ST. PANTALEON-ERLA. 7 Uhr morgens, ich liege neben meinem Sohn, dessen schlafender Anblick wohl nie aufhört magisch auf mich zu wirken. Wenn ich so darüber nachdenke, kommt es generell viel zu selten vor, dass ich im „Hier und Jetzt“ verharre, seine Präsenz bewusst wahrnehme und einfach nur dankbar bin.

Selbst in den einzigartigsten Momenten, wie das erste Mal auf den Bauch drehen, die ersten Krabbelversuche im Rückwärtsgang, die ersten wackeligen Gehversuche, bei denen sogar der sechs Meter entfernte Couchtisch zur Gefahr wird, bei all diesen kleinen Erfolgen, neigt man dazu zum Handy zu greifen, um es ja für die Ewigkeit festzuhalten. „Sie werden doch so schnell groß“ hab‘ ich schon damals als eine nervige Floskel empfunden, aber wie zur Hölle werden diese kleinen Geschöpfe, die uns doch gerade erst einfach so ohne Bedienungsanleitung in die Hand gedrückt wurden, so schnell so groß? Keine Ahnung, aber es ist schon irgendwie eigenartig, wie bemüht man tagtäglich ist, allen Anforderungen und Aufgaben gerecht zu werden, aber dabei oft völlig auf das Wesentliche vergisst...
An jedem Tag werden wir mit 24 Stunden beschenkt und können diese Zeit in wundervolle Momente und Erinnerungen verwandeln. Die ersten Jahre sind bestimmt die anstrengendsten, aber eben auch die prägendsten. Ein sehr kleiner Abschnitt auf der Lebensachse unserer Kinder, den wir nicht nur bewusst mitgestalten, sondern auch miterleben dürfen, wenn wir ab und zu innehalten und uns das „Hier und Jetzt“ vor Augen führen. Ich sehe meinen kleinen Schatz neben mir immer noch als Baby, denn unser Gehirn ist eine gigantische Festplatte, die unsere schönsten Erinnerungen und Momente für immer abspeichern kann und genau darauf möchte ich jetzt wieder verstärkt mein Augenmerk richten, nämlich möglichst viele davon zu erschaffen.
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