Fotocredit: Doris Schlapp
Unsere Geschichte beginnt mit der Wohnung - Schlüsselübergabe beim Kirchenwirt in Kirchberg-Thening. Da ich aus gesundheitlichen Gründen mein Haus verkauft und mich entschlossen habe neu anzufangen, zog es mich in diese Gegend. Ronnie hatte zu dieser Zeit eine trostlose Beziehung und flüchtete notgedrungener Weise genauso in diese Gegend, genau an denselben Ort. Ende November 2014 war die Schlüsselübergabe und wir saßen uns schräg gegenüber an einem anderen Tisch. Er alleine und ich alleine und keiner wusste vom anderen, ob derjenige einen Partner hatte. Man schaute heimlich zum Anderen rüber, doch Ronnie hatte nur Augen für sein Handy und beachtete mich überhaupt nicht. Ihm ging es aber auch so, das ich Ihm gefalle, doch die hat sicher einen Partner, dachte er sich. So verging dieser Tag ohne sich kennen gelernt zu haben. Ronnie zog in den vorderen Trakt des Wohngebäudes und ich in den hinteren, sodass man sich nicht wirklich traf. Ab und zu sah man sich in der Tiefgarage oder am Parkplatz, grüßte sich, schmunzelte und ging weiter. Keiner traute sich den anderen anzusprechen. Man sah das Ronnie ein Sportler war und ich arbeitete zu dieser Zeit im Fitnessbereich, als Trainerin im EMS. Somit dachte ich mir das wäre eine Gelegenheit unter einem Vorwand ihn zu einem unverbindlichen Probetraining einzuladen, und Ihn so kennen zu lernen. Ich wartete den passenden Tag ab, nahm meinen ganzen Mut zusammen, ging im April 2015 zu seiner Wohnung und läutete an. Nach kurzem warten, öffnete sich die Tür, er dahinter nur mit einem Badetuch bekleidet und einer Badeschaumkrone auf dem Kopf. Ich war perplex, mit so einem Anblick rechnete ich überhaupt nicht. Doch dann lud ich ihn zu einem Probetraining ein und dachte ansonsten könnte er sich ja so bei mir melden. Doch dann passierte nichts, rein gar nichts. Man sah sich auch nicht mehr viel im Haus oder der Tiefgarage. Scheinbar dürfte ich sein Interesse nicht geweckt haben, dachte ich mir, wenigstens habe ich es versucht. Doch im September sprach er meinen Nachbarn an, bei denen ich öfters meine Zeit verbrachte, was den mit der Doris los ist, da ihr Auto wochenlang in gleicher Position auf dem Parkplatz stand. Der Nachbar meinte es geht ihr gut und ging zu seiner Frau und erzählte ihr von Ronnies´s Frage und er solle Doris einen lieben Gruß ausrichten. Diese wusste von mir, das Ronnie mir gefällt und sie meinte "ja unbedingt, musst du ihr das sagen". In den nächsten Tagen erzählte mir mein Nachbar diese Geschichte als ich bei Ihnen zu Besuch war. Ich war wieder mal perplex, da ich mit sowas überhaupt nicht mehr gerechnet habe. Doch jetzt wusste ich wiederum nicht, wie ich das angehen sollte. Ich suchte mir eine schöne Postkarte mit einen Hund als Motiv und schrieb ihm ein paar nette Zeilen und warf die Postkarte in seinen Briefkasten. Jetzt war ich gespannt ob und wie er sich bei mir meldete. Nach einigen Tagen kam die Überraschung, aber dieses mal per Facebook, weil er sich nicht rüber traute. Man schrieb zwei Tage hin und her und verabredete sich zu einem 1. gemeinsamen Treffen. Es war eine wunderschöne Zeit, und wir fuhren gemeinsam mit seinem Bus zurück in die Tiefgarage. Als wir ankamen standen einige Nachbarn beisammen bei einem gemütlichen Bier. Wir stellten sich dazu, so als ob wir uns nicht kennen würden. Man plauderte mit, verabschiedete sich mit einem saloppen Tschüss und jeder ging in seine Richtung zur eigenen Wohnung. Zuhause angekommen, wusste jeder von uns beiden, das die Verabschiedung so nicht hätte sein sollen. Gleichzeitig schrieb jeder dem anderen auf Facebook, das man sich nicht mal richtig vom anderen verabschieden konnte und tauschten die Telefonnummern aus. Seitdem sind wir jetzt über 7 Jahre, glücklich zusammen.