100 Jahre Leonhardiritt: Ein Jubiläum der Tradition und des Glaubens
WEISSENKIRCHEN/ATTERGAU. Seit über 300 Jahren wird in Weißenkirchen im Attergau der Leonhardiritt zu Ehren des Heiligen Leonhard abgehalten. Das beeindruckende Spektakel mit Pferdesegen, geschmückten Kutschen und Reiterspielen lockte auch heuer wieder zahlreiche Besucher an – ein Fest voller Glaube und Tradition.
Der Leonhardiritt in Weißenkirchen zählt zu den ältesten und traditionsreichsten Brauchtumsveranstaltungen in Österreich. Seit über 300 Jahren pflegen die Menschen im Attergau diese besondere Form der Wallfahrt zu Ehren des Heiligen Leonhard. Die Ursprünge dieser Tradition lassen sich bis ins Jahr 1711 zurückverfolgen, als der erste Ritt als „Wallfahrt zu Pferde“ stattfand.
Dieses Jahr wurde ein besonderes Jubiläum gefeiert: Seit genau 100 Jahren wird der Leonhardiritt ohne Unterbrechung abgehalten. Besonders bemerkenswert ist dabei, dass der Ritt auch in Krisenzeiten, wie während des Zweiten Weltkrieges und der Corona-Pandemie, stets stattfand. Der Glaube und die Tradition waren stärker als die Herausforderungen der jeweiligen Zeit.
Der diesjährige Leonhardiritt begann traditionell mit einem liturgischen Auftakt am Sonntag, den 3. November. Rund 80 Pferde, geführt von festlich gekleideten Reitern und aufwendig geschmückten Kutschen, formten ein eindrucksvolles Bild. Gruppen und Vereine aus der Region nahmen an dem Fest teil, das ein Zeichen der Verbundenheit zur Region und zum Glauben darstellt. Pfarrer Josef Kriechmaier segnete Ross und Reiter, während Volksschulkinder die geweihten Kranzerl zur Festwiese trugen.
Auf der Festwiese fanden im Anschluss die traditionellen Reiterspiele statt, bei denen sich die Teilnehmer im Kranzlstechen, Kickerlstechen und Fasslschlagen messen konnten. Der Leonhardiritt in Weißenkirchen bleibt damit ein lebendiges Zeichen für Tradition und Gemeinschaft – ein Fest, das den Attergau mit seiner Geschichte und seinen Bräuchen vereint.