Öffentliches WC im Welser Rathaus: Geheime Öffnungszeiten
WELS. Ein lang gehegter Wunsch nach einem Servicecenter am Stadtplatz mit WC-Anlagen, Wickeltisch und Schließfächern ging in Erfüllung. Jetzt gibt es diese Möglichkeit aber unter interessanten Bedingungen.
Kritik gibt es von einigen Seiten. Es fehlen noch Haltegriffe und weitere Kleinigkeiten. Praktisch täglich gehen Handwerker ihrer Arbeit nach. Das ist die eine Seite der Geschichte. Die andere ist, dass die WC´s und die Schließfächer sehr gut hinter einer schweren grüne Tür versteckt sind. Als gelernter Welser hat man das Amtsblatt auswendig gelernt und ist informiert, dass die Toilettanlagen nur zu bestimmten Zeiten nutzbar sind. Montag bis Freitag 6 bis 18 Uhr und am Samstag 8 bis 17 Uhr. Sonntag ist eine Verrichtung des Geschäftes nicht möglich. Der Zugang zum Behinderten WC erfolgt über den Stadtplatz. Der ist mit dem richtigen Schlüssel (Stichwort Euro-Key) immer möglich. Generell sprechen einige Benutzer, die trotz der diffusen Öffnungszeiten das Klo benutzten, dass die Anlage nicht wirklich behindertengerecht ist.
Bitter ist nur, dass bei der Toilette sehr oft grünes Licht leuchtet. So wird dann gerüttelt, weil man oder frau ja glaubt, man kann diese benützen. Sie haben entweder das Amtsblatt nicht gelesen oder sind keine Welser. Denn Öffnungszeiten sind ja von außen keine zu erkennen. Innen ist es nicht anders. Oberhalb der Schließfächer - also hinter der schweren grünen Tür - gibt es Zetteln. Wer diese lesen kann, braucht sicherlich keinen Sehtest. Die Schrift ist klein. So richtig durchgeplant ist das nicht. Für Veranstaltungen ist ja so ein Servicecenter eine gute Sache. Es hilft nur Nachjustieren, so ist das Servicecenter eher ein Un-Servicecenter.
Gleich daneben wird im Parteienverkehrsbüro der Dienststelle Sozialservice und Frauen gearbeitet. Mitte März wird es fertig sein. Doch auch hier lässt sich ein Kopfschütteln nicht verhindern. Vor dem Eingang ragt eine Betonplatte gut einen halben Meter in den Stadtplatz hinein. Eine dezente Stolperfalle nicht nur für die Handwerker, sondern auch für die Besucher. Der Grund lässt sich nicht erahnen, warum es diese gibt. Vielleicht will man für angehende Skispringer einen Absprungs-Imitations-Platz schaffen. Vielleicht will man auch gehbeeinträchtigte Menschen draußen halten. Es ist ein Mysterium und nicht wirklich ein Ruhmesblatt an Organisation.
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