Der BMW X7 ist in seiner Gesamtheit in einem Test eigentlich nicht zu erfassen. Wir haben deshalb versucht uns auf die hard facts zu konzentrieren.

Was uns schwerer gefallen ist als es klingt. Wie zu erwarten fuhr unser X7 in Vollausstattung vor, was sich in der Aufpreisliste mit sagenhaft vielen Euros bemerkbar machte. Addiert man dazu den Kaufpreis, stehen am Ende unterm Strich EUR 143.368,00. Das ist in erster Linie einmal viel Geld, andererseits aber wird es jene welche, die überhaupt erst in der Lage sind über eine Anschaffung nachzudenken, nur peripher tangieren.
Unsereins, der nicht in derlei Dimensionen beheimatet ist, wird vom X7 erstmals fast erschlagen, auf jeden Fall aber eingeschüchtert. Alleine die Front mit ihrer riesigen Doppelniere. Irre. Das persönliche Road-Book muss umgeschrieben werden, alles was mit Tiefgarage oder Parkplatzsuche zu tun hat, muss raus. Völlig zu Unrecht übrigens, denn der X7 hat nicht nur einen genialen vollautomatischen Parkassistenten, sondern auch einen Rückfahrassistent, der die zuletzt vorwärts gefahrene Wegstrecke bis zu 50 Meter in umgekehrter Richtung absolviert.
Angesichts der Ausmaße hat BMW auch gut daran getan, an verschiedenen Punkten den X7 quasi etwas zu verkleinern. Die Angst vor der sauteuren zerkratzten 22“- Alufelge ist somit unbegründet, genauso wie die Angst, hier in einem Dickschiff ohne jedweden Anspruch an Dynamik zu sitzen, sich überraschend schnell verflüchtigt. Klar thronst du über den Dingen, nimmst den restlichen Verkehr weder optisch noch akustisch wahr, schwebst teilautonom völlig entkoppelt vom Rest der Welt von A nach B. Aber der Gedanke an ein Schiff kommt dir dabei selten.
Woran liegt´s? Daran, dass BMW sogar einem frontgetrieben und dreizylindrigen Van Dynamik einzuhauchen vermag. Da wird man auch einem Elefanten noch das Hackenschlagen beibringen. An Ressourcen und know-how scheitert es ja bei Gott nicht, demnach liefert schon der Basismotor saftige 265 Diesel-PS und ein maximales Drehmoment von 620 Newtonmeter. Damit stürmt der Bulle in 7 Sekunden von nix auf Stampede, bis maximal 227 km/h, wenn es wer wissen will.
Die perfekten Rahmenbedingungen für den Antrieb schaffen unter anderem die serienmäßige adaptive 2-Achs-Luftfederung und diverse optionale Features vom innovativen Fahrwerkregelsystem, über die Integral-Aktiv-Lenkung bis hin zur aktiven Wankstabilisierung. Doch bedenke, trotz allerlei M-Zierrat, monströsen Alufelgen und der Sportabgasanlage, auch der quirligste Elefant bleibt immer noch ein Elefant.
Eigentlich ist das ja auch nicht das Thema beim X7, aber das Image der Marke verlangt nach derartigen Ausführungen, Kritiker mögen das bei dem Luxus-Riesen auch Rechtfertigung nennen. Letztlich ist der X7 trotzdem eher der bereits angesprochene teilautonome Schwebeteppich. Bis zu sieben Personen genießen höchsten Reisekomfort, drei Klimazonen und ein dreiteiliges Panorama-Glasdach beweisen, dass BMW das mit den drei Sitzreihen todernst meint.
Ernst meinen es die Münchner auch beim Thema Luxus. Luftionisierung, Sky Lounge-Glasdach inklusive Sternenhimmel, klimatisierte Cupholder oder den 1500 Watt starken 3-D-Sound von Bower&Wilkins wollen wir hier stellvertretend nennen. Und glauben sie uns, es gibt noch viel mehr. Sehr viel mehr. Warum wir an diesem Punkt auch wieder zu den hard facts zurückkehren wollen. Die Bedienung im BMW X7 kann auf verschiedenste Arten und Weisen erfolgen, intuitiv ist sie immer. Und er ist bis hin zum eigenen Smartphone voll vernetzt. Details weiß ihr BMW-Händler.
Was er kann: Mit dem optionalen Offroad-Paket final so ziemlich alles.
Was er nicht kann: Sagen wir so, er ist kein Sympathieträger.
Ändern würden wir: Wann kommt das Coupé? Scherz.
Extralob gibt es: Dass alle so schön Platz machen, wenn wir auftauchen.
Daten BMW X7 xDrive 30d
Motor: 6-Zylinder Bi-Turbodiesel
Leistung: 265 PS
Max. Drehmoment: 620 Nm bei 2000 U/min
Testverbrauch: 9,2 Liter
Vmax: 227 km/h
0 auf 100 km/h: 7,0 Sek
Preis ab EUR 97.550,00
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