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Grüne fordern Maßnahmenpaket für Integration im Bezirk Braunau – Antrag im Landtag abgelehnt

Sabrina Antlinger, 21.03.2025 21:48

BRAUNAU. Die Grünen haben im oberösterreichischen Landtag ein Maßnahmenpaket zur besseren Integration von ausländischen Arbeitskräften im Bezirk Braunau eingebracht. Der Antrag wurde jedoch nach kurzer Diskussion abgelehnt – mit dem Verweis, es gebe „keinen Bedarf“ und bereits bestehende Programme.

Ines Vukajlovic, Abgeordnete zum OÖ Landtag, Sprecherin für Zusammenleben, Migration,Soziales, Wohnen, LGBTIQ+ (Foto: Land OÖ)
Ines Vukajlovic, Abgeordnete zum OÖ Landtag, Sprecherin für Zusammenleben, Migration,Soziales, Wohnen, LGBTIQ+ (Foto: Land OÖ)

Die Grüne Landtagsabgeordnete und Integrationssprecherin Ines Vukajlović erzählt, warum der Antrag eingebracht wurde: „Die Situation in Braunau zeigt exemplarisch, wie wichtig es ist, Arbeitsmarkt und Integration gemeinsam zu denken. Wenn wir Fachkräftemangel bekämpfen und gleichzeitig Menschen eine echte Perspektive geben wollen, brauchen wir regionale Lösungen und konstruktive Integrationspolitik. Unser Antrag fordert die Landesregierung auf, genau solche Lösungen im Dialog mit den Gemeinden, Unternehmen und dem AMS OÖ zu entwickeln“. 

Inhalte des Antrags

Der Antrag zielte auf ein konkretes Paket ab: von Deutschförderung, speziell auch für Analphabeten, über Anerkennung ausländischer Abschlüsse, bis hin zu Integrationsbegleitern in Betrieben. Außerdem sollten Unternehmen Anreize bekommen, neue Mitarbeiter langfristig zu halten und zu qualifizieren.

Warum der Fokus auf Braunau?

Im Bezirk sind mehrere hundert rumänischstämmige Arbeitskräfte arbeitslos – viele davon seien von einem großen Geflügelbetrieb angeworben und nach kurzer Zeit wieder entlassen worden, erklärt die Landtagsabgeordnete. Betroffene bleiben oft ohne Sprachkenntnisse, teils ohne Schulbildung, und leben isoliert in Communitys. Gemeinden und das AMS seien zunehmend überfordert, heißt es seitens der Grünen.

Rasche Ablehnung

Der Initiativantrag wurde jedoch ohne große Diskussion von der Koalition abgelehnt, weil die Landtagsabgeordneten der ÖVP „keinen Bedarf sehen“, so die Sprecherin für Zusammenleben, Migration, Soziales, Wohnen und LGBTIQ+. „Ich kann dies nicht nachvollziehen, nachdem ich mehrere Gespräche im Bezirk Braunau geführt habe und dort ein Problembewusstsein da ist. Ich halte es für wichtig, die Menschen, Gemeinden und Unternehmen in der Region nicht alleine zu lassen, sondern gemeinsam Lösungen zu finden.“

Vukajlović zeigt sich enttäuscht, dass der Antrag so wenig Aufmerksamkeit bekam: „Wir wollten uns damit beschäftigen, aber manche Leute wollen offenbar keine Lösungen anstreben.“ Sie kündigt an, weiterhin Gespräche vor Ort zu führen.

 


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Sepp F.
Sepp F.
23.03.2025 06:57

Wie immer

Schwarz/Blau nur an Stimmungsmache für die Wahlen interessiert, aber nicht an Lösungen. Hauptsache der 'große Geflügelbetrieb' bekommt kurzfristig billige Arbeitskräfte. Das er diese dann im Österreichischem Sozialsystem entsorgt, ist der ÖVP egal. Gehts der Wirtschaft gut, gehts der Wirtschaft gut.