Gallneukirchen mit Finanzpolster: Jahresabschluss bringt überraschendes Plus
GALLNEUKIRCHEN. Der Gallneukirchner Gemeinderat genehmigte in seiner Sitzung vom 20. März den Jahresabschluss 2024. Bürgermeister Sepp Wall-Strasser (SP) freut sich über ein besseres Ergebnis als erwartet: „Mit einem Plus von rund 480.000 Euro können wir erfreulicherweise mit einem kleinen Polster in das kommende Finanzjahr gehen. Damit gehören wir zu den ganz wenigen Gemeinden im Bezirk, denen das noch gelingt.“

Einzahlungen in Höhe von 17.270.594,10 Euro stehen Auszahlungen in Höhe von 16.790.948,73 Euro gegenüber. Das ausgewiesene Ergebnis der laufenden Geschäftstätigkeit (EGT) beträgt somit 479.645,37 Euro. Der Vermögenshaushalt weist ein Nettovermögen von 39.392.641,70 Euro. Die Pro-Kopf-Verschuldung nach der Gesamtsumme der Schulden beträgt pro Einwohner Ende des Jahres 31.12.2024 exakt 184,57 Euro, das ist eine der geringsten im gesamten Bundesland.
Halbzeitbilanz
„Dabei gibt keinen Bereich in unserer Gemeinde, der in den letzten drei Jahren zurückgefahren worden wäre. Im Gegenteil, es wurde ausgebaut im Bereich der Schulen, Kindergärten, Krabbelstuben, Jugendarbeit und sozialen Unterstützungen. Mit der Motorikarena, dem Skateplatz, der Sportförderung - mit zusätzlicher Öffnung der Turnsäle in den Ferienzeiten - präsentiert sich Gallneukirchen als beliebte Freizeitgemeinde. Das Nahwärmeprojekt wurde initiiert, auf allen vorhandenen Flächen wurden Fotovoltaikanlagen gesetzt, Wasserleitungen und Abwasserkanäle überprüft und repariert, die Entsäuerungsanlage erneuert, der Fuhrpark im Bauhof wird ständig erneuert, Entsiegelungs- und Begrünungsmaßnahmen wurden begonnen, und die Nachnutzung der Alten Feuerwehr und des Alten Hallenbades wurden als Vorzeigeprojekte ausgezeichnet. Mit unserem neuen CI bekam unsere Stadtgemeinde ein neues Gesicht, wofür wir sehr viele positive Rückmeldung bekommen“, so der Bürgermeister.
Entlastung gefordert
Sepp Wall-Strasser ergänzt: „Dennoch machen uns die Entwicklung der Gemeindefinanzen große Sorgen. Wir brauchen dringend Entlastung. Die Gemeinde bangt den kommenden Vorschreibungen zum Sozialhilfeverband und Krankenanstaltenbeitrag entgegen. Es muss sich bis in die Regierungsspitzen der Landes- und Bundesregierung durchsetzen: gegen die Gemeinden kann man keine erfolgreiche Politik machen. Allein die Investitionen, die die Gemeinden dringend brauchen, würden ein großes Konjunkturpaket in Milliardenhöhe ausmachen, welches die Wirtschaft so dringend braucht. Gemeinden tätigen ja keine sinnlosen Ausgaben, sondern investieren dort, wo es dringend nötig ist für die Daseinsvorsorge.“
Weitere Beschlüsse im Gemeinderat
- Grundsatzbeschluss zur Sanierung oder Neubau des Stadtamtes:
Das Stadtamt wurde zu Beginn der 1970er Jahre errichtet und hat mittlerweile in Bezug auf die Gebäudehülle und die Gebäudetechnik das Lebensende erreicht, die räumliche Ausgestaltung des Stadtamtes steht einer modernen Verwaltung im Weg. Die hochbautechnische Beratung kam zum Ergebnis, dass die Gebäudehülle einen dem Alter entsprechenden guten Zustand aufweist, jedoch dringender Sanierungsbedarf besteht. Die Innenraumstruktur ist funktionell nachteilig, der Platz zu knapp. Es wäre daher neben einer Sanierung samt Aufstockung auch die Nutzung der im Hof gelegenen Flächen (Alte Feuerwehr, Parkplatz) zu überlegen.
Daher beschloss der Gemeinderat die Anforderung eines Raumprogramms für eine Sanierung oder einen Neubau des Stadtamtes auf der derzeitigen Liegenschaft und die Aufnahme in das Gemeindefinanzierungsprogramm des Landes OÖ (Gemeindefinanzierung neu).
- Grundsatzbeschluss zur Gründung einer Erneuerbaren Energiegemeinschaft EEG:
Mit dem Ausbau der Photovoltaik wird die Stadtgemeinde in Zukunft nennenswerte Strommengen erzeugen. In naher Zukunft ist mit den Anlagen mit einer Erzeugung in Höhe von rund 280.000 kWh/a zu rechnen. Es ist es für die Stadtgemeinde profitabler, den erzeugten Strom in möglichst großem Ausmaß selbst zu verbrauchen. Dazu ist die Gründung einer Erneuerbaren Energiegemeinschaft (EEG) Voraussetzung.
- Kooperationsvereinbarung mit der Gemeinde Unterweitersdorf betreffend Kindergarten:
Weiters wurde eine Kooperationsvereinbarung mit der Gemeinde Unterweitersdorf betreffend Kindergarten für das Arbeitsjahr 2024/25 zu Deckung des Betreuungsbedarfs beschlossen.
„Für uns und für mich als Bürgermeister ist das eine Selbstverständlichkeit im Sinne einer guten und sinnvollen Kooperation von Gemeinden“, so Sepp Wall-Strasser.
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