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Katholische Männerbewegung trauert um langjährigen Obmann Franz Gütlbauer

Karin Seyringer, 06.10.2020 11:45

OÖ/WELS. Die Katholische Männerbewegung (KMB) Oberösterreich trauert um ihren langjährigen Obmann Franz Gütlbauer. Der Welser ist am 3. Oktober 2020 nach schwerer Krankheit verstorben. Gütlbauer hat die KMB maßgeblich geprägt und mitgestaltet.

Die Katholische Männerbewegung trauert um ihren langjährigen Obmann Franz Gütlbauer. (Foto: Sei So Frei)

„Franz Gütlbauer hat die Katholische Männerbewegung in Oberösterreich in den vielen Jahrzehnten seiner Obmannschaft entscheidend geprägt und viele Männer für das Anliegen der Männerpastoral begeistert. Besonders im entwicklungspolitischen Bereich ist es ihm gelungen, viele Persönlichkeiten aus Politik und Wirtschaft für das Engagement in Projekten der Organisation 'Sei So Frei' zu gewinnen. Zukunftsweisend hat er die KMB im Sinne des II. Vatikanums positioniert, die die Freude und Hoffnung, Trauer und Angst der Menschen von heute teilt und mitträgt“, so Diözesanobmann Bernhard Steiner.

Franz Gütlbauer wurde am 2. November 1946 in Wels als Sohn eines Druckers und einer Hausfrau geboren. Nach seiner Schulzeit in Wels studierte er in Graz Rechtswissenschaften und ergriff nach dem Gerichtsjahr den Beruf des Rechtsanwalts in Wels. 1971 heiratete er die Pharmazeutin Olga. Gemeinsam zogen sie zwei Kinder, Michael und Martina, groß.

30 Jahre Obmann

Die Katholische Männerbewegung ist ohne das Wirken ihres „Langzeit-Obmanns“ nicht vorstellbar. Von 1977 bis 2015 gestaltete er, zuerst als Mitglied im Diözesanausschuss (Vorstand) und anschließend 30 Jahre als Obmann, die KMB maßgeblich mit. In dieser Zeit hat er in der Diözese wesentliche Impulse gesetzt und mitgetragen, sein Engagement ging weit über die Landesgrenzen von Oberösterreich hinaus.

Landeshauptmann a. D. Josef Pühringer erinnert an den „Einsatz von Franz Gütlbauer in der Männerarbeit und für das Laienapostolat in der Kirche Österreichs. Die Zusammenarbeit in gesellschaftspolitischen Fragen in meiner Zeit als Landeshauptmann mit dem Land Oberösterreich, insbesondere in der Entwicklungszusammenarbeit“ bleiben ihm in besonderer Erinnerung.

Aktion „Sei So Frei“ - Unterstützung für die Ärmsten

Sein großes Herzensanliegen wurde die Unterstützung der Ärmsten mit „Sei So Frei – Der entwicklungspolitischen Organisation der KMB“. Gütlbauer leitete 1996 die Modernisierung der Entwicklungszusammenarbeit ein. In einem intensiven Prozess wurde der Aktion „Bruder in Not“ ein neues Profil und ein neuer Name gegeben. „Sei So Frei“ steht seitdem für eine partnerschaftliche Entwicklungszusammenarbeit mit Menschen, deren Schicksal bewegt und die uns zu konkretem Handeln herausfordern. Er überzeugte sich bei zahlreichen Projektreisen in Afrika und Lateinamerika im Kontakt mit den Menschen vor Ort von der Wirksamkeit dieses Handelns. Franz Gütlbauer motivierte immer wieder Menschen aus Politik und Wirtschaft ihre Herzen und Geldbörsen für die Menschen in Not zu öffnen.

„Wir verneigen uns vor einem charismatischen Menschen und einem Vorbild an Gerechtigkeit, visionärem Denken und respektvollem Umgang. So wie er den Menschen nahe war, gilt jetzt unsere Anteilnahme seiner Familie, die für ihn immer Mittelpunkt und Kraftquelle war“, so Peter Riegl, kommissarischer Vorsitzender von „Sei So Frei“.

„Ein Mann des Handelns“

Die Präsidentin der Katholischen Aktion Oberösterreich Maria Hasibeder betont, dass sie Franz Gütlbauer als einen Menschen kennengelernt hat, der sich „mit Leidenschaft und Engagement für eine christliche Gestaltung der Gesellschaft eingesetzt hat“.

Margit Hauft, die langjährige Vorsitzende der Katholischen Frauenbewegung und ehemalige Präsidentin der Katholischen Aktion OÖ, erinnert sich „nach jahrelangem Parallelschwung an der Spitze der beiden größten KA-Gliederungen“ an ihn als „Mann des Wortes, den man beim Wort nehmen konnte, ein Mann des Handelns mit Handschlagqualität – glaubend, glaubhaft und glaubwürdig“.


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