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Insektenallergie: Wenn Bienen- und Wespenstiche gefährlich sind

Tips Logo Online Redaktion, 23.04.2023 11:02

OÖ/LINZ. Ab dem Frühling kommen auch wieder verstärkt Bienen und Wespen. Etwa zwei bis drei Prozent der Menschen in Österreich leiden an einer Bienen- oder Wespengiftallergie. Wie gefährlich sind Insektenstiche? Primar Wolfram Hötzenecker, Universitätsprofessor an der JKU für Dermatologie und Venerologie, gibt Antworten und weiß, was schützt.

 (Foto: Gab-Joh/stock.adobe.com)
(Foto: Gab-Joh/stock.adobe.com)

Neben einer Bienen- oder Wespengiftallergie können natürlich auch Allergien auf Hummel- oder Hornissenstiche auftreten. „In den meisten Fällen reagieren wir nach einem solchen Stich glücklicherweise nur mit einer lokalen Reaktion auf das Insektengift. Manchmal kann unser Immunsystem aber 'falsch lernen' und es entsteht eine allergische Abwehrreaktion auf das per se harmlose Gift der Biene oder Wespe. Dann kann es zu teils lebensbedrohlichen allergischen Reaktionen kommen, die unbedingt mit Notfallmedikamenten behandelt werden müssen“, so Primar Wolfram Hötzenecker.

Ob eine Reaktion auf die Biene oder Wespe dabei schwerer ausfällt, hänge nicht vom Insekt ab, sondern vom Immunsystem und letztendlich der Allergie des Patienten.

Insektenallergie feststellen 

Prophylaktische Testungen auf eine mögliche Allergie erachtet Hötzenecker nicht für sinnvoll. „Im Falle eines Stichereignisses sollte eine Insektenallergie erst ab einer generalisierten Reaktion abgeklärt werden. Im Detail heißt das, dass zum Beispiel eine Lokalreaktion, auch wenn der gesamte Arm oder das Bein geschwollen ist, nicht weiter allergologisch diagnostiziert werden muss. Erst ab einer Reaktion, die den ganzen Körper betrifft (zum Beispiel Nesselausschlag am ganzen Körper, Übelkeit, Erbrechen, Durchfall bis zum Kollaps) sollte neben der Notfallbehandlung in der Folge eine allergologische Abklärung erfolgen.“

Solche Blut- und Hauttests eignen sich laut dem Experten aber nur, um zwischen der Bienen- und Wespenallergie zu unterscheiden, da in der Hitze des Gefechts das Insekt häufig verwechselt werde. „Die Tests können nicht zwischen einer leichten oder schweren Allergie unterscheiden und besitzen auch keine Voraussagekraft bezüglich der Schwere einer zukünftigen Stichreaktion.“

Was Allergiker beachten sollten 

Wer von einer Allergie betroffen ist, sollte prinzipiell Risikosituationen vermeiden, bei der es zu Stichen kommen kann. „Das ist natürlich nicht immer einfach umsetzbar. Im Notfall können nach einem Stich aber antiallergische Medikamente und Adrenalin, die der Patient selbstständig mit einem Autoinjektor spritzt, gut schützen.“

Auch lasse sich eine Insektenallergie heutzutage sehr gut mit einer Desensibilisierungstherapie behandeln. „Diese Therapie dauert etwa drei bis fünf Jahre und schützt in circa 80 bis 90 Prozent der Fälle vor einer weiteren allergischen Reaktion nach einem Insektenstich“, so Primar Wolfram Hötzenecker.

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