Hollywood zu Gast in Linz: John Malkovich gastierte im Brucknerhaus

Mit dem Musiktheaterprojekt "The Infernal Comedy. Confessions of a serial killer" gastierte am Donnerstag, 4. August, kein Geringerer als John Malkovich im Brucknerhaus Linz. Der Hollywood-Star brillierte in der Rolle des berüchtigten Serienmörders Jack Unterweger.

In Michael Sturmingers Stück kehrt Unterweger zurück, um auf Lesetour seine Autobiografie unter die Leute zu bringen. Inhaltlich basiert das Stück auf der wahren Geschichte Unterwegers: Wegen Mordes verurteilt, während der Haft als Dichter anerkannt, begnadigt und als Autor und Journalist gefeiert, ein notorischer Womanizer. In Miami schließlich wurde er wieder verhaftet und wegen elffachen Mordes verurteilt, in seiner Zelle beging er daraufhin Selbstmord.

Der witzige wie schräge, jedenfalls sehr unterhaltsame Stück - eine Mischung aus Monolog mit szenischer Ausgestaltung, untermalt bzw. verwebt mit klassischer Musik" war Teil des aktuellen "Kirchklang"-Festivals und erstmals in Oberösterreich zu sehen. Ohne viele Mittel, alleine durch seine Mimik und Gestik vermag Malkovich das Stück zum Leben zu erwecken und spielte Unterweger großartig. Der charmante Womanizer, der mit dem Publikum interagierte, sich auch mal unter es mischte, kippte in intensiven Monologen mehr und mehr zum sadistischen Killer.

Wunderbare Unterstützung

Tatkräftig und hervorragend unterstützt wurde Malkovich von den beiden Sopranistinnen Susanne Langbein und Chen Reiss - die beide so einiges zu ertragen hatten - sowie dem "The Infernal Comedy-Orchester (Wroclaw Baroque Orchestra und Orchester Wiener Akademie) unter der Leitung von Dirigent Martin Haselböck, der die Zusammenarbeit mit dem Hollywoodschauspieler auch ursprünglich einfädelte.

Zu hören waren Werke von Mozart, Luigi Boccherini, Beethoven, Haydn, Carl Maria von Weber und anderen. Ein großartiger Abend, der vom Pulbikum mit langanhaltendem Applaus gewürdigt wurde.