Das Leader-Projekt "Gemeinschaftspraxis" ermöglicht jedem ein Engagement in der lokalen Entwicklung
BEZIRK. In Kooperation des Leader-Vereins Vöckla-Ager mit dem OKH Vöcklabruck, dem Otelo Vöcklabruck und der lokalen Agenda 21 bietet das Projekt „Gemeinschafts-praxis“ Bildungsformate für Menschen, die sich in ihrem Umfeld, ihrer Gemeinde oder in der Region einbringen wollen.

Das Projekt läuft von 2019 bis 2021 und ist auf den drei Schwerpunkten Kommunikation &Kooperation (2019), Klima, natürliche Ressourcen & Umwelt (2020) sowie Wandel & enkeltaugliche Strategien (2021) aufgebaut. Die „Gemeinschaftspraxis“ behandelt damit wichtige gesellschaftliche Zukunftsfragen und schafft ein Angebot für lebensnahes und gemeinschaftliches Lernen in der Region,um diese Fragen beantworten zu können und zukunftsorientierte Wege aufzuzeigen.Wichtig ist auch, dass neben dem Wissenserwerb, die Vernetzung der Akteure in de rRegionalentwicklung nicht zu kurz kommt.
„Es geht im Projekt auch um ein voneinander und miteinander Lernen und Umsetzen“, ergänzt Madeleine Pachler, Projektleiterin der Gemeinschaftspraxis, „es gibt in unserer Region bereits sehr viele Menschen, die sich in z.B. Agenda21 Prozessen, gemeinnützigen Vereinen und so weiter engagieren. Ihnen will das Projekt ein Fundament bieten, um noch besser und mit noch mehr Engagement in ihrem Umfeld zu wirken.“
Die Leader-Region Vöckla-Ager arbeitet gemeinsam mit dem Offenen Kunst- und Kulturhaus Vöcklabruck (OKH), dem Otelo Vöcklabruck und dem Regionalmanagement Vöcklabruck-Gmunden an dem Projekt. Dadurch wird das Projekt noch besser in der Region verankert und ein ausgezeichnetes Experten-Team steht für die Unterstützung der TeilnehmerInnen zur Verfügung.
Bildungsprogramm
Das Bildungsprogramm ist sehr breit gefächert und bietet neben spezifischen Jahresveranstaltungen,auch sich wiederholende Formate. Jedes Jahr, passend zum Jahresthema, werden Filmabende,Projektlabore, die KeKademy, Denkbars, der Pioneers of Change Online Summit, Impulsvorträge und Workshops sowie eine Ordination angeboten. Um das Rad nicht immer wieder neu erfinden zu müssen, möchte die Gemeinschaftspraxis auch Kooperationen mit anderen Veranstaltern in der Regionalentwicklung andenken. „Es wäre schön, wenn wir mit dem Projekt die eine oder andere große Veranstaltung aus dem Zentralraum in die Region bringen könnten“, erklärt Wolfgang Mader, der für den Verein Otelo Teil des Projektteams ist.Über Filme, die zum Nachdenken und Umdenken anregen, lassen sich gute Impulse setzen. Darum gibt es in der Gemeinschaftspraxis ein jährliches Sommerkino mit anschließender Diskussion. Daraus können sich vielleicht auch einige Ideen zur Umsetzung entwickeln. Diese und andere Ideen können sich in den Projektlaboren, welche ebenfalls Teil des Projektes sind, weiterentwickeln lassen. Dabei werden die Ideengeber von „Experten aus der Region“ bei der Entwicklung und Umsetzung beraten und unterstützt. Die Projektlabore finden in Kooperation mit dem Regionalmanagement OÖ und Agenda 21 statt.
