OÖ. Schottergärten sind bei Gartenbesitzern, aber auch bei Firmen beliebt. Neben Mährobotern und Thujenhecken schaffen diese Kiesflächen aber Ödland anstelle von Biodiversität.

Schottergärten sind tote Flächen: Es wird die Humusschicht in einer Höhe bis zu 50 Zentimetern abgetragen und eine Folie verlegt, auf der eine Schotterschicht aufgebracht wird. Bodenleben, Insekten, Igel und Co. haben keine Chance zum Überleben. Schottergärten nehmen kein Wasser auf, verstärken von Hangwasser verursachte Probleme in Siedlungen (Überflutungen!) und beeinflussen den Grundwasserspiegel negativ. Schottergärten sind außerdem gesundheitsgefährdend. Studien haben immer wieder gezeigt, dass ein Mangel an Grünflächen dem psychischen Wohlbefinden der Menschen schadet. Außerdem entstehen in und rund um diese Gärten Hitzeinseln. „Schottergärten sind auch nicht pflegeleichter! Die Pflege dieser Anlagen kostet Geld und ist auch ökologisch bedenklich! Mit der Zeit sammeln sich zwischen den Steinen Laub und Staub an. Durch Samen, die durch Wind oder Vögel über der Fläche verteilt werden, wachsen darauf wieder kleine Pflanzen. Um die Flächen 'sauber' zu halten wird häufig wieder zur hochdosierten Chemie gegriffen. Ebenso kommen vielfach laute Laubbläser zum Einsatz. Hausverstand ist gefragt! Ein grundsätzliches Umdenken ist - besonders auch bei so manchen professionellen Gartengestaltern - notwendig. Artenreiche, vielfältige Naturgärten müssen richtig „trendig“ sein bzw. werden. Ein Garten, in dem das Ökosystem mit einer Vielfalt von Pflanzen intakt ist, ermöglicht Biodiversität, reguliert sich von selbst und muss nicht gedüngt oder mit Chemie behandelt werden“, sagt Thomas Wallner, Leiter der Bodenwasserschutzberatung in der Landwirtschaftskammer OÖ.
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