In der Aschamühle grasen Texas Longhorn Rinder und liefern feinste Steaks
STEINERKIRCHEN/STEINHAUS. Dass man auch ohne landwirtschaftlichen Hintergrund mit Rinderhaltung extrem erfolgreich sein kann, beweisen Daniel und Manuela Rumpl. Das Paar aus Steinerkirchen zieht seit letztem Jahr Texas Longhorn Rinder groß und das hochwertige Fleisch findet reißenden Absatz.
Jake, Graham, Dennis, Onkel Fritz und Sepp leben in Steinhaus in Oberhart auf zwei Hektar Wald und Wiesen bei der Aschamühle. Das verfallene Gebäude und den Grund hat Daniel von seinem Onkel bekommen und konnte sich damit den Lebenstraum von einer Landwirtschaft erfüllen – „und ich trage es mit“, lacht Manuela, die aber mittlerweile sehr begeistert von ihrer kleinen Rinderherde erzählt.
Seltene Urrasse
Eine Freundin hat die Rumpls auf die hierzulande seltene Rinderrasse aufmerksam gemacht. Das Texas Longhorn ist ursprünglich aus Spanien, kam dann nach Amerika und später als recht abgehärtete, robuste Urrasse wieder zurück nach Europa. In Oberösterreich sind es zehn Landwirte, die die Rinder mit ihren bis zu 2,5 Meter Spannweite langen Hörnern auf ihren Wiesen halten. Ganzjährig. Denn die gutmütigen Tiere sind obendrein auch noch extrem pflegeleicht. „Unsere Rinder leben zu 100 Prozent auf der Weide und fressen nichts außer Gras und Heu. Genau so, wie es von der Natur vorgesehen ist. Mehr bio geht nicht – auch wenn wir nicht zertifiziert sind“, betont Manuela Rumpl, wie wichtig den landwirtschaftlichen Quereinsteigern das Tierwohl ist. Auf der Sommerweide haben die Ochsen ein Weidezelt, auf der Winterweide einen Stall, in dem sie sich, wann immer sie wollen, unterstellen können und im kleinen Wäldchen mit Bach genießen die Tiere bei Hitze zusätzlichen Schatten. Auch wenn die kleine Herde eigentlich wenig Aufmerksamkeit benötigt, sehen die Rumpls jeden Tag nach dem Rechten, „ob es allen gut geht, ob keiner verletzt und eh keiner ausgebüchst ist“, so die zweifache Mutter. „Dann kommen sie auch her und lassen sich streicheln. Sie schauen zwar wild aus, aber der Beweis, dass sie so gutmütig sind, ist, dass selbst wir es machen können. Aber natürlich muss man vor Kühen immer Respekt haben“, gibt Rumpl auch im Hinblick auf die vielen Schaulustigen, die die imposanten Tiere beim Spaziergang oder dem Radausflug bestaunen, zu bedenken.
Texas Longhorn Rinder
Die Tiere kommen mit zirka einem Jahr nach Steinhaus und leben hier mit vier bis fünf Artgenossen. Während herkömmliche Rinder mit 1,5 Jahren geschlachtet werden, werden die Texas Longhorn drei Jahre alt und bei der Aschamühle erst geschlachtet, wenn bereits das ganze Fleisch verkauft ist. „Dabei ist uns wichtig, dass das ganze Tier verarbeitet wird – vom Horn bis zum Schwanz. Das ist auch eine Form der Wertschätzung“, betont Rumpl und erzählt, dass die Schädel samt Hörnern beliebte Deko-Objekte sind, jetzt erstmals ein Fell gegerbt wurde und man für bestimmte Fleischstücke und Knochen auch Hundebesitzer ansprechen möchte.
Das Fleisch der Texas Longhorn ist eine echte Rarität und dementsprechend schnell vergriffen. Kenner wissen vom überragenden Geschmack, der feinen Marmorierung und dem geringen Fett- und Cholesteringehalt. Damit das hochwertige Fleisch auch fachkundig zerlegt wird, bringen die Rumpls ihre Rinder in eine kleine Fleischerei nach Grünau zu Reinhold Stadler, der genau weiß, wie die gefragten „American Cuts“ zu machen sind. Das Fleisch aus der Aschamühle geht dann an Steakliebhaber in Hamburg genauso wie an Burger-Fans oder die klassische Hausfrau, die daraus eine „sensationelle Rindsuppe machen kann, spricht Manuela Rumpl aus Erfahrung.
Wer die Produkte der Aschamühle ausprobieren möchte, hat dazu im Dezember Gelegenheit. Bestellt werden muss allerdings schon jetzt Mitte Oktober!
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