urlaubstag angebrochen. Doch auch diesen wollte ich noch bis zur letzten Minute nutzen! Nachdem das Wetter im Böhmerwald leider schlecht war, machte ich mich auf den Heimweg, stoppte aber noch für einige Stunden in Windischgarsten. Dort war das Wetter wesentlich besser und ich wollte mir den idyllischen Gleinkersee ansehen. Der Gleinkersee ist einer der wärmsten Bergseen und zeichnet sich durch sehr klares Wasser in einer natürlichen Umgebung aus. Ich ging eine Runde um den See spazieren und legte mich noch für ein Nickerchen in die Sonne. Für mich war dieser entspannte letzte Tag die perfekte Möglichkeit, um das Wochenende nochmals revue passieren zu lassen und die letzten Stunden zu genießen.
Schlussendlich ist für mich sowohl die Böhmerwaldregion als auch die Kalkalpenregion einen zweiten Besuch wert. Ich habe mir vorgenommen, bei meinem nächsten Kurzurlaub die Kalkalpen etwas genauer zu erkunden und einige Wanderungen zu unternehmen.
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