Welser Feuerwehr-Kommandant Roland Weber schlägt Alarm
WELS. Wenn die freiwillige Feuerwehr zum Tag der offenen Tür bittet, dann ist der Zulauf ungebrochen hoch. Mehr als 2.400 Interessierte kamen in die Hauptfeuerwache. Doch die Nachwuchssuche – aber auch bei Erwachsenen, die sich engagieren wollen – gestaltet sich schwierig.
Von einem Problem will Roland Weber, der seit wenigen Monaten der neue Kommandant ist, nicht sprechen. Er spricht von einem gesellschaftlichen Phänomen, das immer mehr durchschlägt: „Der Wille zu helfen um des Helfens willen wird immer weniger. Diesen gesellschaftlichen Trend spüren auch wir. Das höre ich auch von Sportvereinen oder Kulturvereinen, bei denen die ehrenamtlichen Helfer immer weniger werden“, stellt Weber klar. Um dieses Engagement nicht nur bei Kindern und Jugendlichen zu wecken, öffnet die Feuerwehr nicht nur die Türen, sondern ist auch bei vielen Aktionen wie Stadtfest, Blaulichttagen bei Veranstaltungen mit dabei. Der Zuspruch ist groß, aber dann fehlt der Wille mitzumachen. Dabei gibt es auch Platz für Erwachsene: „Es geht um handwerkliches Geschick, körperliche Fitness und auch das Engagement“, so der Kommandant.
Weiteres Phänomen
Doch es gibt noch eine weitere gesellschaftliche Bewegung, die dem Kommandanten zu denken gibt. Bei Einsätzen kommt es immer wieder vor, dass die Helfer gelinde gesagt angepöbelt werden: „Das kommt aber nicht von den Menschen, die die Hilfe brauchen, sondern von denen, die sich behindert fühlen, weil sie gerade nicht aus der Tiefgarage herausfahren können oder der Gehsteig blockiert ist wegen unserer Arbeiten. Das können oder wollen einige nicht verstehen und regen sich auf“, erzählt Weber. So etwas wie die Böllerwürfe zu Silvester habe es aber bei Einsätzen nicht mehr gegeben. Das war die Ausnahme.
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