Wenn es um unsere Zukunft geht, dann dürfen die Jüngsten nicht fehlen. In der KeKademy – einerSommerakademie für Kinder – darf Neues, Lustiges, Ernstes und Unerwartetes ausprobiert werden.Dabei werden Kindern und Jugendlichen von 4 bis 12 Jahren, spielerische Einblicke in die große Weltder Forschung gegeben und so die Lust am Erfinden, Ausprobieren und Gestalten geweckt. Von 3. bis 5. September 2019 wird dazu im OKH Vöcklabruck zum Thema Medien geforscht. Manchmal tut es gut, wenn man zu Themen einfach „philosophieren“ kann. Dies ist vor allem für das Entstehen von neuen und innovativen Ideen sehr wichtig und wertvoll. Mit den Denkbars wird in der Region ein „Raum“ geschaffen, indem einfach mal nachgedacht und gesponnen werden kann. Daraus sollen Impulse für neue Projekte und Innovationen in der Region entstehen.
Oft braucht es auch nur ein bisschen Inspiration, um Veränderung und Innovation zu ermöglichen. Daher sind die Akteure der regionalen Pioneers of Change Gruppe, Teil des Projektes. Die lokalenTreffen zum Pioneers of Change Online Summit werden in die Gemeinschaftspraxis integriert. Hier werden „Vorreiter“ zu vielen Themen des Wandels interviewt und diese Interviews online gezeigt(Link: https://pioneersofchange-summit.org/). Diese können natürlich einfach zu Hause am PC angeschaut werden, es gibt aber auch die Möglichkeit sich dazu zu treffen und anschließend noch gemeinsam dazu auszutauschen.In den Jahren 2019 und 2020 wird ein Lehrgang angeboten, der den vielen gemeinnützigen und ehrenamtlichen Vereinen der Region (Dorfentwicklungs-, Sport, Musik- und Kulturvereinen, FoodCoops und vielen anderen), Handwerkszeug zur Seite stellt, damit diese sich mit Themen wie Medienarbeit, Rechtlichem, Mitgliedermanagement und Organisation etc. leichter tun und voneinander lernen können.
Ein weiterer ganz wichtiger Bestandteil der Gemeinschaftspraxis sind die „Community Learning Impulse und Workshops“. Die Themen zu den Workshops kommen von den Menschen der Region und spiegeln hier den „Bedarf“ wider. Zu welchen Themen braucht es in der Region noch Inputs, damit wir den Wandel und die Veränderung besser meistern können? Einige Vorschläge wie „Neue Autorität“, Soziokratie oder Konfliktlösung etc. sind schon eingebracht worden. Es gibt jedoch noch Raum für weitere Ideen. Die Bevölkerung ist eingeladen, Ideen hierfür einzubringen.In der regelmäßigen „Ordination“ stehen Mitglieder des Projektteams zu vorgegebenen Ordinationszeiten – freitags, einmal im Monat - im Cooperation Space im OKH allen Interessierten mit Rat und Tat zur Seite. Die Anliegen können von eigenen Projektideen bis hin zu inhaltlichen Beiträgen zum Bildungsprogramm vieles beinhalten.
Schwerpunkte 2019
Im ersten Jahr sind die Highlights ein „Welt im Wandel Symposium“ und ein Art of Hosting Training.Unter dem Motto „Be the Change – Sei du die Veränderung“ wird am 24. und 25. Mai 2019 zum Symposium geladen. Um die Zukunft zu ändern und z.B. dem Klimawandel entgegenzuwirken muss jede/r für sich mit kleinen Schritten beginnen. Hier setzt das Symposium an und bietet neben Impulsen von hochkarätigen Vortragenden auch sehr stark die Möglichkeit selbst aktiv zu werden.Das vom 20. – 22. November 2019 stattfindende Art of Hosting Training bietet vor allem Menschen,die sich immer wieder in Entwicklungsprozessen mit vielen Leuten befinden, die Möglichkeit sich das dafür notwendige Rüstzeug abzuholen. Art of Hosting bedeutet sinngemäß übersetzt „Die Kunst gute Gespräche zu ermöglichen“ und ist eine Praxis bei der Haltungen, Methoden und die Arbeit an interessanten Inhalten mit unterschiedlichsten Personen verbunden werden. Menschen, die zum Beispiel schon in einem Agenda 21 Prozess in ihrer Gemeinde mitgearbeitet haben, sind mit World Cafes oder auch Projektwerkstätten schon in den Genuss dieses Ansatzes gekommen. Gute Gespräche lassen sich dadurch in vielen verschiedenen Situationen ermöglichen, welche wiederum zu einemkonstruktiven Output führen.
