Donnerstag 24. April 2025
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Immer weniger Männer und Frauen machen regelmäßig Sport. Adipositas-Erkrankungen sind auf dem Vormarsch. Die Konsequenzen muss jeder Einzelne für sich selber ziehen.

Laut OECD und dem Krankenhaus-Report der Barmer GEK hat Übergewicht und Fettleibigkeit in Deutschland stark zugenommen. Der Anteil an fettleibigen Mädchen hat sich demnach von 2001 bis 2015 verdoppelt. Damit liegt Deutschland direkt hinter Portugal an der Spitze aller OECD-Länder. Insgesamt gilt hier jeder fünfte als übergewichtig. Bei der Personengruppe über 20 Jahren ist sogar mehr als jeder zweite übergewichtig.

Bei jedem zwanzigsten Deutschen beträgt der Body-Mass-Index (BMI) sogar 30 und mehr. – Dies bedeutet, dass jeder zwanzigste unter Fettleibigkeit beziehungsweise Adipositas leidet. 2014 mussten nach Angaben der Barmer GEK sieben Millionen Menschen bundesweit wegen Adipositas behandelt werden. Dies entspricht knapp neun Prozent der Mitbürger.

Die Gründe für das Übergewicht werden dabei in einer falschen Ernährung und zu wenig Bewegung gesehen. Und tatsächlich lässt sich eine Veränderung über die letzten Jahre beobachten.

Immer mehr Deutsche Essen auswärts

Zwischen 2005 und 2015 sind über drei Milliarden Mahlzeiten vom heimischen Herd verschwunden. Vor allem Frühstück und Mittagessen werden mittlerweile bevorzugt auswärts zu sich genommen. Der Anteil an Personen die so gut wie nie kochen liegt bei 42 Prozent.  – Der steigende Anteil der Auswärtsmahlzeiten lässt sich oft durch weniger Zeit und stressigere Jobs erklären. Allerdings ist in vielen Großstädten das Essen in der Gastronomie so günstig geworden, dass es sich für Ein- bis Zwei-Personenhaushalte oft gar nicht mehr lohnt selber zu kochen.

Das Teilchen beim Bäcker und die Pizza beim Pizzabäcker bringen dann oftmals mehr Kalorien, als den ganzen Tag über verbraucht werden. Hinzu kommt noch, dass viele Mahlzeiten in der Gastronomie gar nicht mehr frisch zubereitet werden. Immer öfter wird auf Convenience Food großer Industrieketten zurückgegriffen. Versteckte Fette und Zucker sowie jede Menge unnötige Zusatzstoffe tragen ihren Teil zur wenig gesunden Ernährung bei.

Convenience Food findet allerdings auch immer häufiger in den Küchen der Deutschen. Trotz guter Vorsätze und einer Bereitschaft hochwertige Lebensmittel zu kaufen, wächst die Zahl der übergewichtigen Menschen weiter an. Tütensuppen, Fertigsoßen oder Pudding – Tüte aufreißen und rühren ist verlockend zeitsparend und bequem. Diese Bequemlichkeit leben viel Personen auch in ihrem weiteren Alltag. Sportliche Betätigung begrenzt sich so bei einigen Personen darauf, Fußballspiele im Fernsehen zu verfolgen.

Deutsche gelten als Sportmuffel

So liegt nach einer Befragung der Techniker Krankenkasse die Zahl der Personen, die kein oder kaum Sport machen bei 54 Prozent. Im Schnitt werden stattdessen sieben Stunden am Tag mit Sitzen verbracht. Wird jeder Gang während der Arbeitszeit mitgerechnet, kommen laut Befragung zwei Drittel der Menschen pro Tag auf gerademal bis zu eine Stunde Bewegung.   

Immerhin bezeichneten sich unter den Befragten 27 Prozent als Gelegenheitssportler, 13 Prozent als Freizeitsportler und 6 Prozent als Leistungssportler. Der Grund, warum einige Sport treiben und andere nicht, wurde ebenfalls in der Bewegungsstudie von 2013 aufgegriffen.

Es zeigte sich ein deutlicher Zusammenhang zwischen persönlicher Lebenssituation und der sportlichen Aktivität. Menschen aus Bayern bewegten sich demnach im Alltag deutlich mehr als Menschen aus Berlin. Beamte treiben mehr Sport als Selbstständige und Kinderlose mehr als Eltern. Auffällig ist auch, dass der Anteil an Menschen, die kein Sport treiben in Ostdeutschland mit 63 Prozent höher liegt als der Durchschnitt.

Auch zwischen den Geschlechtern zeigt sich ein Unterschied. Während 53 Prozent der Frauen Sport treiben, sind es bei den Männern nur 45 Prozent. Ebenso unterscheiden sich die sportlichen Aktivitäten. Während Männer öfter zum Fahrrad greifen, nutzen Frauen Fitness-Studios für Aerobic-Training und Gymnastik.   

Der Hauptgrund für Sporttreibende ist die Gesundheit

Eine statistische Erhebung für die Gründe zu den sportliche Aktivitäten zeigt, dass zwei Hauptgründe dicht beieinander liegen. Dies ist zum einen die Gesundheit und zum anderen der Spaß am Sport. Trotz der starken Verbreitung an Adipositas sind nur 37 Prozent der Sporttreibenden vorwiegend an einer Gewichtsreduktion interessiert. Noch weniger, nämlich 13 Prozent, betreiben den Sport aus wettkampforientierten Gründen. Die Zahlen und Fakten belegen, dass für mehr Sport noch Luft nach oben besteht.

