Lebens.Resort Ottenschlag: Aktuelle Erkenntnisse über ADHS beleuchtet
OTTENSCHLAG. Eine hochkarätige Runde widmete sich am 6. Oktober im Lebens.Resort Ottenschlag im Zuge des Kongresses „Mentale Gesundheit im Dialog“ dem Thema „ADHS im Erwachsenenalter – Auswirkungen auf Beruf und Lebensgestaltung“.

Ärzte, Psychologen, Psychotherapeuten sowie interessierte Fachkräfte nahmen an der Fortbildung im Lebens.Resort Ottenschlag teil.
ADHS (Aufmerksamkeitsdefizit und Hyperaktivitätsstörung) wird mehrheitlich als Erkrankung des Kindes- und Jugendalters wahrgenommen. Primar Christiane Handl, Ärztliche Leiterin des Fachbereichs Rehabilitation psychischer Erkrankungen im Lebens.Resort Ottenschlag und für die wissenschaftliche Leitung des Kongresses verantwortlich, stellt fest: „Die ehemals betroffenen Kinder und Jugendlichen kämpfen im Erwachsenenalter mit Beschwerden, die nicht mehr das Vollbild aufweisen. Daraus ergeben sich diagnostische Schwierigkeiten, die dazu führen, dass die Krankheit lange unerkannt und damit unbehandelt bleibt. Es ist uns daher ein besonderes Anliegen, fachspezifisches Wissen zu diesem Thema weiterzugeben.“
Hochkarätige Vortragende
Hochkarätige Referenten beleuchteten das Thema ADHS aus unterschiedlichen Blickwinkeln.
Univ.-Prof. Henriette Walter eröffnete die Vortragsreihe mit interessanten Fakten zu ADHS in der Allgemeinpraxis. Sie erläuterte, was Allgemeinmediziner diagnostisch und beratend unternehmen können und welche Rolle sie in der Betreuung spielen.
Thomas Vanicek referierte anschließend über die Diagnostik von ADHS und die medikamentöse Therapie. Etwa 2,5 bis 5 Prozent der Menschen im Erwachsenenalter leiden unter der ADHS. Die wichtigsten Symptome sind ein Aufmerksamkeitsdefizit, Hyperaktivität sowie Impulsivität. Nach einem Aufklärungsgespräch über die Diagnose ADHS und der Einschätzung der individuell unterschiedlichen Situation sollte ein Therapiekonzept erstellt werden. Dies beinhaltet die Einnahme von Medikamenten (psychopharmakologische Therapie) sowie psychotherapeutische als auch psychoedukative Maßnahmen.
Primaria Alexandra Schosser beleuchtete ADHS in der ambulanten psychiatrischen Rehabilitation. Gerade im Erwachsenenalter wird die Krankheit häufig nicht erkannt und von den Störungsbildern Depression, Angsterkrankungen, Persönlichkeitsstörungen und Suchtproblematik begleitet. Von zahlreichen Studien unterstützt wird eine systematische Diagnose von ADHS empfohlen
Im letzten Beitrag brachte Christiane Richter Fallbeispiele aus der psychiatrischen und psychotherapeutischen Praxis. Anhand dieser Beispiele beschrieb sie typische und auch versteckte Symptome der ADHS. Tatsache ist, dass die ärztliche Praxis nur sehr selten wegen eines ADHS-Verdachts aufgesucht wird. Abschließend stellte sie nichtmedikamentöse Coaching und Behandlungsstrategien vor.
„Xund“ verwöhnt
Beim Mittagessen und während der Pausen wurden die Teilnehmer mit xunden Köstlichkeiten, zubereitet aus regionalen und vorwiegend biologischen Produkten des „Ökologischen Kreislaufs Moorbad Harbach“ verwöhnt.
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