Mühlviertler Kinderärztin Johanna Aichinger-Paul (44) eröffnete neue Praxis in Urfahr: „Es ist mein Traumberuf“

Dass Urfahr-Umgebung in puncto Kinderärzten mit Kassenvertrag ein Schlusslicht in Oberösterreich ist, darüber berichtete die Tips Urfahr-Umgebung in der Ausgabe KW 12. Angesichts der knapp 88.000 Einwohner im Bezirk, wo eine nicht unbeachtliche Anzahl der Bürger Babys, Kinder und Jugendliche sind, ist ein Kinderarzt in Gallneukirchen sehr wenig.

Den Artikel hat auch die 44-jährige Mühlviertlerin Johanna Aichinger-Paul gelesen. Sie ist Kinderärztin, hat in Innsbruck studiert, wohnt mit ihrem Mann, zwei Teenies und einem Hund heute in Bad Leonfelden. Aufgewachsen selbst ist sie in Altenberg. Sie meldet sich daraufhin folgend zu Wort: „Direkt an der B126 an der Linzer Stadtausfahrt, Haselgraben, gelegen, bin ich ab sofort mit meiner Kinderarztpraxis in der Lederfabrik auch für kleine und nicht mehr so kleine Patienten zwischen 0 und 18 Jahren aus dem Bezirk Urfahr-Umgebung gut erreichbar. Es sind außerdem reichlich kostenfreie Parkplätze vorhanden.“ Hier steht Aichinger-Paul für junge Patienten aus Urfahr und Umgebung zur Verfügung. Ihre Praxis im Erdgeschoß hat einen zusätzlichen Infekt-Eingang, drei Behandlungsräume sowie ein kleines Labor und eine überdachte Abstellmöglichkeit für Kinderwägen.

Wie sie auf die Idee kam, eine eigene Praxis zu eröffnen?

„Nach der Ausbildung zur Kinder- und Jugendfachärztin im Keplerklinikum, MC IV, habe ich einige Jahre in einer Linzer Kassen-Kinderarztpraxis mitgearbeitet und dabei ist der Wunsch gereift, eine eigene Praxis zu eröffnen. Die Gelegenheit hat sich vor einem Jahr ergeben, als die zu dem Zeitpunkt seit sechs Jahren unbesetzte Kassenstelle in Urfahr erneut ausgeschrieben wurde. Die Suche nach geeigneten Räumlichkeiten war schwierig und hat schließlich in die Lederfabrik geführt. Dort, wo jetzt meine Praxis ist, waren zuvor Veranstaltungsräume für Feste.“

Nach umfangreichen Umbauarbeiten konnte heuer eröffnet werden.

Was sie an ihrem Job mag?

„Kinderärzte sind präventiv tätig , indem sie Mutter-Kind-Pass- Untersuchungen und Impfungen durchführen. Sie sind auch Ansprechpartner bei allen akuten und chronischen Erkrankungen des Kindes - und Jugendalters und bei Entwicklungsproblemen. Es ist eine abwechslungsreiche und verantwortungsvolle Tätigkeit, die Arbeit mit Kindern macht Spaß. Jeden Tag wird mehrmals herzlich gelacht, Kinder sind ehrlich und verstellen sich nicht. Sie leiden authentisch und sind wieder fröhlich, sobald es ihnen besser geht. Und sie sind oft so viel tapferer als wir Großen“, verrät die Medizinerin.

Sie betont: „Als Kinderärztin ist es meine Aufgabe, die Eltern in der Gesundheitsförderung ihrer Kinder von Geburt an zu unterstützen und zu beraten, die Entwicklung zu begleiten und eventuelle Bedrohungen frühzeitig zu erkennen und nach Möglichkeit gegenzusteuern.“

Und die Herausforderungen?

„Es ist nicht leicht, Eltern auf Entwicklungsauffälligkeiten ihres Kindes anzusprechen oder den Verdacht auf eine schwerwiegendere Erkrankung zu äußern. Ich bin ja selbst Mutter und weiß, wie groß die Sorge dann ist“, so die Mühlviertlerin.