Kneten, ruhen, schleifen: Krapfen selber machen mit Brigitte Lauber
WEISSKIRCHEN. Die närrische Zeit steuert schön langsam auf ihren Höhepunkt zu und untrennbar damit verbunden sind die Faschingskrapfen. Wie das Amen im Gebet tauchen überall Krapfentests auf – dabei ist eines unbestritten: Selbst gemacht sind sie am besten. Eine, die das besonders gut kann, ist Brigitte Lauber aus Weißkirchen.
Schon Laubers Ausbildung ist Garant dafür, dass ihre Faschingskrapfen ganz oben in einer Wertung rangieren müssten: Nach der Matura an der HBLA für Landwirtschaft und Ernährung Elmberg macht die Bauerntochter aus Gunskirchen eine Bäckerlehre und die Meisterschule für Konditor und versüßt unter anderem durch ihre Arbeit beim Edel-Caterer Do&Co den Formel-1-Stars weltweit das Leben.
Brigittes Backkunst
Mit der Geburt ihrer drei Kinder wird die leidenschaftliche Bäckerin sesshaft und selbstständig. Beim Huber z´Kloibing, wo sie zwischenzeitlich hingeheiratet hat, entsteht „Brigittes Backkunst“. Aus Garage und dem ehemaligen Stall werden Verkaufsraum und Backstube und im renovierten Gewölbe können Veranstaltungen stattfinden. Torten für jeden Anlass sind die Spezialität der 45-jährigen Landwirtin, die gemeinsam mit ihrem Mann Anton im Haupterwerb einen Schweinezucht- und -mastbetrieb führt. Aber auch Macarons, Petit Fours oder Brot und Gebäck zaubert sie in ihrer kleinen, aber feinen Backstube auf Bestellung.
Jetzt haben natürlich Faschingskrapfen Hochsaison und das freut auch ihre Kinder ganz besonders, die das flaumige Germgebäck auch mal als Schuljause oder für ihre Freunde mitnehmen.
Mit diesen Tricks gelingt´s
Während sich unsereins nicht über Krapfen traut, sind sie für einen Profi wie Brigitte Lauber keine Hexerei. Damit sie aber auch Hobby-Krapfenbäckern gelingen, verrät die Weißkirchnerin ein paar Tricks. Entscheidend ist natürlich das Rezept, das Lauber hier für die Tips-Leser preisgibt. Im Unterschied zum Bauernkrapfen ist mehr Eiweiß im Teig, und das sorgt für mehr Stabilität, die man wiederum für den weißen Rand braucht, der für den Faschingskrapfen charakteristisch ist. „Ich mache kein Dampfl, sondern brösle den frischen Germ zum Mehl und den Eiern, dann die warme Milch und die geschmolzene Butter dazugeben – aber nicht auf den Germ leeren“, warnt sie. Dann muss kräftig und vor allem lange geknetet werden. Am besten mit der Küchenmaschine.
Acht Minuten lang
„Ich lasse den Teig sicher acht Minuten lang kneten. Der zieht sich am Ende wie ein Strudelteig“, erklärt Lauber, wie es aussehen soll. Dann darf der Germteig rund eine halbe Stunde lang gehen, bevor aus circa 50 Gramm schweren Teilen die einzelnen Krapfen geschliffen werden. Dazu die Hand hohl über den Teig legen, Fingerkuppen auf der Unterlage abstützen und in kreisenden Bewegungen zu einer Kugel schleifen. „Ich drücke sie danach aber flach, damit sie nicht zu rund werden“, verrät Lauber. Dann brauchen die Krapfen noch einmal zugedeckt eine halbe Stunde Ruhe, bevor es ins heiße Fett geht.
Krapfen müssen schwimmen
„Ich habe eine elektrische Pfanne, die die Wärme gut hält, und verwende Rapsöl“, erklärt die Bäuerin. 170 Grad, sprich mittlere Hitze, wären ideal und: „Die Krapfen müssen schwimmen können“, betont Lauber, dass genug Öl verwendet werden muss. Mit der obersten Seite nach unten geht es für die Krapfen ins Fett. Deckel drauf, drei Minuten backen, wenden und zwei Minuten ohne Deckel fertigbacken. Noch heiß wird dann mit dem Spritzsack mit Rum vermischte Marillenmarmelade eingespritzt. Dick mit Staubzucker pudern und genießen!
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