OÖ. Ein Eisenmangel wird oft als harmlos angesehen, dabei ist er alles andere als das. Wer sich ständig müde und abgeschlagen fühlt, sich schwer konzentrieren kann oder über Haarausfall oder brüchige Nägel klagt, könnte von Eisenmangel betroffen sein. Die Oö. Ärztekammer informiert.

Eisenmangel verringert die Hämoglobin-Produktion und führt zu Blutarmut (Anämie) und somit zu eingeschränktem Sauerstofftransport und verringerter Sauerstoffversorgung. Schätzungen zufolge leiden etwa fünf bis zehn Prozent der europäischen Bevölkerung an Eisenmangel. Häufig betroffen sind Frauen in gebärfähigem Alter, aber auch Kinder, Hochleistungs- und fleißige Hobbysportler, Vegetarier, Veganer und Menschen mit chronischen Erkrankungen können betroffen sein. „Bei einem Eisenmangel muss ein Arzt hinterfragen, woher dieser stammt: sowohl bei einem erhöhten Eisenverlust als auch bei einer unzureichenden Aufnahme über den Darm kann eine relevante Erkrankung dahinter stecken“, sagt Ronald Ecker, niedergelassener Arzt für Allgemeinmedizin und Sportmedizin sowie Co-Referent für Primärversorgungseinheiten in der Ärztekammer für Oberösterreich.
Eisenaufnahme durch Nahrung
Der Körper kann selbst kein Eisen bilden und ist daher auf die Aufnahme von eisenhaltigen Nahrungsmitteln wie dunklem Fleisch, Blutwurst, Leber und Hülsenfrüchten (Erbsen, Bohnen und Linsen) angewiesen. Reduziert werden sollten Nahrungsmittel, die die Eisenaufnahme hemmen. Dazu zählen Schwarztee, Kaffee, Milch, Milchprodukte und auch Weißmehlprodukte. Häufige Symptome für einen Eisenmangel sind Kopfschmerzen, Müdigkeit, Erschöpfung, Abgeschlagenheit, Konzentrationsschwächen, Kreislaufbeschwerden, depressive Verstimmung, Kälteempfindlichkeit sowie somatische Anzeichen wie etwa Haarausfall (Alopezie), brüchige Nägel oder auch eingerissene Mundwinkel. Da einige dieser Symptome mit Merkmalen von anderen Krankheiten verwechselt werden können, sollte ein möglicher Eisenmangel immer von einem Arzt bestätigt werden.
Folgen von Eisenmangel
Bei fehlendem Eisen können zum Beispiel das „Restless Legs Syndrom“ (unruhige Beine), ein chronisches Erschöpfungssyndrom oder höhere Infektanfälligkeit auftreten. Eine langanhaltende Anämie kann sogar zu einer Herzmuskelschwäche führen. Keinesfalls sollten ohne ärztliche Diagnose Ergänzungsmittel genommen werden. Schwangere sollten besonders auf Eisenmangel achten, da dieser beim ungeborenen Kind zu geringem Geburtsgewicht, Wachstumsverzögerung oder einer Frühgeburt führen kann. Bei Kindern und Jugendlichen kann er Beeinträchtigungen der Gehirnentwicklung, Konzentrationsstörungen oder Störungen des Menstruationszyklus verursachen.
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