Kinderschutzzentrum & Familienberatungsstelle Impuls steht telefonisch zur Seite
VÖCKLABRUCK. Die Berater und Therapeuten der Beratungsstelle Impuls Kinderschutzzentrum/Familienberatung stehen in dieser besonderen Zeit telefonisch zur Verfügung. Sie haben ihre Telefonzeiten entsprechend erweitert und sind nun am Montag und Mittwoch, von 9 bis 13 Uhr, und am Dienstag und Donnerstag, von 13 bis 17 Uhr, unter der Telefonnummer 07672/27775 zu erreichen.

In diesen Zeiten brauchen Kinder Sicherheit und Klarheit. Die von der Regierung gesetzten Maßnahmen zur Eindämmung der Verbreitung des Corona Virus sind notwendige Schritte, die Familien in besonderem Maße treffen. Schulen sind geschlossen, Eltern arbeiten so gut es geht von zu Hause, täglich gibt es neue Informationen und der Kontakt zu den Großeltern bzw. der Umwelt ist stark eingeschränkt.
Herausforderungen für Eltern und Kinder
Informationen und Nachrichten über die Verbreitung des Virus haben sowohl auf Erwachsene als auch auf Kinder und Jugendliche eine beunruhigende oder verwirrende Wirkung. Hilfreich ist es herauszufinden, was Kinder und Jugendliche bereits wissen, um dies aufzugreifen. Eine angenehme und sichere Umgebung erleichtert, offen über Gefühle und Gedanken zu sprechen, die in dieser Situation Angst machen. Besonders jüngere Kinder reagieren sensibel, das zeigt sich oftmals in ihrem Verhalten. Zuhören, darüber reden können und Irrtümer aufklären ist entlastend und vor allem beruhigend.
Auch Pausen einlegen
Informationen geben Orientierung – dennoch brauchen Kinder wie Erwachsene einen gezielten Informationsstopp, eine Medienpause, um auch den positiven, stärkenden Gefühlen ausreichend Raum geben zu können. Beides ist wichtig und vermittelt Sicherheit - das einfühlsame, informierende Gespräch als auch die Beschäftigung mit freien, anregenden, nicht angstbesetzten Themen, sei es kreatives Gestalten, gemeinsames Kochen oder Spielen. All das fördert positive Bindungserfahrungen zwischen Eltern und Kindern und ist eine der wichtigsten Entwicklungsaufgaben.
Rituale als Sicherheitsanker
Eltern müssen sich nicht nur Gedanken machen, wie sie die Betreuung der Kinder organisieren, auch der Alltag soll möglichst gut an die veränderte Situation angepasst werden. Eltern wirken für ihre Kinder als Vorbild. Wiederkehrende bewährte Rituale werden von den Kindern als Sicherheitsanker wahrgenommen. Sie geben Halt und Orientierung, vor allem in ungewissen Zeiten. So kann beispielsweise die Frühstückszeit dafür genutzt werden, um den Tag zu planen. Bei dieser Planung wird sowohl auf die Aufgaben der Eltern, das Lernen der Kinder, die Freizeitgestaltung wie auch auf die individuellen Bedürfnisse nach Rückzug und die Kommunikation mit Freunden/innen eingegangen. Das Computerspiel hat genauso seinen Platz wie das „Zammsitzen“ oder die gemeinsame Aktivität. Vertraute Strukturen sollen soweit wie möglich beibehalten werden, wie die Jausenzeit am Vormittag, das Rasten, die Bewegung an der frischen Luft, die Gute-Nacht-Geschichte, um nur einige Ideen zu nennen.
Wohltuende „Mittagspause“
Findet die Lernzeit am Esstisch statt, ist der Übergang von der Freizeit zum Lernen klar zu signalisieren. Spielsachen werden weggeräumt, für entsprechende Ruhe gesorgt. Die Kreativen basteln gemeinsam mit dem Kind, vielleicht ein Schild mit „Achtung kluger Kopf“ oder „hier wird gearbeitet“. Oftmals ist eine „Mittagspause“ wohltuend, in der man sich zurückzieht und für sich sein kann. Für die Gestaltung der Freizeit braucht es lustvolle Ideen. Das gemeinsame Kochen oder Backen von neuen, spannenden Gerichten, das „Ausgraben“ von alten Spielen oder die Umsetzung von lang aufgeschobenen Projekten können anregende Möglichkeiten sein. Kinder und Jugendliche sind fit im Umgang mit den sozialen Medien – sie könnten daher die Eltern im Umgang damit unterstützen bzw. schulen. Dies vermittelt ihnen das Gefühl, kompetent zu sein und selbst etwas beitragen zu dürfen.
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