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THALHEIM. Palmbuschen binden, ein gemeinsames Abendmahl, Kreuzanbetung, Osterfeuer, Eierpecken – Ostern ist ein Fest voller schöner Traditionen. Ganz besonders lustig ist für Kinder das Ratschen.

Gertrude Preiner und die Ministrantinnen gehen am Karfreitag wieder ratschen. (Foto: privat)
  1 / 2   Gertrude Preiner und die Ministrantinnen gehen am Karfreitag wieder ratschen. (Foto: privat)

Das Ratschen wird in katholischen Gegenden in der Karwoche gepflegt. Meist ziehen Kinder durch die Straßen und erinnern mit den hölzernen Krach-Instrumenten an das Sterben und die Auferstehung Jesu sowie an die Gebetszeiten dieser Tage. In Schauersberg ist Gertrude Preiner mit den Ministranten in dieser Mission unterwegs. „Wir werden am Karfreitag und am Karsamstag ratschen gehen“, erzählt die pensionierte Religionslehrerin. „Das Ratschen kommt wirklich gut an und die Leute sind sehr erfreut“, weiß Preiner aus Erfahrung. „Und natürlich ist es auch den Kindern sehr lustig, weil sie Lärm machen dürfen“, schmunzelt die Ministranten-Leiterin.

Jahrhunderte alter Brauch

Der laute Brauch geht bis ins 6. Jahrhundert zurück, als es noch keine Kirchenglocken gab und findet 1534 in alten Büchern in Tübingen Erwähnung. Der Überlieferung nach schweigen von Gründonnerstag nach dem Gloria der Messe bis zum Gloria in der Osternacht die Glocken – sie sind alle „nach Rom geflogen“ – und werden von den Ratschen ersetzt. „Mit dem schrecklichen Geräusch wird die Trauer zum Ausdruck gebracht“, erklärt Preiner, die mit den Ratschen-Kindern für die Ministranten sammelt. Neben Geld gibt‘s natürlich auch jede Menge süßen Ratschenlohn, der am Ende der Runde gerecht aufgeteilt wird.


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