Lärmschutz ist die beste Prävention vor schlechtem Gehörsinn
OÖ. Älterwerden macht vor dem komplexen Hörsinn nicht halt. Norbert Kleinsasser, Primar und Vorstand der Klinik für Hals-, Nasen- und Ohrenheilkunde am Kepler Uniklinikum in Linz, gibt Tipps.

Das Altern per se ist meist der Grund dafür, dass das Hörvermögen abnimmt. „Es altert nicht nur das Corti-Organ im Innenohr, das die übertragene Schall-Flüssigkeitswelle in einen elektrischen Impuls umwandelt, es werden auch zentrale Verschaltungen im Gehirn weniger leistungsfähig“, sagt Kleinsasser.
Schlecht hören als Symptom
Schlechtes Hören kann auch auf eine Erkrankung hindeuten. „Ist der Hörverlust asymmetrisch, also auf einem Ohr stärker als am anderen, liegt das meistens an einer Gefäßverengung. Nicht selten stellen wir bei der Ursachenforschung Krankheiten wie Diabetes mellitus, Schilddrüsenstörungen oder erhöhten Blutdruck fest“, sagt Kleinsasser.
Hörgeräte gehören gut angepasst
Das Alter ist aber der häufigste Grund für das schlechte Hören, da bleibt das Hörgerät nicht erspart. Seinen Patienten legt Kleinsasser ans Herz, sich kein zu kleines Hörgerät zuzulegen, da sonst die Bedienung schwierig ist. Hörgeräte sollten regelmäßig angepasst werden, darauf müssten die Patienten beim Akustiker beharren, sagt Kleinsasser.
Lärmschutz ist Prävention
Lärmschutz ist der wirksamste Weg, einem verminderten Hörvermögen vorzubeugen. „Aus aktueller Sicht ist es besonders wichtig, schon im Kindes- und Jugendalter an einen vernünftigen Umgang mit lauten Geräuschen inklusive Musik und Kopfhörer – hier insbesondere Gehörgangskopfhörer – zu denken“, betont Kleinsasser. Bei Gehörgangskopfhörern, sogenannten In-Ear-Kopfhörern, sei der Schalldruck hoch, da der Schall das Trommelfell ungebremst tifft, erklärt Kleinsasser.
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