Kollegen, die ständig beleidigt sind, Hickhack und schlechte Stimmung am Arbeitsplatz, das alles lässt sich lösen. Wer die Situation verbessern will, muss sein eigenes Verhalten ändern.
Bei dicker Luft wird die Schuld gerne auf die anderen Mitarbeiter geschoben. Allen voran sind die Vorgesetzten dafür verantwortlich. Dabei vergisst man oft, dass man auch selbst den anderen auf die Nerven gehen kann. Die miese Stimmung ist meist hausgemacht und entsteht nach dem Motto „Ich lasse mir nicht alles gefallen, ich reagiere ja nur“. Und so beginnt das Hin und Her, der Teufelskreis des Beleidigtseins nimmt seinen Lauf, die Temperaturen im Büro sinken gefühlt in den Minusbereich. Ist die Lage einmal verfahren, stellt sich die Frage, wie es weitergeht. Das Sprichwort „Der Klügere gibt nach“ bringt die Kollegen in diesem Fall auch nicht weiter. Beschwichtigungsformeln helfen ebenfalls nicht viel, denn unter der Oberfläche kribbelt es beim Kollegen nach wie vor und die nächste Eskalation ist vorprogrammiert. Deshalb gilt: Der Klügere verhält sich klüger und hält sich bereits im Vorhinein zurück.
Sich selbst am Riemen reißen
Im Sinne eines positiven Arbeitsklimas ist es sinnvoll, sich selbst zu beherrschen, seinen Groll zu überwinden und sich in Nachsicht zu üben. Auf das stimmungsmäßige Auf und Ab der Kollegen sollte man ab und zu milder reagieren und auf Paroli verzichten. Genauso ratsam ist es, den Vorgesetzten innerlich entspannter und vor allem aufgeschlossener gegenüberzutreten. Impulsives Verhalten ist selten ein Trumpf und führt zu Auseinandersetzungen. Ein Blick hinter die Kulissen seines Gegenüber lohnt sich hingegen, denn hinter seinem Verhalten können die unterschiedlichsten Gründe liegen. Sei es das Wetter oder das falsche Bein, mit dem man aufgestanden ist, auch Probleme in der Partnerschaft können sich auf die Gemütslage auswirken. Eine entspannte Atmosphäre am Arbeitsplatz hat viel damit zu tun, dass sich die Mitarbeiter bemühen, ein wenig tiefer zu blicken und füreinander mehr Verständnis aufzubringen.
Den anderen verstehen
Toleranz ist in diesem Zusammenhang ein besonders wichtiges Schlagwort, denn es gilt die eigenen Stärken und Schwächen und die der anderen zu erkennen und zu akzeptieren. Von Zeit zu Zeit ist Selbstreflexion und auch Selbstkritik angebracht. Nicht nur die anderen besser kennen lernen, sondern sich über sich selber im Klaren sein hilft, Konflikten vorzubeugen und die eigenen Ziele klar abzustecken. Klar definieren sollte man auch die eigenen Grenzen, im Gegenzug jene der Kollegen nicht überschreiten. Und wenn es doch einmal kracht: Etwas, das man unbedingt lernen sollte, ist zu verzeihen. Den persönlichen Arbeitsklimaindex kann man bei der Arbeiterkammer Oberösterreich unter
http://www.db.arbeitsklima.at/main.html berechnen.