Österreich-Premiere: Neue Methode für Tausch der Herzklappen-Prothese
WELS. Wenn eine Herzklappen-Prothese lange im Einsatz ist, dann ist eine erneute Operation umumgänglich. Wenn dann der Patient noch zusätzlich im gesetzteren Alter ist, steigt das Risiko. Eine neue Methode setzten Ärzte am Klinikum jetzt erfolgreich ein.
Die 78-jährige Patientin hat vor vielen Jahren eine biologische Aortenklappenprothese erhalten. Diese wurde im Rahmen einer Herzoperation eingesetzt. Über die Zeit ist es sowohl zu einer erneuten Verengung als auch zu einer Undichtigkeit der Prothese gekommen, was sich bei der Patientin durch Luftnot und Brustschmerzen bemerkbar gemacht hat. Eine erneute OP am offenen Herzen wäre eine zu große Belastung gewesen. Um die minimalinvasive Implantation einer neuen Herzklappenprothese, also mittels Kathetertechnik ohne Eröffnung des Brustkorbes zu ermöglichen, wurde von den Herz- und Gefäß Spezialisten beschlossen, ein neuartiges Prozedere (“Basilica Prozedur“) durchzuführen.
In einem mehrstündigen komplexen Eingriff hat das Team der Kardiologie diesen Eingriff erfolgreich vorgenommen. „Es wurden von beiden Leisten und dem rechten Handgelenk aus fünf Katheter eingeführt und vorübergehend zwei Filter in die Halsschlagadern eingesetzt“, erklärt Ronald Binder, Leiter der Kardiologie und Intensivmedizin das Prozedere. „Danach wurden zwei Segel der alten Herzklappenprothese am schlagenden Herzen durchtrennt und schließlich von der Leiste aus eine neue Herzklappe in die alte Prothese implantiert.“ Der Patientin ging es nach dem Eingriff gut und sie konnte wenige Tage darauf das Krankenhaus verlassen.
Kommentare sind nur für eingeloggte User verfügbar.
Jetzt anmelden