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Österreichpremiere: Zwei Herzklappen gleichzeitig in einem Eingriff behandelt

Gerald Nowak, 31.07.2017 13:13

WELS. Im Klinikum Wels-Grieskirchen gelang eine Premiere. Erstmals konnten  zwei Herzklappen gleichzeitig in einem minimalinvasiven Eingriff bei einer Patientin behandelt werden.

Die Patientin ist wohlauf und konnte wenige Tage später selbständig, zu Fuß und ohne Atemnot das Klinikum wieder verlassen. Foto: Klinikum Wels-Grieskirchen

„Die Patientin litt unter zwei Herzklappenfehlern: Eine Herzklappe war stark verkalkt und öffnete nicht mehr richtig. Eine zweite war gravierend undicht und konnte nicht mehr schließen“, erklärt Ronald Binder, leitender Kardiologe am Klinikum Wels‐Grieskirchen. „Dadurch wurde der Herzmuskel stark belastet und chronisch geschädigt. Dies äußerte sich bei der Patientin durch Atemnot und eine ausgeprägte Leistungsschwäche.“ Eine Intervention an beiden fehlerhaften Herzklappen war die einzige Möglichkeit, der rüstigen 84‐jährigen Patientin zu helfen.

Eingehende Beratung

Nach eingehender Beratung entschloss sich das Ärzteteam  - bestehend aus Spezialisten der Kardiologie, Herzchirurgie und Anästhesiologie – gegen eine Operation am offenen Herzen. Die moderne Transkatheter‐Methode stellt dahingegen eine relativ schonende, minimalinvasive Alternative für Risikopatienten dar: „Mittels Herzkatheter wird die neue Herzklappe zusammengefaltet an ihren Einsatzort gebracht und dort entfaltet. Dieser Eingriff erfolgt am schlagenden Herzen, eine Herz‐Lungen‐Maschine wird nicht benötigt.“ Die moderne Transkatheter‐Methode ist auch mit einem wesentlich kürzeren Krankenhausaufenthalt verbunden als die Herzklappen‐OP.

Erfolgreich

Am 12. Juli war die Operation und sie verlief erfolgreich. Das Ärzteteam implantierte erstmals in Österreich in einem einzigen minimalinvasiven Eingriff eine Herzklappenprothese von der Leistenarterie aus in die erste Herzklappe (Transkatheter‐Aortenklappen‐Implantation, TAVI) implantiert und gleichzeitig von derselben Leiste aus die zweite Herzklappe mittels Klipp‐Implantation abgedichtet.  das Eingriffsrisiko für die Patientin deutlich herabgesetzt. Sie konnte bereits am nächsten Tag wieder aufstehen und das Klinikum einige Tage später selbständig, zu Fuß und ohne Atemnot verlassen.


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