Audi A3 Sportback 2.0 TDI quattro - Wissen ist Macht

„Neu“ ist ein wenig zu relativieren, es gab ein umfassendes Facelift für den kompakten Bestseller. An unserem Testwagen haben wir davon zuerst mal nichts gesehen, weil dieses sexy Teil in Daytonagrau Perleffekt, versehen mit S-Line Exterieurpaket und glanzgedrehten 19“-Alus in Titanoptik matt einfach nur unsere Sinne betört hat. Öffnet man diese Schmuckschatulle, ermahnt einem der in KITT-Manier verlaufende Blinker, sich das frische Design doch vielleicht ein wenig genauer anzusehen.  

Okay dann machen wir das und konstatieren dem Audi-Team eine gelungene Evolution des A3. Besagte Spielerei beim Blinker und die neue Grafik der LED-Scheinwerfer sind neben dem breiteren Grill die augenscheinlichsten Neuerungen. Ansonsten haben wir nichts Aufregendes gefunden, vielleicht würde bei einem nackten Basismodell der laut Pressetext überarbeitete Diffusoreinsatz besser zur Geltung kommen. Wollen wir gar nicht wissen, die volle Packung S Line hat uns vereinnahmt und läßt uns nicht mehr los.  

Auch im Interieur tobt sich die hauseigene Sportabteilung aus. Unten abgeflachtes Sportlederlenkrad, selbige Sitze in einer herrlichen Leder/Alcantara-Kombo, gebürstete Alu-Dekoreinlagen und weiß der Kuckuck was noch alles betten sich in ein von Premium strotzendes Dashboard. Jenen die sagen, warum soll ich mehr Geld für einen Audi ausgeben, wo ich doch bei Seat oder Skoda für weniger Euros das Selbe bekomme, sagen wir, setzt euch in den A3. Und dann schweigt. Für immer.  

Denn dem ganzen die Krone setzt das MMI Navigation plus mit Audi connect in Verbindung mit dem genialen „virtual cockpit“ auf. Statt klassischen Armaturen zeigt ein wild konfigurierbares hochauflösendes 12,3 Zoll Display wohin die Reise geht.  Navikarte, Fahrzeuginfos oder einfach nur Tacho, alles einstellbar und nur eine Frage der Entscheidung. Maximalflexibel ist auch das Navi selbst, Befehle werden per Sprache oder gern auch handschriftlich via Touchpad des Reglers entgegen genommen. Ungeduldige Beifahrer surfen in der Zeit via WLAN-Hotspot im Internet oder machen sich mit dem Heer an Assistenzsystemen vertraut.  

Ja, es kann zu Beginn schon eine Weile dauern, bis die Fahrt losgeht. So ist sie, die neue bunte Autowelt, man ist schon fast am Ende des Testberichtes und hat noch keine Silbe über den 2.0 TDI quattro oder Audi drive select gelesen. Gut, den Motor kennt man aus anderen Modellen, 150 PS und 320 Newtonmeter treiben den A3 munter voran. Die Quadratur des ökologischen Kreises beherrscht der Common-Railer locker, kraftvoller Antrieb und lächerlicher Verbrauch sind kein Widerspruch.   

Das unser Test-A3 ein Freund der Dynamik ist wird keinen überraschen, S line und quattro haben ihre pure Freude an Kurven aller Art. Mit drive select tut sich da eine weitere Spielwiese auf, die Spreizung zwischen den Einstellungen „Komfort“ und „Dynamic“ ist beachtlich. Einmal am Regler drehen, drücken, fertig. Das geht sich mit ein wenig Übung locker auf jeder Zwischengeraden und zwischen 3. und 4. Gang des fabulösen 6-Gang Schaltgetriebes aus.  

Unser Fazit kann somit nur ein positives sein. Recht viel mehr Kompakter als beim Audi A3 Sportback geht eigentlich nicht, technisch läßt er seine Klasse sowieso hinter sich. Folgerichtig muss das auch für den Preis gelten. Bei EUR 32.550,00 startet der 2.0 TDI quattro, um seine ganze Bandbreite zu erleben sind noch mal rund 10 Kiloeuronen bereit zu halten.   

Mehr über Audi auf www.fahrfreude.cc

Was er kann: In seinem Segment die wachteleierlegende Wollmilchsau sein.  

Was er nicht kann: Unauffällig sein.  

Ändern würden wir: Die Preisschraube.  

Extralob gibt es: Für das fehlerlose Erkennen meiner Handschrift.  

Daten Audi A3 Sportback 2.0 TDI quattro 

Motor: 4-Zylinder Dieselmotor  Hubraum: 1.968 ccm Leistung: 150 PS bei 3500 U/min Max. Drehmoment: 320 Nm bei 1750 U/min Testverbrauch: 5,6 Liter Vmax: 214 km/h 0 auf 100 km/h: 8,3 Sek. Preis ab EUR 32.550,00