Noch Feuerball: Aufruf zur Meteoritensuche im Bezirk Amstetten
STADT HAAG. Das Naturhistorische Museum Wien ruft auf, im Bezirk Amstetten auf Meteoritensuche zu gehen. Am Donnerstag, 24. Oktober, gegen 21.30 Uhr, ist demnach ein heller Feuerball explodiert und als Meteoritenschwarm niedergegangen. Die Bruchstücke dürften zwischen Lembach und Bachlerboden in Haag niedergegangen sein.

Bei den Bruchstücken dürfte sich laut Naturhistorischem Museum um ein oder zwei faustgroße Stücke und weitere kleinere Stücke handeln. Das Museum freut sich über Mithilfe bei der Suche danach.
Die meisten Meteorite sind Steinmeteorite und enthalten bis zu 20 Prozent Eisen. Dadurch sind sie relativ schwer. In der Atmosphäre schmilzt durch Reibung bei hoher Geschwindigkeit die Oberfläche des Meteoriten, so dass eine schwarze, glatte und matte Oberfläche entsteht. Eine bräunliche Oberfläche kann der Meteorit auch aufweisen, wenn er schon länger am Boden liegt. Diese Veränderung kommt durch das Rosten des enthaltenen Eisens zustande.
Wie einen Meteoriten identifizieren?
Um einen Stein als Meteoriten zu identifizieren, müssen folgende Kriterien erfüllt sein:
- Das Fundstück ist für seine Größe relativ schwer und hat eine glatte und matte Oberfläche (nicht glänzend, schwarz oder rostbraun)
- Das Objekt ist schwach magnetisch, kompakt und massiv (nicht porös)
- Falls das Fundstück an einer Ecke abgebrochen, angeschlagen oder angeschnitten ist, können metallische Einschlüsse oder kleine kreisförmige Strukturen erkannt werden.
- Das Innere eines Meteoriten ist immer heller.
Was bei einem Fund zu tun ist?
- Bevor ein Meteorit aufgehoben wird, sollen Fotos aus verschiedenen Richtungen gemacht werden.
- Fundort notieren und fotografieren (GPS-Koordinaten vom Handy)
- Datum, Uhrzeit und Auffälliges notieren
- Wenn möglich, den Meteoriten mit Alufolie oder einem Plastiksackerl aufheben
- Fotos und Infos an die Kuratorin der Meteoritensammlung, Andrea Patzer, senden: andrea.patzer@nhm.at
- Melden von Meteoriten auch auf www.nhm.at/meteorite
Drittgrößte Sammlung der Welt
Das Naturhistorische Museum in Wien beherbergt eine der größten Meteoritensammlungen der Welt. Mit über 10.300 Objekten (mehr als 2.550 verschiedene Meteorite) liegt die Sammlung an dritter Stelle, nur übertroffen vom U.S. National Museum in Washington, D.C., und der großen Sammlung antarktischer Meteoriten in Tokio (National Institute of Polar Research). Saal 5 des Naturhistorischen Museums enthält die weltweit älteste Meteoriten-Schau. Der 2012 vollständig renovierte und modernisierte Saal zeigt heute 1.100 Meteoriten.
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