Immerhin sind es insgesamt etwa elf Millionen Deutsche, die mehrmals die Woche aktiv sind. Viele davon sind im Bereich des Ausdauersports aktiv. Radfahren, Schwimmen und Laufen gehören somit laut einer Befragung der Universität Mainz zu den beliebtesten Sportarten.

Dass die Sporttreibenden mit Ausdauersport die richtige Wahl für ihre Gesundheit treffen, zeigt sich durch eine Stärkung des Herz-Kreislaufsystems und eine Verbesserung des Ruhepulses. Beides ist wichtig, um den Körper vor Herz-Kreislauferkrankungen zu schützen. Auch die positive Auswirkung des Sports auf die Psyche wurde schon häufiger bestätigt. So sind Sporttreibende meist ausgeglichener und Zufriedener mit sich selber. Bei der körperlichen Betätigung werden Glückshormone ausgeschüttet die die Laune heben und auch das Immunsystem stärken. Die Angabe, dass ein Großteil der Leute Sport treiben, weil es ihnen Spaß macht, kommt also nicht von ungefähr.

Der Trend muss sich umkehren

Und dennoch zeichnet sich in den letzten Jahren der Trend zu immer weniger Bewegung ab. Die Folgen sind neben der steigenden Anzahl übergewichtiger Menschen eine Zunahme an Herz-Kreislauferkrankungen und Psychischen Beschwerden. Die Anzahl an Arbeitsausfällen durch psychische Erkrankungen haben sich laut dem diesjährigen Gesundheitsreport der DAK kontinuierlich, von durchschnittlich 27 Fehltagen in 2006 auf durchschnittlich 35 Fehltage in 2015, erhöht. 

Insgesamt gab es 2015 den höchsten Krankenstand seit 15 Jahren. Ein Teil mag an der Grippewelle gelegen haben, dennoch wird deutlich, dass sich immer mehr Arbeitnehmer durch ihre Arbeit gestresst fühlen. Regelmäßige Bewegung könnte dem entgegenwirken. Dabei gibt es derzeit regional noch genügend Angebote für sportliche Aktivitäten. Alleine die Turn- und Sportgemeinschaft Bergedorf (TSG Bergedorf) weist an die 26 verschiedenen Betätigungsfelder auf.

Aktiv werden in Bergedorf

Von Fußball über Inline-Skating zu Schwimmen - Bewegung zum Stressabbau und für den Ausgleich zum Bürojob, sollte von mehr Menschen regelmäßig in den Alltag integriert werden. Damit würde der Trend zu typischen Erkrankungen aufgrund eines Bewegungsmangels gebrochen werden. Angefangen bei mehr Sport für Kinder und Jugendliche, die Sport auch zur Entwicklung für ihre Motorik, ihr Reaktionsvermögen und ihre Bewegungskoordination benötigen.

Aber auch Menschen, die sich erst langsam an mehr Bewegung gewöhnen wollen und nicht direkt in einem Sportverein Mitglied werden wollen, gibt es in Bergedorf jede Menge Optionen. Jeder Weg, der zu Fuß zurückgelegt werden kann, sollte genutzt werden. Statt dem Aufzug einfach mal die Treppe nehmen. Oder auf dem Weg zur Arbeit etwas weiter weg parken oder eine Haltestelle früher Aussteigen und den Rest laufen. Weiterhin können die Wochenendbeschäftigungen aktiv gestaltet werden. Mit Freunden zusammen auf kleinen Wanderungen die Gegend erkunden. Dazu finden sich Wanderungen mit leichtem Schwierigkeitsgrad vom ZOB in Bergedorf bis zum Reinbecker Schloss, oder entlang der Bille bis zur Aumühle. Ebenso gibt es spannende Naturschutzgebiete zu erkunden. Die Kirchwerder Wiesen lassen sich auf verschiedenen Wegen durchwandern. Die Artenreiche Pflanzenwelt und das Vorkommen von Tierarten, die bereits auf der roten Liste stehen, erfreuen zusätzlich das Auge. Dazu gehören überwiegend die Vögel wie Knäkente, Uferschnepfe oder Trauerseeschwalbe. Aber auch kleine Amphibien und Reptilien wie verschiedene Molch- und Froscharten sowie Waldeidechse und Ringelnatter können mit etwas Glück beobachtet werden.

Wer sich von Anfang an mehr Bewegung zutraut, kann erlebnisreiche Radtouren entlang der Deiche im Spadenland oder im Vier- und Marschlande unternehmen. Letzteres gilt als Blumenparadies des Nordens. Landschaftlich schön und überwiegend ohne PKW-Verkehr lässt sich so die sportliche Betätigung mit einem Reiz für alle Sinne kombinieren. Mehr Zeit für sich selbst und die eigenen Bedürfnisse sollten mehrmals die Woche und nicht nur im eigenen Urlaub genommen werden. Mit mehr Konsequenz und Durchhaltevermögen könnten die Deutschen es so schaffen, wieder zu einem höheren Gesundheitsstand und besserer Fitness zurückzufinden.

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