Schwerpunkte 2020
In der Region Vöckla-Ager gibt es viele Menschen und Initiativen, die sich mit dem Thema der“Sharing economy – Die Kunst des Teilens“ auseinandersetzen. Diese „Experten“ wollen wir gemeinsam mit Interessierten zusammenbringen und die „Region“ sozusagen von sich selbst lernen lassen. Die Lernende Region Vöckla-Ager wird im Jahr 2020 zweimal mit je 1,5 Tagen stattfinden. Einmal liegt der Schwerpunkt - in Kooperation mit der Transition-Gruppe Vöcklabruck - auf Nahrung,Kleidung, Wohnen etc. Einmal wird in Kooperation mit der Klima- und Energiemodellregion die Themen Carsharing, neue Energiemodelle etc. bearbeitet.
Schwerpunkte 2021
2021 ist für die „Gemeinschaftspraxis“ das Jahr des Wandels und der enkeltauglichen Strategien. In der Ausstellung „zukunftsfähige Region Vöckla-Ager“ werden Best Practice Beispiele aus der Region,aber auch darüber hinaus gezeigt. Diese sollen zum Nachdenken, aber auch zum aktiven Tun im eigenen Umfeld anregen.In unserer Region gibt es viele einzigartige Menschen, die auf ihre Weise schon mit dem Wandel und der Veränderung leben. Ihre Geschichten werden in den Wandelg“schichten vor den Vorhang geholt.Hier bietet sich für alle Interessierten, die Möglichkeit des generationenübergreifenden voneinander Lernens, altes Wissen zu bewahren und andere Sichtweisen zu hören.
Leader ist ein EU-Förderprogramm für ländliche Entwicklung
Ziele des Programms sind unter anderem die Lebensqualität in der Region zu erhöhen und das Miteinander zu stärken. Wichtig dabei ist, dass die Projekte der Region oder den Bewohnern der Region Nutzen bringen. Gemeinschaftliche Interessen stehen dabei im Vordergrund. Zielgruppen für Projekteinreichungen sind in erster Linie Vereine, Gemeinden oder ehrenamtliche Personen, welche ihre Ideen zum Wohle der Region verwirklichen möchten. Förderfähig sind Projekte in den Bereichen Wirtschaft,Naturschutz, Landwirtschaft, Kultur oder Soziales. Persönliche Beratung und Begleitung ist Teil des Lader-Programms. Der Verein Regionalentwicklung Vöckla-Ager dient hier als Schnittstelle zwischen Förderwerber, regionalen Entscheidungsträgern und dem Land OÖ als genehmigende Stelle. Die Leader-Region Vöckla-Ager besteht aktuell aus 21 Gemeinden im Nord- und Zentralraum des Bezirks Vöcklabruck mit rund 55.000 Einwohnern. In der Förderperiode 2014-2020 wurden uns insgesamt 2,39 Mio Euro an Fördermitteln seitens EU, Bund und Land bereitgestellt. Obmann Bürgermeister Karl Staudinger hinsichtlich der Mittelauslastung: „In unserer Region befinden sich knapp 40 Projekte in Umsetzung, rund drei Viertel des Förderbudgets ist bereits fix verplant. Hinsichtlich der Mittelauslastung liegen wir somit sehr gut im Plan.“ Bis einschließlich 2020 können noch Projekte eingereicht werden.
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