Arbeiterkammer Vöcklabruck erkämpfte rund 14,9 Millionen Euro für Mitglieder
BEZIRK VÖCKLABRUCK. Die Arbeiterkammer zieht Bilanz: Im Bezirk Vöcklabruck wurden im Jahr 2024 insgesamt 14.890.755 Euro für die Mitglieder erkämpft.

Wirtschaftliche Turbulenzen führten bei der AK Oberösterreich im vergangenen Jahr zu verstärktem Beratungsbedarf. Höhepunkt der Insolvenzen war die KTM-Pleite mit 3.800 betroffenen Beschäftigten. Mitglieder suchten Hilfe wegen arbeitsrechtlicher Verstöße, fehlender Pensions- oder Pflegegeldansprüche sowie Problemen mit Heizkostenabrechnungen, Internetbetrug und Besitzstörungen. Insgesamt erkämpfte die AK Oberösterreich fast 132 Millionen Euro. AK-Präsident Andreas Stangl weist darauf hin, dass es sich auszahlt, das Beratungsangebot der AK in Anspruch zu nehmen, unabhängig davon, ob es sich um große oder kleine Beträge handelt. Die AK Vöcklabruck erkämpfte beispielsweise 30 Euro für einen Gastrobeschäftigten und 65.176 Euro für einen Angestellten nach erfolgreicher Intervention.
Das Thema Pflegegeld ist in den letzten Jahren zu einem Beratungsschwerpunkt geworden. Auffällig ist, dass die Einstufungen der Pflegestufen häufig einer Überprüfung nicht standhalten. Die AK gewinnt nahezu jeden Tag Gerichtsverfahren, in denen eine höhere Einstufung festgestellt wird. In der Konsumentenberatung haben Anfragen zu Heizkostenabrechnungen stark zugenommen. Viele Konsumenten erhielten korrekte, aber schwer nachvollziehbare Nachforderungen. Auch Phishing-Schäden und angebliche Besitzstörungen häufen sich.
Zahlen aus dem Bezirk Vöcklabruck
Im Bezirk Vöcklabruck sind aktuell 55.452 AK-Mitglieder gemeldet, die häufig die Beratungsangebote nutzen. 2024 wandten sich Ratsuchende 7.483-mal an die AK Vöcklabruck: 3.992-mal telefonisch, 2.916-mal persönlich (inklusive 72 Bildungsberatungen) und 575-mal per E-Mail.
Bei komplexeren Arbeitsrechtsproblemen muss die AK oft bei Arbeitgebern intervenieren. 2024 wurden so außergerichtlich 994.443 Euro an vorenthaltenem Entgelt erkämpft. In 46 Gerichtsverfahren kamen weitere 357.311 Euro hinzu, was insgesamt 1.351.754 Euro ausmacht. Hauptgründe waren Endabrechnungsdifferenzen (98 Fälle), offenes Entgelt bei laufenden Dienstverhältnissen (53) und fristwidrige Kündigungen (38). Bezirksstellenleiter Michael Weidinger erklärt: „Insolvenzen nehmen massiv zu - auch im Bezirk Vöcklabruck.“ Im Jahr 2024 setzte die AK Vöcklabruck für Beschäftigte aus insolventen Betrieben 8.350.010 Euro durch. Im Sozialrecht wurden in 250 Fällen, vor allem zu Pensionen und Pflegegeld, 5.188.991 Euro erkämpft. Insgesamt erreichte die AK Vöcklabruck im vergangenen Jahr Zahlungen von 14.890.755 Euro für ihre Mitglieder.
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