OÖ. Ein Drittel der Nutzer der Rauchfrei-App der Österreichischen Gesundheitskasse (ÖGK) ist unter 26 Jahre alt. Beim Rauchfrei Telefon ist es auch mehr als ein Fünftel. Die meisten abhängigen Raucher haben in ihrer Jugend mit dem Nikotinkonsum begonnen. Beim diesjährigen Weltnichtrauchertag am 31. Mai stellt die Weltgesundheitsorganisation daher junge Menschen in den Fokus.

Die schweren Gesundheitsschäden, zu denen langjähriges Rauchen führen kann, sind bekannt. Sie sind für junge Menschen jedoch nicht unbedingt der Hauptgrund für den Ausstieg. Auch andere Motive spielen bei ihnen eine Rolle, etwa Geld sparen, körperliche Fitness, der Körpergeruch oder ökologische beziehungsweise soziale Aspekte wie etwa Brandrodung oder Kinderarbeit für den Tabakanbau.
Das wissen die Mitarbeiter des Rauchfrei Telefons der Österreichischen Gesundheitskasse (ÖGK) aus ihrer Beratungstätigkeit. Im Jahr 2019 wurden über das Rauchfrei Telefon der ÖGK mehr als 6.600 Beratungsgespräche mit rund 3.500 Personen durchgeführt. Für einen Teil der Anrufer, nämlich rund 1.700, ist eine Altersstatistik verfügbar. So sind etwa 13 Prozent der Anrufer unter 19 Jahren. Bei den 19- bis 25-Jährigen sind es neun Prozent. Letztere setzen mit einem Anteil von 28,6 Prozent auf die Rauchfrei App. Insgesamt nutzten diese im Vorjahr 22.000 User. Die Seite www.rauchfrei.at nutzten 2019 rund 141.000 Personen (durchschnittlich 384 Personen pro Tag). Das ist ein Anstieg von 36 Prozent im Vergleich zu 2018.
Das Rauchfrei Telefon bzw. die Website und App werden von der ÖGK betrieben und von Sozialversicherungsträgern, den Bundesländern und dem Bundesministerium für Soziales, Gesundheit, Pflege und Konsumentenschutz gemeinsam finanziert.
Lehrlinge rauchen besonders häufig
Unter den österreichischen Schülern ab Schulstufe neun rauchen jeweils etwa vier Prozent täglich Zigaretten. Zusätzlich rauchen fünf Prozent der Burschen beziehungsweise neun Prozent der Mädchen gelegentlich. Berücksichtigt man in derselben Altersklasse neben Zigaretten auch den Konsum von E-Zigaretten beziehungsweise Wasserpfeifen kommt man in Summe auf 21 Prozent Raucher.
Während der Raucheranteil unter Schülern seit Jahren tendenziell sinkt, ist das Rauchen unter Lehrlingen in Österreich nach wie vor sehr weit verbreitet: Rund 50 Prozent der Lehrlinge beider Geschlechter rauchen Zigaretten, die Hälfte davon täglich.
Vielfältige Unterstützung
Rauchfrei zu leben ist eine der besten Strategien für mehr Gesundheit und Lebensqualität. Die Österreichische Gesundheitskasse unterstützt ihre Versicherten auf vielfältige Weise beim Rauchausstieg – zum Beispiel durch Kurse, Beratungen oder stationäre Entwöhnung. Da der face-to-face-Kontakt durch die Covid-19-Pandemie nur mit Einschränkungen möglich ist, gewinnen die telefonischen und digitalen Kanäle der ÖGK auch beim Thema Rauchen an Bedeutung.
Unter gesundheitskasse.at/rauchfrei finden Versicherte einen Überblick über alle Unterstützungsangebote der ÖGK, sowohl in den Bundesländern, als auch österreichweit.
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