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Der Gingko wächst auch im Waldviertel - Waldland-Ernte abgeschlossen

Leserartikel Eva Leutgeb, 08.10.2019 09:01

OBERWALTENREITH. Der Ginkgo ist nicht nur in seiner angestammten Heimat China und Japan ein beliebter Baum. Er ist auch in Europa häufig in Parks oder Gärten anzutreffen. Dass das Waldviertel für diese außergewöhnliche Pflanze besonders gute Wachstumsbedingungen bieten kann, hat Waldland erkannt und kultiviert Ginkgo biloba seit fast 10 Jahren.

Die „Bräutigam“ kommt zum Einsatz, um holzschonendes Pflücken zu ermöglichen. Foto: Waldland
  1 / 2   Die „Bräutigam“ kommt zum Einsatz, um holzschonendes Pflücken zu ermöglichen. Foto: Waldland

Jedes Jahr im Spätsommer ist es so weit, die Ginkgoernte beginnt. Eine große Herausforderung für die fünf Waldland Erntemaschinenfahrer, müssen doch die Blätter rechtzeitig bevor der Herbst sie gelb färbt, gepflückt werden. Seit 10. September waren sie täglich abwechselnd rund um die Uhr im Einsatz um die 180 Hektar Ginkgokulturen zu ernten. Die Flächen sind über alle Bezirke des Waldviertels verstreut. Dies bietet den Vorteil, dass aufgrund der unterschiedlichen Kleinklimaverhältnisse eine optimale Organisation der Kulturführung und Ernte erfolgen kann.

Die Ernte startet im Raum Litschau

In manchen Gebieten wird früher mit der Ernte begonnen. Der Raum Litschau ist beispielsweise mehr frühfrostgefährdet als andere Gebiete, ein Grund hier mit der Ernte zu starten. Zum Einsatz kommen dabei Baumwollerntemaschinen die eigens von den Waldland Technikern adaptiert wurden. Diese Experten stehen auch laufend während der Erntezeit bereit um allfällige technische Probleme umgehend zu lösen – wichtig um Qualitätseinbußen zu vermeiden.

Eine Maschine namens „Bräutigam“

Der Ginkgo ist ein sommergrüner Baum, der bei Waldland in Reihen als Strauchkultur gezogen wird. Es muss ein möglichst holzschonendes Pflücken der Blätter ermöglicht werden. Diese Herausforderung wird erfolgreich gemeistert und die Maßnahmen permanent an die Bedingungen, die durch die jährlich höher wachsenden Kulturen entstehen, angepasst. Hier kommt die Bräutigam zum Einsatz. Ein ungewöhnlicher Name für eine außergewöhnliche Maschine. Dieses Spezialgerät erntet zunächst die Triebspitzen ehe der nachfolgende Ginkgoernter die Blätter in gewohnter Weise pflückt. Und das von rund 25.000 Sträuchern pro Hektar. Anschließend erfolgt der Transport der Blätter zum Waldlandhof.

Ginkgo gegen Demenz

In der Ginkgohalle ermöglichen spezielle, leistungsfähige Trocknungsanlagen eine rasche Weiterverarbeitung der Frischware. Auch hier ist das Know How der Waldland Techniker ein schlagkräftiger Vorteil. Es fallen schließlich bis zu 3000 Kilogramm getrocknete Ginkgoblätter je Hektar an, die zu Ballen gepresst und palettiert werden. Rund zehn Mitarbeiter sind mit der Verarbeitung betraut, ehe die Ware exportiert wird. Die Inhaltsstoffe der Blätter werden in Präparaten gegen Demenzerkrankungen wirksam. Am 13. Oktober beim Tag der offenen Tür am Waldlandhof kann man die Ginkgohalle besuchen. - Und natürlich noch vieles mehr.


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