Ein letztes Mal Vollgas für Papa: Rollende Engel erfüllten Braunauer Herzenswunsch
BEZIRK BRAUNAU. Der Verein „-Rollende Engel-“ erfüllte dem unheilbar kranken Johannes aus dem Bezirk Braunau einen letzten großen Herzenswunsch: Abschied nehmen von Familie und Freunden – in seiner Werkstatt, bei seinem Drag Race Car mit 1.000 PS.

Als der Verein „-Rollende Engel-“ vom Roten Kreuz verständigt wurde, dass ein 48-jähriger Familienvater aus dem Bezirk Braunau im Sterben liegt und noch einen großen Herzenswunsch hat, drängte die Zeit bereits. Die Kräfte von Johannes wurden stündlich weniger.
Nur wenige Zeit nach der Alarmierung holte ihn das Team deshalb von zuhause ab. Johannes war von seiner Krankheit sichtlich gezeichnet, hieß die Wunscherfüller aber voller Vorfreude willkommen.
Bei der Fahrt zu seiner Werkstatt erzählte er über sein Hobby, das Drag Race. Mit seinem VW Golf 1, der inzwischen 1.000 PS hat, fuhr er viele Rennen.
Bei der Werkstatt warteten bereits Familie, Freunde, Nachbarn und sein „Schrauber-Team“. Circa 50 Personen waren gekommen, um mit Johannes noch einmal einen schönen letzten Tag verbringen zu können. Der Griller wurde eingeheizt und es gab Käsekrainer.
Der letzte Start
Auch das Drag Race Car stand auf Hochglanz poliert für den Empfang bereit. Für Johannes wurde das Auto noch einmal gestartet. Sein 19-jähriger Sohn hatte sich bereit erklärt, sich als Pilot hinter das Steuer zu setzen und für seinen Papa Gas zu geben.
Die 1.000 PS dröhnten, der Duft von Methanol lag in der Luft. Es war der Moment, in dem allen bewusst wurde: Johannes wird diesen Klang wohl danach nie wieder hören. Als der Motor verstummte, blieb nur noch ein Geräusch – das Weinen der Gäste. Für das „-Rollende Engel-“-Team war die Zeit gekommen, auch Angehörige zu trösten und in den Arm zu nehmen.
Tränenreicher Abschied
Am Nachmittag versammelten sich noch einmal alle Gäste in der Werkstatt, um Abschied zu nehmen. Jeder verabschiedete sich einzeln und kämpfte mit den Tränen. Auch den ehrenamtlichen Wunscherfüllern gingen die emotionalen Szenen sehr nahe. Sie fuhren Johannes mit der Trage zum Auto – und bei der Abfahrt applaudierten die Gäste ein letztes Mal.
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