Rauchverbot in der Gastro: Stadt Wels schickt Brief und will kontrollieren
WELS. Europaweit wird über ein Rauchverbot in Gastgärten diskutiert. Welsweit wird über das Rauchverbot und warum sich einige Gastronomen nicht daran halten, diskutiert. Das Ganze hat jetzt auch wieder eine politische Ebene erreicht.

Immer wieder kamen E-Mails aber auch Anrufe an die Tips-Redaktion. In dem Lokal wird geraucht. Da stehen Aschenbecher herum. Es ist dem Wirt völlig egal, wenn gequalmt wird. Auch in den sozialen Medien kursierten offen Fotos und sogar Videos, wo gequalmt wird.
Tips konfrontierte einige Lokalbesitzer mit den Vorwürfen. Es gab keine Antwort bis hinzu: Das war eine geschlossene Gesellschaft. Das ist zwar eine nette Ausrede, aber rechtlich gesehen tut dies keinen Abbruch. Denn egal ob geschlossene Gesellschaft oder nicht. Das Rauchverbot in Lokalen gilt. Interessanterweise sind die Fotos und auch Videos mittlerweile gelöscht, aber der Unmut bei Gastronomen, die sich an das Rauchverbot halten, bleibt groß: „Ich will niemanden vernadern. Aber was bringt ein Verbot, wenn niemand kontrolliert. Scheinbar ist es der Stadt egal, wenn geraucht wird. Man hat das Gefühl, bei einigen Lokalen wird bewusst weggeschaut“, erklärt ein Gastronom, der aber lieber anonym bleiben will.
Verstehen kann man den Vorwurf. Denn es ist schon fast grotesk, wenn das Lokal gut besucht ist, und der Aschenbecher, der vor dem Lokal auf einem Stehtisch liegt, fabriksneu aussieht. Also gibt es wieder eine Diskussion. Politisch zuständig für die Bezirksverwaltungsbehörde ist FP-Vizebürgermeister Gerhard Kroiß: „Wir werden an alle Gastgewerbebetreiber in Wels einen Brief schicken und auf das Rauchverbot noch einmal hinweisen. Außerdem wird es Kontrollen geben“, sagt Kroiß. Soweit er seitens der Behörde informiert ist, gibt es keine Anzeige. Rechtlich wird immer noch überprüft, wer die Kontrollen schlussendlich durchführen darf: „Wenn es Beschwerden gibt, dann bitte an die zuständige Behörde richten. So wie ich das verstehe, genügt auch ein Screenshot und dann werden wir tätig. Ich verstehe die Gastronomen nicht. Ich habe selbst lange Jahre geraucht und finde es jetzt viel angenehmer“, so Kroiß. Es geht die Welt nicht unter, wenn man zum Rauchen hinausgeht.
Kritik von der SPÖ
Vizebürgermeister und SPÖ-Stadtparteivorsitzender Klaus Schinninger betont dazu: „Es ist schlichtweg inakzeptabel, dass die Stadtverwaltung weiterhin die Verstöße gegen das Rauchverbot duldet. Wir können uns nicht darauf verlassen, dass Gastronomen oder Gäste die Einhaltung der Gesetze selbst übernehmen. Hier muss endlich der Magistrat aktiv werden. Das Wegschauen von Herrn Kroiß schadet nicht nur der Gesundheit der Bevölkerung, sondern auch den Gastronomen, die sich an die Gesetze halten.“ Es reicht nicht, Briefe zu schreiben und zu hoffen, dass sich das Problem von selbst löst.
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